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Aktientip von Engelbert Hoermannsdorfer, Chefredakteur 'betafaktor.info' 
(Meine bevorzugte Informationsquelle wenn es um den Kauf von unterbewerteten Aktien geht)

Steico: mitten im schönsten Turnaround ( vom 19.07.2009)

Nachdem 2008 vollkommen jenseits von Gut und Böse bei der Steico AG (DE000A0LR936) war, zeigt Q1/09, dass bei dem 
Spezialisten für Öko-Dämmstoffe das Ruder doch schön langsam herumgerissen wird. Ich schreibe das größtenteils 
dem neuen Finanzvorstand Jan von Hofacker zu, der - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - in der Öffentlichkeit eher tief-
stapelt, dafür aber nach meinem Eindruck die Problemfelder eins nach dem anderen angeht.
Der Umsatz im ersten Quartal fiel zwar noch leicht auf 23,3 (i.V. 25,0) Mio. EUR, und auch das EBIT war mit -0,7 (+0,9) 
Mio. EUR negativ. Aber in diesem Posten sind allerhand Restrukturierungseffekte drin. Auch musste von Hofacker für 
die laufenden Geschäfte mit der polnischen Fertigungstochter am Anfang des Jahres Drohverlustrückstellungen wegen dem 
Zloty verbuchen - 1,3 Mio. EUR alleine im Q1 -, doch diese werden im Laufe des Jahres wieder aufgelöst. »Eigentlich 
haben wir in Q1 die Trendwende bereits erreicht«, räumt der CFO mir gegenüber ein. Restrukturiert wird auch die franzö-
sische Tochter, und hier sieht sich der CFO ebenfalls auf guten Weg: »Frankreich bringen wir bis Jahresende auf Break-
even.«
Was den Jahresausblick anbelangt, bleibt von Hofacker zunächst dabei: »Angepeilt wird eine schwarze Null.« Aller-
dings deutet er an, dass die schwarze Null schon zum Halbjahr erreicht worden sein könnte. Dann stellt sich natürlich die 
Frage, wie gut das zweite Halbjahr laufen könnte. 2008 kletterten die Umsatzerlöse um rund 6% auf 103,2 Mio. EUR. Das 
dürfte 2009 ebenfalls drin sein. Die vorhandenen Kapazitäten reichen problemlos bis etwas 160 bis 170 Mio. EUR.
Meine Meinung: Fundamental steht Steico prächtig da. Allein das Anlagevermögen plus Forderungen, Wertpapiere und Cash-
Kasse machen knapp über 100 Mio. EUR aus - Marktkapitalisierung dagegen derzeit schlappe 46 Mio. EUR. Bedenken Sie: Ein 
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das eher Richtung 0,4 als 0,5 tendiert, muss man an der Boerse schon mit der Lupe su-
chen. Parallel dazu strotzt die EK-Quote mit 69% nur so von Kraft. Ich vergebe jetzt ein Kursziel 8 EUR; das ist der 
Buchwert, der eigentlich mittelfristig wieder erreicht werden sollte.
 (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 17. Juli 2009: 3,65 EUR).
Solar Millennium: im Banne des Wuestenstroms (12.07.2009)

Ein alter Börsianerspruch lautet: An der Börse wird nicht (zum Ein- oder Ausstieg) geklingelt. Aber die Ankündigung 
des »Desertec«-Projekts vor wenigen Wochen, dass im Laufe des naechsten Jahrzehnts bis zu 400 Mrd. EUR in den Bau von 
Solarthermiekraftwerken in Afrika investiert werden sollen, war doch eine Art Klingeln fuer Solar Millennium AG 
(DE0007218406). Sind doch die Erlanger das einzige reinrassige boersennotierte Unternehmen, das sich mit dieser Technolo-
gie beschaeftigt. Auch wenn das Konsortium vor allem aus Grossunternehmen besteht - wie z.B. Siemens, Muenchner Rueck, 
MAN und Deutsche Bank -, so wird keiner dieser Big Player um Solar Millennium herumkommen. Anfang Juni wurde ihr erstes 
Parabolrinnen-Kraftwerk »Andasol I« in Spanien offiziell eingeweiht. Es ist zugleich das groesste weltweit. Andasol II 
ist im Bau, Andasol III in der Projektierung. Aber die kommt in grossen Schritten voran. Vergangenen Freitag haben sich 
Stadtwerke Muenchen, RWE Innogy und RheinEnergie daran massiv beteiligt.
Was ist das besondere an Solarthermie? Es ist zum einen eine vollkommen andere Art der Stromerzeugung im Gegensatz zur 
Photovoltaik. Hierbei wird Sonnenlicht zur Waermeerzeugung eingesetzt. Die Waerme wird dann anschliessend wie bei einem 
Atom-, Gas- oder Kohlekraftwerk zur Stromgewinnung verwendet.  
Und Firmenvorstand Dr. Henner Gladen erklaert noch einen weiteren Vorteil: »Der grosse Vorteil von solarthermischen 
Kraftwerken gegenueber Photovoltaik-Anlagen ist die Speichermoeglichkeit der Energie in Form von Waerme, was viel kosten-
guenstiger und langzeitstabiler ist. Photovoltaik-Kraftwerke koennen hingegen hoechstens auf Batteriespeicherung zurueck-
greifen, was jedoch mit einem vielfach hoeheren Verlust verbunden ist.«
  Der Marktvorsprung von Solar Millennium ist enorm. Zwar kann eine Siemens mit viel Geldern hier sicherlich mitziehen. Aber 
wesentlich preiswerter duerften Kooperationen und strategische Partnerschaften sein, die ich in den naechsten Monaten 
erwarte. Freilich muessen Sie (noch) bedenken: Konkrete Auftraege fuer Desertec wurden noch nicht vergeben.
  Wenn Sie jetzt denken: 400 Mrd. EUR ist eine enorme Summe, wie soll die jemals wieder reinkommen, dann lassen Sie sich 
mal nicht taeuschen: Von 2010 bis 2050 koennten deutsche Unternehmen mit einer Wertschoepfung von bis zu 2 Bio EUR 
profitieren und eine Mio. neue Jobs schaffen. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die vorletzte Woche in Berlin von 
Greenpeace und Club of Rome vorgestellt wurde. Die Studie bescheinigt neben vielen anderen Unternehmen vor allem Solar 
Millennium, dass sie das technische Know-how haben, um die Aktion Wuestenstrom bewaeltigen zu koennen.
  Aber abgesehen von diesem halben Jahrhundertprojekt wird Solar Millennium immer begehrter. Die US-Tochter hat mit dem 
US-amerikanischen Energieversorger Southern California Edison (SCE) Stromabnahme-Vertraege, so genannte Power-Purchase-
Agreements (PPA), unterzeichnet. Die Vertraege sehen die Entwicklung von zwei Parabolrinnen-Kraftwerken mit einer Leis-
tung von jeweils 242 (MW) mit der zusaetzlichen Option fuer ein drittes 242-MW-Kraftwerk vor. Insgesamt sind somit bis zu 
726 MW solarthermischer Kraftwerksleistung geplant. Die PPA regeln die Abnahme des in den Solarkraftwerken produzierten 
Stroms durch SCE ueber einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Inbetriebnahme der drei Kraftwerke soll zwischen 2013 und 
2014 erfolgen. Und halten Sie sich fest: Die drei Grossanlagen haben ein voraussichtliches Investitionsvolumen von 
jeweils ueber 1 Mrd. USD!

Meine Meinung: Fundamental sind die Erlanger mit diesem Feuerwerk an Zukunftspotenzial-News kaum einzuordnen. Kommen-
de Woche ist Desertec-Gruendungskonferenz in Muenchen, an der natuerlich Solar Millennium dabei ist. Das duerfte die Ge-
sellschaft erneut in positives Licht ruecken. Es wuerde mich nicht wundern, wenn es dann auch schon konkretere Koopera-
tionsankuendigungen gibt. Kursziel 35 EUR. (Xetra-Schlusskurs am Freitag, den 10. Juli 2009: 21,92 EUR)
 
MagForce: grillt mit Nanotechnik den Krebs (vom 18.05.2008)

Heute habe ich für Sie mal einen Wert dabei, der wirklich etwas für langfristig denkende Anleger ist. Also weniger 
für kürzerfristig agierende Spekulanten, sondern für echte Investoren im klassischsten Sinne des Wortes, die überdies 
auch an den Standort Deutschland glauben und nach wie vor davon überzeugt sind, dass echte hiesige Hochtechnologie 
eine wirklich Chance auf den Weltmärkten hat. Es geht um die die Berliner MagForce Nanotechnologies AG (DE000A0HGQF5). Sie 
ist seit letzten September an der Börse gelistet. (Hauptanteilseigner ist die Beteiligungsgesellschaft Nanostart AG mit 
81,18%). Die Technologie von MagForce ist so interessant, dass ich sie mir vor Ort in Berlin selbst angeschaut habe
und ich jetzt noch begeisterter bin. MagForce entwickelt eine neue Krebsbehandlungsmethode. Damit erhofft sich Vorstand 
Dr. Andreas Jordan, neben den üblichen drei Krebsbehandlungsverfahren:  Operation, Strahlen- und Chemotherapie zukünftig 
als vierte Säule zu etablieren. Klingt verwegen, hat aber eine absolut reale Chance auf Verwirklichung. Bei der neuen Methode 
geht es darum, dem Krebs mit Wärme den Garaus zu machen. (»Hyperthermie« heisst das in der Fachsprache.) Dazu werden 
Eisenoxid-Nanopartikel direkt in den Tumor injiziert. Das funktioniert momentan bis zu einer Tumorgröße von 5 cm. 
Die Eisenoxid-Partikel sind umgeben von einer Hülle aus Aminosilan, sozusagen ein Nährstoff/Klebstoff für die hungrigen 
Krebszellen, die sich damit voll fressen, während das gesunde Gewebe verschont bleibt. Nach der Injektion kommt der 
entscheidende Teil der Therapie: Ein Magnetfeld-Applikator namens MFH-300 äußerlich einem Kernspintomograph ähnlich 
erzeugt ein magnetisches Wechselfeld, das 100.000-mal pro Sekunde die Polung wechselt. Dadurch geraten die Eisenoxid-Partikel 
in Schwingung, erhitzen sich und erwärmen so den Tumor auf bis zu 70 Grad im Idealfall stirbt dieser in Folge dessen komplett 
ab, während das gesunde Gewebe nicht tangiert wird. Sechs mal à eine Stunde muss sich ein Patient in diesen Magnetfeld-
Applikator legen, dann ist es um den Tumor geschehen der Krebs wurde gegrillt.
Momentan läuft eine entsprechende Wirksamkeitsstudie, die voraussichtlich Ende 2008 abgeschlossen sein wird. Dann muss 
MagForce noch rund ein Jahr Nachbeobachtungszeit der Patienten einkalkulieren bevor die EU-weite Zulassung beantragt 
werden kann. Die Studie wird derzeit mit Hirntumoren (Glioblastome) durchgeführt, da dies eine der aggressivsten 
Krebsarten ist. Der Patient hat dabei eine durchschnittliche Überlebenszeit von sechs Monaten. Schafft es die Gesell-
schaft mit ihrer Therapie eine Überlebenszeit von zehn Monaten zu erreichen, gilt die Wirksamkeit und vor allem die
Überlegenheit gegenüber herkömmlichen Therapieverfahren als nachgewiesen. Bei anderen Krebsarten dauert der Zeitraum 
bis zum möglichen Neuauftreten oder weiterem Wachstum des Tumors zwei bis vier Jahre. (Nichtsdestoweniger läuft paral-
lel auch noch eine Wirksamkeitsstudie bei Prostatakrebs.)
Da die MagForce-Behandlungsmethode vollkommen neu ist, bekommt Dr. Jordan perfiderweise für seine Studie nur Krebspa-
tienten, bei denen alle anderen Behandlungsmethoden bereits versagten. Also jene Patienten, bei denen der Gehirntumor ein 
zweites Mal auftrat (so genannte Rezidiv-Tumore)was eigentlich zu nahezu 100% einem Todesurteil gleichkommt. Der-
zeit läuft noch die Rekrutierungsphase an Studienteilnehmer mit Hirntumor. »Wir brauchen noch rund 30 Patienten, dann 
haben wir unsere Studie komplett«, erläutert mir Dr. Jordan. Die Studienteilnahme ist für Patienten vollkommen kostenlos.
Das Interessante an der Nano-Krebs-Therapie: Sie kann in Kombination mit anderen bekannten Behandlungsmethoden eingesetzt 
werden, oder als Stand-alone-Verfahren. So kann z.B. die Aminosilan-Hülle auch mit hochwirksamen Medikamenten ange-
reichert werden, die erst dann freigesetzt werden, wenn die Nanopartikel mittels Magnetwechselfeld erhitzt werden. Oder 
die Nanopartikel werden »nur« auf 42 Grad zum Schwächen der Krebszellen erhitzt, den Rest erledigt eine Strahlen- oder 
Chemotherapie (mit geringerer Dosis und damit geringeren Nebenwirkungen). 
Anfang 2010 erhofft man sich in Berlin die EU-weite Zulassung für die Therapie. Für USA ist man dann auf der Suche nach 
einem Partner. Da die Therapie übrigens als Medizinprodukt/Technologie eingestuft wird und nicht als Pharma-
Entwicklung, reicht eine Studie nur bis zur Phase II. 2003 begann die Studie, 2010 will man fertig sein. Pharma-Studien 
inklusive Studie III dauern typischerweise mindestens zehn Jahre.
Meine Meinung: Fundamental ist MagForce wie alle vergleichbaren Firmen im Forschungsstadium praktisch nicht greifbar. 
Aber die Aussichten sind gigantisch. Eine sensationell gut wirkende Krebsbehandlungsmethode, ohne die gefürchteten 
Nebenwirkungen, dazu noch günstiger als andere Behandlungsmethoden das Unternehmen erschließt sich zwangsläufig 
einen Multi-Milliarden-Markt. Aber wie schon eingangs angemerkt: Sie müssen einen längerfristigen Anlagehorizont mit-
bringen. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 16. Mai 2008: 48,50 EUR)
 
Palfinger: viertes Rekordjahr steht an (09.03.2008)

Wenn Sie sich den Kurs der Palfinger AG (AT0000758305) verinnerlichen vom Sommerhoch bei knapp 43 EUR voruebergehend 
bis zum Januar halbiert, dann muesste man eigentlich annehmen: hier passiert dramatisches. Ich kann Ihnen aber versi-
chern: Das Geschaeft brummt nach wie vor. Die Oesterreicher meldeten kuerzlich ihr drittes Rekordjahr in Folge und die 
ersten Monate und der Auftragsbestand zeigen, dass man sich mitten im vierten Rekordjahr befindet. Warum der Kurs trotz-
dem derzeit wieder auf dem Niveau von vor einem Jahr notiert, ist letztendlich nur auf das maue Boersengesamtumfeld zu-
rueckzufuehren.
Das 1932 gegruendete Unternehmen zaehlt seit Jahren zu den international fuehrenden Herstellern hydraulischer Hebe-, 
Lade- und Handlingsysteme. Der Umsatz stieg 2007 um 19% auf 695,6 Mio. EUR, das EBIT konnte erneut ueberproportional um 
29%! auf 99,6 Mio. EUR, gesteigert werden. Die EBIT-Marge betraegt somit erkleckliche 14,3% (i.V. 13,2%). Pro Aktie 
blieb ein Gewinn von 2,09 (1,60) EUR haengen. In diesem Jahr wirkt sich die letztjaehrige Akquisition der deutschen MBB 
Liftsystems AG voll aus. Allein schon aus diesem Grund gibt sich Palfinger-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber mir 
gegenueber selbstsicher: »Wir werden auch in diesem Jahr zweistellig bei Umsatz und Gewinn wachsen.«
Freilich raeumt Anzengruber ein, dass einige der von Palfinger beackerten Maerkte schwaecheln, allen voran USA und Spa-
nien. Dafuer liefen aber andere Maerkte wie Zentral- und Osteuropa sehr gut. Vor allem von Russland verspricht sich der 
Unternehmenslenker einiges: »Das wird mittelfristig ein richtig gutes Thema.«
Wer Palfinger schon laenger folgt, weiss vermutlich, dass das Unternehmen auf 1,8 Mio. eigenen Aktien sitzt, die man in der 
2003er Depression zu je 18,73 EUR zurueckkaufte. Sie sollten als Akquisitionswaehrung oder zur Platzierung bei Institutio-
nellen verwendet werden. Aber daraus wurde nichts. Vor allem die uebernommenen Firmen waren typische Mittelstaendler, die 
mehr an Cash als an Aktien interessiert waren. Anzengruber verriet uns, dass man nun zur Hauptversammlung plane, 1,4 
Mio. Papiere offiziell einzuziehen. Der Rest werde als kleine Akquisitionsreserve gehalten. Der Beschluss ist gut fuer Ak-
tionaere, da dieses Paket immer parat stand, evtl. mal auf den Markt zu kommen.
Meine konservative (!) Prognose fuer das laufende Jahr lautet, dass mit dem aktuellen Auftragsbestand rund 2,50 EUR je 
Aktie in der Kasse klingeln sollten. KGV 9! Mit dieser Schaetzung kann Anzengruber »sehr gut leben«. Vor einem Jahr 
stufte ich Palfinger mit einem KGV von 11 bis 12 als »guenstig« ein richtigerweise, wie die anschliessende Kurs-
performance zeigte. Meine Meinung: Aktuell muss ich den Oesterreichern mit einem KGV von 9 also ein »sehr guenstig« zugestehen. 
Ueberdies wird Palfinger ab 25. Maerz 2008 in den oesterreichischen Leitindex ATX aufgenommen werden. Das dürfte für weiteres Kauf-
interesse sorgen. Kursziel 33 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 7. Maerz 2008: 22,00 EUR)
 
Carthago: notiert auf Eigenkapitalhoehe (13.01.2008)

Die Marktschwäche bei Small- und Midcaps des vergangenen Herbsts ging auch an der Carthago Capital AG (DE0005418404) 
nicht vorbei. Von den Jahreshochs bei etwas über 6,50 EUR hat man sich nun bei etwas über 5 EUR eingependelt. Das ist 
schon ausserordentlich. Denn auf diesem Niveau notiert das Unternehmen in der Nähe ihres bilanzierten Eigenkapitals 
(13,3 Mio. EUR). »Eigentlich müssten wir uns auf diesem Niveau selbst zurückkaufen«, witzelt Sam Winkel, Vorstand der 
Tochter Carthago Capital Beteiligungen AG, im Hintergrundgespräch mit mir.
Zumindest teilweise setzt Carthago diese Vorgabe um. Anfang Januar meldete man, dass man einen HV-Vorratsbeschluss nun 
tatsächlich umsetzen und bis zu 277.310 eigene Aktien der Gesellschaft zurückkaufen will. Ich finde: Ein schönes Sig-
nal, das Vertrauen schafft. Schwer einzuschätzen, ob Carthago schon mit den Rückkaeufen angefangen hat. Aber in den 
wenigen Tagen seither scheint 5 EUR eine markante Untergrenze zu sein.
Dem Unternehmen selbst geht es prächtig. Es ist ein kleines, aber feines unabhängiges Investmenthaus mit internationaler 
Ausrichtung. Landläufig ist Carthago als Nebenwertespezialist bekannt, der sich u.a. auf die Sanierung und den an-
schliessenden Verkauf von Börsenmänteln spezialisiert hat. Das macht man freilich noch immer. Aber mittlerweile ist viel 
mehr dazu gekommen. Über zwischenzeitlich drei Tochtergesellschaften ist man zusätzlich in den Sparten Value-Invest-
ments, Corporate-Finance, Beratung und Begleitung von Börsengängen tätig.
Seit dem Boersengang und der letzten Kapitalerhöhung 2001 geht es operativ bergauf. »Wir haben sogar in dem schlechten 
Jahr 2003 zwei Listings durchgeführt, obwohl es offiziell in dem Jahr gar keine IPOs gab«, erläutert Winkel. Er um-
schreibt die Carthago-Vorgehensweise als »opportunistischen Ansatz«, der auch in mauen Zeiten profitablen Umsatz bringe. 
Obwohl Carthago nach wie vor nach aussen für Börsenmanteldeals bekannt ist, ist es aber tatsächlich so, dass zwi-
schenzeitlich die Investmentsparte den Grossteil der Gewinne erwirtschaftet.
Was fundamentale Eckdaten anbelangt, muss ich mich an den Halbjahresbericht halten. Avisiert wird, dass der 2007er Ge-
winn etwas unter dem Vorjahr (1,86 EUR/Aktie bei 2,06 Mio.Aktien) liegen dürfte. Zwischenzeitlich kamen fast 900.000 
Aktien aus Optionen dazu. Wenn ich auf dieser Basis mit 1,25 EUR pro Aktie kalkuliere, ist das aktuell ein KGV von 4! Ab-
gesehen von der höheren Aktienstückzahl müssen Sie sogar noch bedenken, dass aufgrund etlicher Sonderfaktoren 2006 ein 
Rekordjahr war, der Vergleich hinkt also ohnehin etwas. 2008 verspricht dagegen wieder ein gutes Jahr zu werden. 
Etliche geplante 2007er Deals haben sich ins neue Jahr verschoben. Die stehen möglicherweise schon bald zur Ankuendi-
gung an. Und noch im Dezember gab es zwei erfreulich News: Zum einen wurde das Insolvenzplanverfahren der Beteiligung 
Questos AG gemaess richterlichem Beschluss aufgehoben. Und zum anderen wurden drei Aktionaersklagen gegen HV-Beschluesse 
der Beteiligung Porta Systems AG erstinstanzlich abgewiesen. Das bedeutet: Bei diesen beiden Boersenmaenteln, in denen 
Carthago massiv involviert ist, ist man jeweils einen erheblichen Schritt weitergekommen.
Winkel laesst sogar durchblicken, dass man nun nach dem Open Market fuer Carthago den Entry Standard anpeilt: »Evtl. mach 
wir das mit einer Kapitalerhoehung, obwohl wir die eigentlich gar nicht noetig haben.« Aber im Haus Carthago denke man »an 
den naechsten Boersen-Level«, weil man dann mehr Moeglichkeiten habe, das Image, dass Carthago nur ein Boersenmantel-
haendler sei, »besser gerade ruecken kann«. Vor allem soll die Boersenoeffentlichkeit mitbekommen, dass man mit den neu-
en Standbeinen mittlerweile »deutlich mehr wiederholbare Umsätze« erziele als frueher.
Meine Meinung: Wenn ich fuer dieses Jahr mit 1,40 EUR/Aktie rechne und das ist nun wirklich nicht sportlich, ergibt 
sich ein 08er-KGV von 3,6. Ein antizyklisches Investment der Spitzenklasse! Kursziel 7 EUR (Schlusskurs in Frankfurt am 
Freitag, den 11. Januar 2008: 5,25 EUR).
Envio entsorgt PCB und scheffelt Geld (04.11.2007)

 Wenn das keine Story ist... Bis 1989 wurden rund 10 Mio. t PCB-haltige Transformatoren weltweit hergestellt. Wegen seiner 
Toxizitaet, u.a. kann es Krebs ausloesen, wurde PCB (Polychlorite Biphenlye) daraufhin verboten. Im Jahr 2004 haben 
sich ueber 100 Staaten in der Stockholmer Konvention verpflichtet, bis 2025 eine Komplettentsorgung durchzufuehren. 
Dementsprechend gibt es in vielen Laendern bereits eine gesetzliche Pflicht, andere sind dabei eine solche einzufueh-
ren. Bisher sind erst ein Drittel der Produktionsmengen entsorgt.
Gut fuer die Envio AG (DE000A0N4P19), die erst im September an die Boerse ging. Die ehemals zum ABB-Konzern gehoerenden 
Dortmunder verfuegen naemlich ueber eine hocheffiziente und umweltfreundliche Technologie namens LTR2, mit der gut 95% 
der Rohstoffe nach der Dekontamination wiederverwertet werden koennen. Warum mir Envio gefaellt? Der PCB-Markt ist ein ty-
pisches Oligopol mit nur fuenf Anbietern weltweit, und Envio gehoert zu den Top-3 der Branche. Wegen der hohen technologi-
schen Markteintrittsbarrieren und des endlichen Marktes in 30 Jahren ist voraussichtlich endgueltig Schluss � ist der 
Eintritt weiterer Konkurrenten kaum zu erwarten.
Die Endlichkeit des Geschaefts � auch wenn sie erst in 30 Jahren droht � ist vermutlich das schwierigste Element der 
Envio-Boersenstory. Letztlich sind aber die meisten Unternehmen einem staendigen Wandel unterworfen und muessen sich neu 
erfinden. Denken Sie nur an die IT-Branche. Ausserdem gibt es bereits jetzt zwei Bereiche, die nicht PCB-abhaengig sind: So 
werden auch normale Transformatoren entsorgt (und die Rohstoffe wiederverwertet, vor allem Kupfer), und zusaetzlich 
ist Envio in der Sanierung von Industrieanlagen taetig. Der Aufbau neuer Geschaeftsfelder, moeglicherweise z.B. im Be-
reich Bioenergie, ist aber auf jeden Fall eine wichtige strategische Aufgabe fuer das Management.
Das gefaellt mir sehr gut, dass sich die Kompetenz von Envio offenbar nicht nur auf Dekontamination von PCB erstreckt. Die 
eigenentwickelte Membrantechnik scheint auch im Biogasbereich anwendbar zu sein, und ist besonders hilfreich bei der Ver-
wertung von Jauche und Tierkadavern. Im Fruehjahr gab es dies bezueglich ein Memorandum of Understanding mit Suedkorea: 
Sollte dies in einen Vertrag muenden, wird Envio als Generalunternehmer fuer die Errichtung von Biogasanlagen beauftragt. 
Volumen ueber 100 Mio. USD, bei Envio duerften um die 10% davon landen.
Aber zurueck zum Hauptgeschaeftsfeld, schon alleine wegen der sehr hohen Margen (EBIT-Marge: 26%!). Momentan findet die 
Entsorgung in Dortmund statt. Aber in Kern-Europa ist das Potenzial schon relativ weit ausgereizt, die Zukunft liegt in 
Asien und Osteuropa. Zentrale der asiatischen Aktivitaeten wird eine Anlage in Suedkorea, die im ersten Quartal 2008 den 
Betrieb aufnehmen soll. Dafuer wird auch der Grossteil des Emissionserloeses (ca. 5 Mio. EUR) verwendet.
Die lokale Praesenz ist schon deswegen wichtig, weil der regionalen Entsorgung vom Gesetzgeber Vorrang gegeben wird. 
Moeglicherweise wird es kleinere Anlagen auch in der Tuerkei und weiteren asiatischen Staaten geben.
Zu den Zahlen: Dieses Jahr wird der Umsatz ca. 10 Mio. EUR erreichen, der Gewinn gut ueber eine Mio. EUR. Naechstes Jahr 
greift die Expansion nach Asien und Skaleneffekte aus der Kapazitaetsausweitung in Dortmund. Der Umsatz soll dann auf 
deutlich ueber 12 Mio. EUR steigen, der Gewinn auf ueber 2 Mio. EUR. Das ist noch nicht mal besonders aggressiv gerech-
net. Auch in den Folgejahren sollte kontinuierliches Wachstum darstellbar sein. Parallel erwarte ich schon relativ bald 
erste Visionen bezueglich neuer Geschaeftsfelder.
Meine Meinung: Der Kurs ist noch immer sehr nah am IPO-Preis (3,25 EUR). Das KGV auf 2008er-Basis liegt bei um die 10 bis 
12. Das ist angesichts der Aussichten mehr als guenstig. Ich erwarte einen durchweg positiven Newsflow in der naechsten 
Zeit und sehe das Kursziel bei 5 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 2. November 2007: 3,35 EUR)
 
Init: Telematik-Spezialist vor Jahresendspurt

Bei dem Telematik- und e-Ticketing-Spezialisten init innovation in traffic systems AG (DE0005759807) läuft es rund. Die 
24 Jahre Erfahrung zahlen sich nun vollends aus dieses Jahr sollen 45 Mio. EUR Umsatz durch die Bücher gehen mit einem 
satten EBIT von 6,5 Mio. EUR. Geplantes Umsatzwachstum 20% p.a. Nächstes Jahr also um die 55 Mio. EUR, knapp 8 Mio. EUR 
EBIT. Init entwickelt und vertreibt mobile Telematik- und Zahlungssysteme. Dazu gehören z.B. Fahrscheindrucker, Fahrscheinau-
tomaten, Kassensysteme etc. Ausserdem wird Telematik-Software entwickelt, um z.B. den Bedarfsverkehr zu planen, das Perso-
nal effizient zu disponieren oder die Abrechnung und Ticketverwaltung zu erleichtern.
Die Systeme sind weltweit gefragt. Aus Dubai wurde kürzlich der grösste Auftrag der Firmengeschichte eingeheimst, Volu-
men >25 Mio. EUR. Besonders interessant daran: init-CFO Bernhard Smolka sagte mir, er mit 10 Mio. EUR p.a. in den Jahren 
danach mit Folgeumsaetzen kalkuliert. Bedenken Sie: Deren EBIT-Marge ist deutlich hoeher! Dieses Jahr landete auch noch 
ein Auftrag von der King County Metro Transit im US-Bundesstaat Washington in Karlsruhe. Es ist der groesste Auftrag 
aus den USA mit einem Volumen von rund 19 Mio. EUR. Letztes Jahr flatterten Grossauftraege aus New York und Vancouver/
Kanada herein. Diese werden gerade abgearbeitet. Die Vorleistungen verunzierten etwas unterm Strich das Halbjahresergeb-
nis. Aber da nun die ersten Hardwarelieferungen erfolgten, betont Smolka: »Bereits im Q3 wird sich das EBIT stark ver-
bessern.«   Die Superauftragslage sorgt momentan fuer einen Rekordauftragsbestand von aktuell 90 Mio. EUR. (Verteilt freilich auf 
mehrere Jahre!) Auf diversen Kontinenten ist man bei teilweise recht grossen Ausschreibungen dabei. In Australien sei man 
bei einer Projektausschreibung unter den letzten Drei. In Montreal/Kanada steht laut Smolka naechstes Jahr ein Mammut-
projekt im dreistelligen Mio.-Bereich an, fuer das man sich derzeit vorbereite. »Ich rechnen noch dieses Jahr mit einigen 
interessanten Auftragseingaengen«, schmunzelt der CFO. Mit Gewinnschätzungen von »40 plus X« Cent je Aktie fuer dieses 
Jahr kann Smolka gut leben. Meine Meinung: Ich rechne fuer naechstes Jahr mit 50 Cent je Aktie und das ist sogar eher 
konservativ gerechnet. KGV auf 08er Basis knapp 18. Nicht richtig billig, aber die gute 
Marktstellung und explodierende Auftragslage gibt sogar mehr her. Die eine oder andere Auftrags-News koennte sogar Trader 
in den naechsten Monaten erfreuen. Nichtsdestoweniger ist Init eher was fuer den fundamental orientierten Mittelfrist-
investor. Kursziel 11 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 26. Oktober 2007: 8,70 EUR)
Navigator notiert unter Cash-Wert (16.09.2007)


Kaum gehen die Börsen in eine Korrektur über und ein Minus von rund 8% beim DAX seit dem Hoechstkurs ist nun mal 
nicht mehr als eine Korrektur, ist es schon wieder soweit, dass man Aktien auf oder unter Netto-Cash kaufen kann. Bei 
dem Beteiligungsunternehmen Navigator Equity Solutions N.V.(NL0000419398; WKN A0B8U5) ist das gerade der Fall. Einem 
Börsenwert von rund 22 Mio. EUR stehen liquide Mittel (!) von 25 Mio. EUR gegenüber. Nun hat sich die Beteiligungsge-
sellschaft zuletzt zwar nicht durch übermaessigen Aktionismus hervorgetan und daher ist der Newsflow eher mässig. Aber 
was z.B. in Sachen Capella Capital N.V. geleistet wurde, muss einfach auch beruecksichtigt werden. Das relativiert die maue 
Performance ganz erheblich. Navigator habe ich Ihnen hier im Doersam-Brief am 4. März dieses Jahres vorgestellt 
Wenn Sie den Kurs mit dem heutigen vergleichen, müssen Sie freilich berücksichtigen, dass Sie zwischenzeitlich die 
Capella-Aktien als Sachdividende in Ihr Depot eingebucht bekommen haben. Und falls Sie Capella behielten: Hier bekamen
 Sie mittlerweile die Sachausschüttung Archea Biogas N.V. eingebucht.Kurzfristig sehe ich bei Navigator eine ganz klare Einstiegs-
chance. Auf der Hauptversammlung am 29. August wurde nämlich nicht nur ein Aktienrückkaufprogramm genehmigt (ich gehe 
fest davon aus, dass dies auch realisiert wird). Fast noch interessanter: Das eigentlich in die Capella ausgelagerte 
Geschaeft mit den Sachausschuettungen könnte noch mal ein Intermezzo bei Navigator feiern: Den entsprechenden HV-
Beschluss kann man eigentlich nur so interpretieren, dass die Tochter HIC (Human Internet Consult) teilweise an die Aktio-
naere ausgekehrt werden soll. Ich gehe davon aus, dass Navigator in diesem Fall nicht unter die konsolidierungsfähigen 
50% geht. Das heisst: Interessante Sachausschüttung für Aktionäre und Navigator kann HIC trotzdem voll konsolidie-
ren. Meine Meinung: Mit dem voraussichtlich kommenden Aktienrückkaufprogramm dürfte die hohe Cash-Position endlich ihr Da-
sein als Quasi-Tagesgeldeinsatz hinter sich lassen. Auch wenn der Kursverlauf momentan enervierend seitwaertsgerichtet ist 
das Chance-Risiko-Verhältnis ist auf diesem Niveau ausgezeichnet! (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 14. Sep-
tember 2007: 0,176 EUR)
 
Brain Force setzt auf den SaaS-Trend (29.07.2007)

Falls Sie mit dem Kürzel SaaS nichts anfangen können keine Sorge, es ist kein neuer Ableger von SARS: SaaS steht 
vielmehr für »Software as a Service«. Darunter versteht man ein System zur Bereitstellung von Software, bei dem die Ap-
plikation nicht auf dem eigenen Rechner installiert ist, sondern als Webprogramm offeriert wird. Also eine Mietlösung, 
wie sie z.B. von der US-Firma SalesForce.com im CRM-Bereich sehr erfolgreich angeboten wird. Der Kunde zahlt für die 
Nutzung der Software eine Gebühr. Früher gab es dafür mal den Begriff »Application Service Providing« (ASP). Im Prinzip 
alter Wein in neuen Schläuchen aber da der Markt erst jetzt mit der umfassenden Breitbandverkabelung reif ist, 
macht es Sinn. Erst vor drei Wochen gab die Wiener IT-Holding Brain Force Holding AG (AT0000820659) den Erwerb der in diesem Segment 
tätigen SolveDirect.com Internet-Service GmbH bekannt. Das kleine Unternehmen, das ebenfalls in Wien zuhause ist, wird 
dieses Jahr ca. 5 Mio. EUR umsetzen bei 20% EBIT-Marge Kaufpreis 9 Mio. EUR, was auf den ersten Blick nicht billig 
wirkt, aber angesichts der strategischen Bedeutung doch wieder günstig ist.
Mit der IT-Service-Management-Software von SolveDirect kann Brain Force die eigene IT-Management-Suite nun vervollstän-
digen und als Komplettpaket auch via SaaS anbieten. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die keine Unsummen in 
IT stecken können oder wollen, ist das ein hochinteressantes Modell. Mit dem SaaS-Konzept verbunden ist zudem eine gerin-
gere Notwendigkeit, hohe Investitionen beim Eintritt in neue Märkte zu erbringen. Bereits im Juni wurde zum Zwecke des 
Vertriebs der Suite in den USA eine Tochtergesellschaft gegründet, die nun den dortigen Markt beackern soll immerhin 
der größte der Welt.
Die Aktie hat zwar zuletzt im Angesicht der News etwas gezuckt, war aber alles in allem kein großer Performance-
Bringer im letzten Jahr. Zu viele Kapitalerhöhungen, der Konkurs des Kunden BenQ, und zuletzt einer mauer Auftakt des 
Geschäftsjahres 2007 gaben auch wenig Anlass zu kaufen. Aber langsam passen die Aussichten: Wenn im Q2 27 bis 29 Mio. EUR 
durch die Bücher gehen, dann sollte in diesem Jahr der Umsatz an 115 Mio. EUR herankommen. Freilich müsste auch ein 
ansehnlicher Gewinn in den Kassen klingeln, damit ein Ergebnis von 4,5 Mio. EUR im Bereich des Möglichen erscheint. 
Sonst bekommt CEO Helmut Fleischmann ein Problem. Aber da das Umfeld für Brain Force derzeit sehr gut ist, dürfte 2008 
der Sprung über 130 Mio. EUR gelingen, wobei mindestens eine kleinere Übernahme noch im Raum steht. Für 2008 kalkuliere 
ich konservativ mit einem Gewinn zwischen 5 und 6 Mio. EUR. Macht ein 11er-KGV für 2007 und 8 bis 9 für 2008. Das 
Brain-Force-Management ist übrigens von der Aktie überzeugt: Ein Rückkaufprogramm wird munter umgesetzt, aktuell 
hält man 5,05% der eigenen Papiere; die Schwelle überschritt man erst kürzlich vor zweieinhalb Wochen. Die Aktien 
will man überwiegend für den SolveDirect-Deal verwenden. Übrigens: Brain Force könnte auch ihrerseits zu einem 
größeren IT-Unternehmen gut dazu passen. Die Österreicher blicken auf einen sehr guten Kundenstamm, brächten etliche 
interessante Softwarepakete mit in die Ehe und teuer sind sie auch nicht. Sollte so etwas passieren, könnten Sie mit 
einer 4 vor dem Komma rechnen. Aber das ist Zukunftsmusik, kurzfristig sollten Sie darauf nicht spekulieren.
Meine Meinung: Die Aussichten sind erfreulich positiv, fundamental ist man gut nach unten abgesichert, das Rückkauf-
programm wird mit viel Gefühl umgesetzt, und teuer ist die Aktie auch nicht. Es könnte zwar noch etwas dauern, bis der 
Wert entdeckt wird. Nichtsdestoweniger sollte es sich für etwas mittelfristiger orientierte Investoren lohnen, hier an 
schwachen Tagen die Hand aufzuhalten. Ein Stopploss würde ich in der Nähe des Jahrestiefs bei ca. 2,65 EUR platzieren. 
Ganz vorsichtige warten die Q2-Zahlen (27. August) ab, hier gibt es bestimmt Kurszuckungen. (Schlusskurs in Frankfurt am 
Freitag, den 27. Juli 2007: 3,04 EUR)
 
Advanced Medien: wie ein Ballon unter Wasser (15.07.2007)

Vorletzte Woche habe ich die Hauptversammlung der Advanced Medien AG (DE0001262186) besucht. Fundamental gefaellt mir 
der Wert, und an dem Tag hatte ich gerade keine anderen Termine. Man hatte mich zwar vorgewarnt, dass es eine sehr zeit-
intensive Angelegenheit werden koennte. Und ich kann Ihnen sagen: Was ich erlebt habe, hat mich fast vom Stuhl gehauen. 
Ich habe in meinem Leben deutlich mehr als 100 HVs besucht, aber was hier der Oppositionsaktionaer Franz Enderle aufzog, 
ist schon starker Tobak. Trotz eines erfolgreich eingeleiteten Turnarounds in den letzten Jahren bombardierte er das 
Management mit einem Fragenmarathon. Parallel ficht Enderle seit zwei Jahren praktisch alle HV-Beschluesse an und noetigt 
die Gesellschaft in kostenintensive Gerichtsverfahren.
Das ergibt kuriose Effekte. Auf der einen Seite muss ich konstatieren, dass fuer einen Advanced-Medien-Aktionaer, der 
die HV besucht, seine Gesellschaft aufgrund des intensiven Frage-und-Antwort-Spiels fuer ihn wie ein offenes Buch da-
liegt. So erfuhr ich z.B. erstmals, dass es fuer die Beteiligung Telcast, die in den Buechern mit 2,3 Mio. EUR steht, ein 
Wertgutachten mit einem Ausweis in Hoehe von 6,25 Mio. EUR gibt. Die Telcast-Strategie wird ja bekanntermassen nicht 
mehr weiter verfolgt, dementsprechend steht die Beteiligung zum Verkauf. Das heisst fuer Aktionaere: Sollte der Deal mit 
einem Betrag in der Naehe dieser Summe zustande kommen, winkt ein netter ao Ertrag in Millionenhoehe.
Auf der anderen Seite wurde durch das intensive Fragen aufgedeckt, wie hoch alleine die Gerichtskosten durch die Juriste-
rei von Enderle, der 200 Aktien (!) im aktuellen Wert von knapp 600 EUR besitzt, im letzten Jahr waren: Ein gutes 
Stueck ueber 100.000 EUR habe ich grob zusammengerechnet. Mit den Gerichtskosten im Vorjahr � die HV bezog sich ja nur auf 
das Geschaeftsjahr 2006 � plus den im ersten Halbjahr angefallenen Gerichtskosten duerfte Enderle die Gesellschaft bis-
lang mehr als eine Viertel Mio. EUR gekostet haben. Bei diesen horrenden Summen ist es eigentlich ein Wunder, warum noch 
kein Institutioneller Enderle wegen grob vorsaetzlicher Geschaeftsschaedigung verklagte...
Interessant dabei auch: Die Gerichtskosten scheinen im ersten Halbjahr 2007 deutlicher zurueckzugehen. Das heisst fuer den 
Aktionaer: Das Kerngeschaeft waechst und gedeiht und parallel sinken vor allem die ao Kosten. Denn auch Vorstand Otto 
Dauer hat dazugelernt: Bei vielen von Enderle angefochtenen Beschluessen geht er parallel den Weg des so genannten Frei-
gabeverfahrens. Er laesst also von einem Gericht pruefen, ob der Beschluss im Prinzip gut fuer die Gesellschaft ist. Wenn 
dies das Gericht bejaht, kann Dauer trotzdem mit der Umsetzung beginnen und die Gesellschaft voranbringen, waehrend er 
sonst durch die Enderle-Juristerei blockiert waere. Freigabeverfahren sind sogar juristisch sicherer als HV-Beschluesse.
Alles in allem gefaellt mir Advanced Medien sehr gut. Langsam verstehe ich auch, warum sich offensichtlich Instis hier 
mittlerweile die Klinke in die Hand geben. Die EPS-Guideline des Managements liegt fuer 2007 bei 25 bis 28 Cent. Eigent-
lich muesste ich von mindestens 30 Cent ausgehen, was aktuell ein KGV von unter 10 ergibt. Naechstes Jahr reden wir von 
einem 8er KGV.
Meine Meinung: Die Enderle-Justizerei haelt den Aktienkurs wie einen Ballon noch kuenstlich unter Wasser. Aber das Mana-
gement laesst sich davon nicht beirren und geht erfreulich beharrlich seinen Weg. Der Sprung ueber die 3-EUR-Grenze ist 
jetzt eher eine Frage von Wochen denn von Monaten. In den Halbjahreszahlen (sie kommen voraussichtlich im August) 
duerfte wegen der fundamentalen Fortschritte eine Ueberraschung schlummern. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 
13. Juli 2007: 2,87 EUR)
MBB Industries ist reif für einen Ausbruch (08.07.2007)

Aktionäre, die vor etwas mehr als einem Jahr beim Börsengang der MBB Industries AG Papiere zeichneten, schauen seit-
her in die Röhre. Diese Investition ging bislang nicht auf, der Kurs notiert aktuell sogar unterm IPO-Preis (9,50 EUR). 
Für mich und für das Management etwas unverständlich. Denn MBB hat bislang alle Vorgaben, mit denen man zum IPO antrat, 
mehr als erfüllt: 49 Mio. EUR wollte man beispielsweise 2006 umsetzen, daraus wurden sogar 63 Mio. EUR. Das Management 
zeigt deshalb schon mal Flagge: Anfang Juni kauften die beiden Vorstände Dr. Christof Nesemeier und Gert-Maria Freimuth 
zusammen 100.000 Aktien ihrer Gesellschaft. Bedenken Sie: Das ist kein Kleckerdeal, sonder ein deutlicher Vertrauensbeweis.
MBB Industries ist ein Beteiligungsunternehmen, dass sich auf die Restrukturierung mittelständischer Unternehmen speziali-
siert hat, die in unternehmerischer Schieflage geraten sind. Um mitzulenken und das Ruder richtig herumzureißen, werden 
nur Mehrheitsbeteiligungen (typischerweise >75%) eingegangen. Freimuth geht auch in die Geschäftsführung bei allen Betei-
ligungen, damit Beschlüsse zügig umgesetzt werden. Das Geschäft läuft sehr solide. Mit den IPO-Geldern und dem 
derzeitigen Beteiligungs-Portfolio ist sich Dr. Nesemeier sicher, dass »wir dieses Jahr rund 80 Mio. EUR stemmen«.
Aber dabei soll es ja nicht bleiben. Die Pipeline sei »gut gefüllt«, erklärte mir Dr. Nesemeier kürzlich in einem 
Hintergrundgespräch, »an sechs Unternehmen sind wir derzeit nahe dran«. Wenn sich zwei davon noch in diesem Jahr materia-
lisieren lassen, würde das dem Vorstand vollauf genügen. Kurzfristig scheint aber kein Deal anzustehen. Über 9 Mio. 
EUR Cash schlummert in der Kasse, mittels Fremdfinanzierung ließe sich das allemal auf 20 bis 25 Mio. EUR hebeln. Die 
EK-Quote liegt bei ordentlichen 48%. Vor allem betont Dr. Nesemeier: »Wir haben keine Sorgenkinder 
im Portfolio.« Soll heißen: würde MBB nach IFRS bilanzieren, würde man optisch sogar noch besser dastehen. Aktuell 
wird nach HGB und Niederstwertprinzip bilanziert. Meine Meinung: Beim aktuellen Portfolio gehen Analysten im 
Schnitt von Gewinnen je Aktie von 1,00 EUR für dieses Jahr und von 1,05 EUR in 2008 aus. Jeder Deal Kauf oder Verkauf 
beeinflusst dies natürlich positiv. Das ist aktuell ein KGV von 9 bzw. sogar drunter. Das mußste die Finanzgemeinde 
früher oder später anlocken. Ein Ausbruch über das Jahreshoch bei 9,60 EUR würde dann charttechnisch orientierte In-
vestoren begeistern. Also langsam einsammeln und zuschauen bei der Bewegung gen Norden. Nach unten ist der Kurs funda-
mental recht gut abgesichert. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 6. Juli 2007: 8,50 EUR)
R.Stahl: steht vor einer Hoeherbewertung (01.07.2007)

Heute möchte ich Ihnen mal einen gestandenen deutschen Mittelständler vorstellen, der in diesem Jahr von der Börse 
bislang (fast) links liegen gelassen wurde. Aber Sie werden sehen, warum ich denke, dass dies nicht mehr lange der Fall 
sein wird. Die Rede ist von der R.Stahl AG (DE0007257727), die sich in den letzten Jahren kräftig restrukturierte und 
aufs Kerngeschäft fokussierte. Das war zuletzt so erfolgreich, dass Vorstandsvorsitzender Martin Schomaker letztes 
Jahr zweimal die Prognose erhöhen musste. Dieses Jahr hat er sich Erlöse von 180 bis 190 Mio. EUR (also rund +10%) sowie 
eine EBT-Marge von 8% bis 10% in die Plandaten reingeschrieben. Die Q1-Zahlen 47,3 (i.V. 39,0) Mio. EUR Umsatz sowie 
4,5 (4,0) Mio. EUR EBT (ohne Sondereffekte! Mit Sondereffekte sogar 6,1 Mio. EUR) zeigen, dass Schomaker nicht zu hoch 
gestapelt hat. Mehr noch: Der überdurchschnittlich stark gestiegene Auftragseingang von 55,2 (43,1) Mio. EUR zeigt 
eigentlich, dass man die Prognose wieder übertreffen dürfte.
R.Stahl ist im Bereich Explosionsschutz tätig. In den letzten Jahren trennte man sich von Geschäftsbereichen, die 
nicht zum Kerngeschäft zählten. Dafür stärkte man die Kernkompetenzen mit neuen Produkten, die nicht für das euro-
päische, sondern auch für das internationale Geschäft zugelassen sind. Dementsprechend wurden die Vertriebsaktivitä-
ten im Ausland forciert. Parallel baut man das Geschäft mit kundenspezifischen Systemlösungen aus, da Kunden zuletzt 
immer mehr Komplettlösungen anstatt von Einzelprodukten forderten. Und zu guter Letzt schrieb Schomaker seiner Ver-
triebsmannschaft ins Stammbuch, sich auch die Segmente Schiffsbau und Bio-Energie stärker vorzunehmen, da hier die 
Explosionsschutzanforderungen weltweit zunehmen, bzw. bei Bio-Energie der Markt weltweit gerade in Boomstimmung ist.
Die Neusausrichtung läuft so gut, dass man beispielsweise in Indien einen Grossauftrag über 25.000 Langfeldleuchten aus 
der Pharmazieindustrie erhielt der Auftrag war so gross, dass es sich rentierte, in Chennai/Indien extra dafür ein 
Werk hochzuziehen, dessen Investitionen sich alleine aus diesem Auftrag amortisierten.
Schomaker betonte mir gegenüber, dass man nun so gut aufgestellt sei, dass man das organische Wachstum mit Akquisitio-
nen unterstützen könnte: »Zwei bis drei sind denkbar, aber sie müssen strategisch passen.« Er liebäugelt hierbei mit 
Übernahmezielen, die 8 bis 10 Mio. EUR Umsatz mitbringen. Bis 2011 will der Firmenlenker einen Umsatz von 250 bis 300 
Mio. EUR einfahren bei einer Vorsteuerumsatzrendite von 8% bis 10%.
Fundamental ist R.Stahl hervorragend aufgestellt. Die Akquisitionen könnte man aus der Bargeldkasse (35,4 Mio. EUR Ende 
Q1/07) stemmen, der Free-Cash-Flow lag bei beachtlichen 4,9 Mio. EUR im ersten Quartal. Die Bilanz ist gesund, EK-Quote 
rund 40%. Meine Meinung: Derzeit hängt trotz der interessanten Perspektiven der Kurs knapp oberhalb der 30 EUR fest. Vielleicht 
wartet die Börse noch auf die Bestätigung durch die Q2-Zahlen, dass Q1 keine Eintagsfliege war. Ich gehe davon aus, 
dass es weiterhin brummt in Waldenburg. Denn neben der firmeninternen Neuausrichtung kommt R.Stahl auch die Konjunktur 
entgegen. Im Bereich 31,50 EUR lag ein guter Widerstand, der allerdings am Freitag unterschritten wurde. Aus psychologi-
scher Sicht ist dies freilich unglücklich. Beobachten Sie den Wert ein paar Tage, ob die 30 EUR halten. Dann könnten 
sich mittelfristig orientierte Anleger auf die Lauer legenund darauf spekulieren, dass die 31,50-EUR-Marke zurück-
erobert wird und anschliessend hält. Denn eigentlich steht R.Stahl vor einer Höherbewertung. Berenberg Bank vergab 
kürzlich ein Kursziel von 46 EUR das ist absolut fair und auch mein Mindestziel. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, 
den 29. Juni 2007: 30,83 EUR)
 
Mindoro Resources: So sehen richtige Bohrergebnisse aus (24.06.2007)

Gelegentlich streue ich ja hier an dieser Stelle den ein oder anderen Rohstoffexplorer ein. Wenn man den richtigen Wert 
hat, ist es eine schöne Würze fürs Depot. Das Unternehmen Mindoro Resources Ltd. (WKN: 906167) ist so ein Titel, denn 
hier tut sich nach vielen Jahren der Explorationstätigkeit nun endlich was. Mindoro ist ein Rohstoffexplorer, der auf 
den Philippinen seit den 90er Jahren nach verwertbaren Ressourcen sucht. Mindoro zählt in diesem Land mittlerweile vor 
allem in den geologisch interessanten Gebieten zu den größten Grundbesitzern! Mindoro nennt 18 Liegenschaften ihr 
Eigen, wobei man sich auf die Exploration von Kupfer, Gold und Nickel spezialisiert hat.
In der letzten Zeit hat man sich auf drei Projekte konzentriert: das Agata-Nickel-Projekt, das Kay-Tanda-Gold-Projekt 
und das Calo-Kupfer-Gold-Projekt. Wie sich mittlerweile herausstellt, wird wohl das Agata-Nickel-Projekt als erstes in 
die Produktion überführt werden können. Im zweiten Quartal 2008 dürfte es soweit sein, sagte mir kürzlich Mindoro-CFO 
Penny M. Gould: »Wir betrachten es dann also Cash-Flow-Bringer fuer Kay Tanda und Calo.«
In den letzten Wochen gab es etliche neue Bohrergebnisse, die Mindoro nun in einem interessanteren Licht dastehen lassen. 
Die neuesten Ressourcenschätzungen für Kay Tanda brachten beispielsweise teilweise Mineralisierungszonen mit über 246 
g/T Gold ans Tageslicht. Kein Wunder, dass Mindoro in ihrer eigenen Meldung von »Bonanza«-Zonen spricht. Nun gut, diese 
Wertung hätte man den Analysten überlassen sollen, aber was solls.
Im Einzelnen: Bei den Bohrungen KTDH 20 wurden Ergebnisse festgestellt von 246,41 g/T Gold auf einer Tiefe zwischen 25 
und 26 Meter und 12,92 g/T Gold in einer Tiefe von 17 bis 18 Meter, insgesamt wurden zwischen 3 und 28 Meter Tiefe also 
über 25 Meter! 11,49 g/T Gold ermittelt. Das sind ungewöhnlich gute Goldgehalte so dicht an der Oberfläche.
Nur wenige Tage später gab es neue Bohrergebnisse über das Agata-Nickel-Projekt. Auch hier sind die Resultate besser als 
erwartet, und man ist sich jetzt sicher, in ca. einem Jahr die Produktion aufnehmen zu können.
Obwohl zwischenzeitlich der Kurs nach den insgesamt drei Supernews innerhalb von drei Wochen gut anzog, bin ich etwas 
enttäuscht. Denn diese Nachrichtenlage hätte bei (fast) jedem anderen Explorer eine Kursverdoppelung verursacht. Vor 
allem deshalb, weil Mindoro noch kaum in Börsenmedien gespielt wird. Aber das ist jetzt auch Ihre Chance: Der Titel 
harrt darauf, nun entdeckt und auf ein vollkommen neues Kursniveau gehoben. Wo immer das liegt, dürfte anschliessend 
eine gewisse Konsolidierung einsetzen. Hier erfahren Sie übrigens alle wichtigen Eckdaten: Es sind 91,8 Mio. Aktien 
fully diluted. Ergibt beim aktuellen Kurs eine Marktkapitalisierung von knapp 69 Mio. EUR.
Also: Kurzfristig ist Agata interessant, längerfristig sind natürlich Kay Tanda und Calo die potenziellen Kurszünder. 
Denn die Vorkommen reichen bei weitem aus, um das Gestein in einem Tagebau profitabel zu fördern, zumal die Vererzung 
teilweise direkt an der Oberfläche anfängt. Ein Abbau steht ab 2009/10 in den Plandaten. Allein auf Kay Tanda vermuten 
Geologen bis zu 2 Mio. Unzen Gold, wobei das Gelände bei weitem noch nicht vollends exploriert wurde. Und Calo gilt 
hausintern wegen der hohen Mineralisierungsgrade ohnehin als Projekt mit »Blue Sky«-Potenzial.
Meine Meinung: Andere Explorer mit diesen Bohrdaten wären schon längst im dreistelligen Bewertungsbereich. Hier ist 
deshalb für kurzfristigere und längerfristigere Investoren noch genug drin. Denn es stehen ständig weitere Bohrergeb-
nisse, Machbarkeitsstudien, Umweltverträglichkeitsstudien etc. an. Nicht zu vergessen in ca. einem Jahr die Nickel-
Produktionsaufnahme. Kursziel: 1,20 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 22. Juni 2007: 0,75 EUR).
 
pSivida-Kurs ungerechtfertigt unter Druck (17.06.2007)

Zugegeben: Wenn Sie sich den Kurs des australischen Bio- und Nanotech-Wertes pSivida Ltd. (AU000000PSD7) anschauen, dann 
ist vermutlich Ihr erster Eindruck: Das sieht ja aus wie eine kurz vor der Insolvenz stehenden Zockerbude. Ich bin aber 
der Meinung: Dem ist absolut nicht so. Noch vor zwei Jahren als das Unternehmen rein von der Fantasie der zu entwickeln-
den Produkte lebte war man mehr als das siebenfache von heute wert. Doch mittlerweile liefert man � und wird dafür 
an der Börse abgestraft wie ein Schulbub.
pSivida hat sich auf Drug-Delivery-Technologien vor allem für Augenkrankheiten spezialisiert. Mit »Retisert« und 
»Vitrasert« hat pSivida zwei Produkte auf dem Markt, die jetzt langsam für Umsätze sorgen. Bedenken Sie: Retisert 
wird immerhin in den USA von keinem Geringeren als dem Pharmariesen Bausch & Lomb vermarktet, es ist das einzige zuge-
lassene Produkt seiner Art. Hierbei wird ein extrem kleiner Hohlkörper mittels Spritze injiziert, der seine Medikamenta-
tion über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren abgeben kann. Die Technologien sind so weit fortgeschritten und so 
einzigartig, dass sich kürzlich mit Pfizer sogar ein weiterer Pharmariese an dem Unternehmen beteiligte. Ingesamt sieht 
das Engagement von Pfizer rund 165 Mio. USD vor: 5 Mio. USD wurden sofort in die Firma investiert, für weitere 5 Mio. 
USD gibt es eine Option, und der Rest sind Lizenz- und Meilensteinzahlungen verteilt über die nächsten Jahre.
Was die Börse etwas verstörte: Pfizer kann innerhalb von 60 Tagen von dem Abkommen zurücktreten. Das ist aber eine ganz 
normale Klausel, wie sie praktische alle jungen Forschungsunternehmen eingehen müssen, wenn sich ein Grosser mit ihnen 
ins Bett legt. Insofern keine Besonderheit.
Unglücklich war für pSivida, dass sich im April 2007 mit der Ankündigung des Pfizer-Deals ein Institutioneller ent-
schloss, sich von einem Grossteil seiner Aktien zu trennen. Er löste Wandelschuldverschreibungen ein, und verkaufte an-
schliessend die Aktien. Das brachte den Kurs noch mal unter Druck. Aber seither steuert das Management dagegen, und kauft 
noch ausstehende Schuldscheine grösstenteils zurück. Paul Ashton, Managing Director von pSivida, betonte mir gegen-
über, dass man mit dem Rückkaufprogramm wohl »demnächst fertig« sei.
Geld hat pSivida u.a. von dem erfolgreichen Verkauf bzw. Börsengang der Diagnostik-Sparte Aion Diagnostics 
(USU009251047; 1,15 EUR). Eine weitere Unternehmenseinheit, die nicht unmittelbar zum Kerngeschäft gehört, könnte 
ebenfalls noch verkauft werden, verriet mir Ashton.
Neben diesen Börsenaspekten gibt es auch weitere Produktfantasie bei dem Unternehmen. »Medidur«, sozusagen die Nach-
folgetechnologie von Retisert bzw. Vitrasert, wird eigentlich erst der richtige Umsatzbringer. Man befindet sich in der 
klinischen Testphase III, die laut Ashton Ende des Jahres abgeschlossen sein dürfte. Eine weitere Entwicklung in der 
Pipeline ist »Brachysil«; hier enthalten die Hohlkörper eine bestimmte Phosphor-Art. Dieser strahlt schwach radioaktiv im 
Umfeld von 1 cm. Direkt injiziert in einen Krebstumor tötet es diesen ab, ohne die bekannten Strahlungsnebenwirkungen. 
Hier avisierte mir Ashton, dass man bis Ende Juli weitere Ergebnisse aus der derzeit laufenden Forschungsreihe Phase 
IIa bekannt geben werde.
Meine Meinung: pSivida steht etwas ungerechtfertigterweise am Allzeittief. Mit einer Marktkapitalisierung von nur etwas 
mehr als 60 Mio. EUR ist man gerade mal die Hälfte von dem wert, was Pfizer in das Unternehmen pumpen will. 100 Mio. EUR 
sind da schon als Etappenziel angebrachter. Deshalb Kurziel 0,17 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 15. Juni 
2007: 0,108 EUR)
Silvercorp: Mehr als ein Silberproduzent (27.05.2007)

Rohstoff-Explorer und Developer hab ich Ihnen ja schon diverse vorgestellt. Heute möchte ich mit Silvercorp Metals Inc. 
(WKN: A0EAS0) ein Unternehmen in Ihr Blickfeld rücken, das vor fast genau einem Jahr zum Produzenten aufstieg und Ihnen
mal vor Augen führen, wie sich das auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie die Kursentwicklung niederschlägt.
Silvercorp weist freilich etliche Besonderheiten auf. Eigentlich ist es ein chinesisches Unternehmen, da sich alle Lie-
genschaften in China befinden. Aber da man als Rohstoffunternehmen in Kanada mehr gilt, schlüpfte man in einen dort re-
gistrierten Mantel, und firmiert jetzt offiziell als kanadisches Unternehmen mit einer Notiz in Toronto (SVM.TO).
Seit man vom Developer zum Produzenten avancierte, honorierte dies die Börse mit einem Spitzenkurs von knapp über 20 CAD. 
Seither konsolidiert die Notiz. Dabei sind die Quartalszahlen nicht ohne. Bereits im ersten Fiskalquartal (30. Juni 2006) 
sprang man von den roten in die schwarzen Zahlen, und so blieb es auch im zweiten Fiskalquartal. Im dritten Fiskal-
quartal (31. Dezember 2006) wurden bereits 11 Cent je Aktie verdient. In den ersten drei Quartalen blieben 19 Cent hängen.
Das verdeutlicht Ihnen das derzeit starke Wachstum dieses Unternehmens. Allerdings sagte mir Silvercorp-President 
Cathy Fong kürzlich, dass man für das vierte Fiskalquartal keine allzu grossen Gewinnsprünge erwarten sollte, da in 
diesen Zeitraum das chinesische Neujahresfest fällt und hier dementsprechend überdurchschnittlich viele Feiertage in Chi-
na anfallen. Nichtsdestoweniger: Ein Gewinn von etwas über 30 Cent je Aktie dürfte im Gesamtjahr 2006/07 wohl drin sein.
Im laufenden 2007er Fiskaljahr schätzen beispielsweise die Analysten von Sprott Securities einen Gewinn je Aktie von 75 
Cent. Und damit kann die Managerin sehr gut leben: »Wir wollen sogar 80 Cent erreichen.«
Hintergrund der sprudelnden Gewinne sind zum einen die günstigen Lohnkosten. Und zum anderen die enorm ergiebigen Lie-
genschaften. Silvercorp erforschte und entwickelte in den letzten Jahren drei Gebiete und eines davon wurde eine 
richtig produzierende Mine. »Das ist extrem selten, dass eines von drei Projekten gleich in eine Mine mündet«, erläutert
Fong. »Das war eigentlich am Anfang nicht zu erwarten.« Der rasch einsetzende Cash sorgte nebst den Börsengeldern 
aus Kanada dafür, dass Silvercorp jetzt praktisch schuldenfrei ist, und keinerlei Finanzkosten mehr hat. Darüber hin-
aus blickt man noch auf Steuerfreiheit in China für rund zwei Jahre.
Das Unternehmen verfügt bereits jetzt über so genannte »inferred« Ressourcen von rund 118 Millionen Unzen Silber-
aequivalenten. Erste, noch nicht testierte Schätzungen gehen davon aus, dass die Lagerstätte möglicherweise so reich an 
Metallen ist, dass es vergleichbar mit dem Coeur d`Alene- Bergbaudistrikt in Idaho ist, der in über 120 Jahren mehr 
als 1 Mrd. Unzen Silber produziert hat. Aber dazu kommt nocheine Besonderheit: Beim Silberabbau werden typischerweise 
auch andere Rohstoffe gewonnen; bei vielen anderen Minen sind sie nur Beiprodukte, und fallen im Gesamtergebniskranz kaum 
ins Gewicht. Anders bei Silvercorp: Die Liegenschaften erwiesen sich auch als extrem Blei- und Zink- haltig. Alleine die 
Verkäufe dieser Beiprodukte beliefen sich bis 31. März 2006 auf über 7,8 Mio. USD, und wogen damit einen Grossteil der 
seinerzeit anfallenden Explorations- und Entwicklungskosten auf. In einem Gebiet, das derzeit exploriert wird, wurde 
kuerzlich Molybdaen gefunden, dessen Preis zuletzt Kurskapriolen gen Norden schlug. Dies kommt als neuerliche Fantasie 
hinzu.
Meine Meinung: Ich schätze, dass die Börse momentan noch abwartet, wie das Fiskal-Q4 gelaufen ist. Aktuell kommt der 
Wert auf eine Marktkapitalisierung von 800 Mio. CAD. Das, was jetzt bekannt im Boden liegt, hat einen Wert von mehr als 2 
Mrd. USD. Dazu kommen noch weitere Gebiete, die noch exploriert werden müssen. Schätzungen für nächstes Fiskaljahr 
gehen von 1,80 USD je Aktie aus, was ein KGV von spottbilligen 8 ergibt. Das ist mehr als supergünstig, wenn Sie beden-
ken, dass Silvercorp auf dem Weg zum weltweit profitabelsten Silberproduzenten ist. Vor allem sollten Sie die Silber-Blei-
Zink-Kombination als Traumkonstellation ansehen, da man nicht so sehr von der Preisentwicklung nur eines Rohstoffs abhän-
gig ist. Kursziel 25 CAD. (Schlusskurs am Freitag, den 25.Mai 2007: 12,46 EUR in Frankfurt bzw. 18,01 CAD in Toronto)
 
Silicon Sensor: Das Geschaeft brummt (06.05.2007)
  
Ein kleiner, aber feiner Hightech-Wert aus Deutschland stellt derzeit ein Jahreshoch nach dem anderen auf: Bei der Silicon 
Sensor International AG (DE0007201907) brummt derzeit das Geschäft. 2006 explodierte das operative Ergebnis EBIT um 
175% auf rund 5,5 Mio. EUR. Damit erreichte Silicon Sensor eine EBIT-Marge von ca. 17%. Die Fantasie dabei: Das ist im-
mer noch ausbaubar!  Und in der Tat scheint es so weiterzugehen. Dr. Hans-Georg Giering, Vorstand des Unternehmens, hat auf einer Small- und 
Midcap-Konferenz vorletzte Woche in Muenchen einen kleinen Einblick ins Q1 gegeben. Demnach konnte der Berliner Senso-
ren-Spezialist beim Umsatz um rund 20% draufsatteln. Auch beim Gewinn ist laut Dr. Giering alles im grünen Bereich: 
»Es wird eine sehr gute Q1-Meldung von uns am 24. Mai geben.« Der Hintergrund des Optimismus ist einfach: Das Geschäft 
kommt sogar erst noch richtig in Fahrt. So erfuhr ich, dass ein für die Automobilindustrie im Jahr 2000 entwickelter 
Sensor in diesem Jahr erstmals in die Serienproduktion übergeht. Ähnlich verhält es sich mit einem vor Jahren für 
Infineon entwickelten Mikrofonsensor, der in die nächste Handy-Generation eingebaut werden soll. Die Produktion dieses 
Bauteils beginnt im Mai, Infineon avisierte eine jährliche Abnahme von mindestens 20 Mio. Einheiten in den nächsten 
drei Jahren. Die Aufträge zeigen eine kleine, aber feine Strategieerweiterung bei Silicon Sensor: Nicht mehr nur Kleinststückzahlen 
werden produziert, sondern man diversifiziert offensichtlich sehr erfolgreich in den Markt der Großserien. Hier machen 
sich vor allem Skaleneffekte in der Produktion bemerkbar. Silicon Sensor baut dementsprechend auch gerade die Ferti-
gungskapazitäten massiv aus. Anfang dieses Quartals wurde eine neue Produktionsfläche in Dresden fertig gestellt. Aus-
serdem wurde am 21. März der Grundstein für eine neue Sensorfabrik in Berlin-Oberschöneweide gelegt, die überdies 
den Umstieg von 4-Zoll- auf 6-Zoll-Wafers markiert. Damit steigt die Ausbeute in der Produktion drastisch. Andere Fir-
men haben diesen Umstieg schon vollzogen, fuer Silicon Sensor ist es ein grosser Schritt: »Wir haben in 2007 ein unerhör-
tes Investitionsprogramm vor«, sagt der Vorstandschef. Vom Massenmarkt mit Consumerprodukten will sich Dr. Giering aber 
richtigerweise weiterhin fernhalten. Hier würde man nur mit margenschwachen Billigstprodukten aus Fernost konkurrieren. 
Dafür eröffnet er lieber das neue Geschäftsfeld »Infrarot-Sensor«, das so viel versprechend ist, dass das Unternehmen 
gar nicht mal viel drüber verlauten lassen darf: Die meisten Kooperationspartner bestünden auf Geheimhaltung.
Der zugrunde liegende positive Trend ist so stark, dass sich Dr. Giering sogar traut, eine Guideline bis 2009 abzugeben: 
Mehr als 50 Mio. EUR sollen dann umgesetzt werden, wobei ein EBIT von mindestens 7,5 Mio. EUR hängen bleiben soll. Dass 
jüngst der Kurs auffällige Stärke zeigte, bringt Dr. Giering weniger mit den Übernahmegerüchten in Verbindung 
(Jenoptik und sogar Siemens sollen angeblich ein Auge auf das Unternehmen geworfen haben), als vielmehr das Erreichen der 
Marktkapitalisierungsmarke von 50 Mio. EUR: »Das Interesse von Fonds und Institutionellen hat hier enorm zugelegt.«
Meine Meinung: Silicon Sensor ist fundamental und technologisch sehr gut aufgestellt. Jetzt erntet man endlich die 
Früchte der langen Vorarbeiten, und der Markt bzw. die Konjunktur springt parallel ebenfalls an. Bei einem 2007er Ge-
winn von rund 1,10 EUR je Aktie ergibt sich ein KGV von etwas mehr als 14. Für 2008 ist schon weniger als 12 zu veran-
schlagen. Kursziel 22 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 4. Mai 2007: 15,87 EUR)
Colombia Goldfields: Frische Bohrungen bestaetigen historische Schaetzungen (29.04.2007)

Wenn Sie sich jemals mit Colombia Goldfields (US1953051075) beschäftigt haben, dann müssen Sie bei objektiver Betrach-
tung feststellen, dass der Titel im Vergleich zu anderen Goldexplorern deutlich unterbewertet ist. Einer der Gründe ist, 
dass die Hauptnotiz des Unternehmens an der US-Freiverkehrsbörse OTC (Over the Counter) erfolgt. An OTC-Werten können 
sich aber viele Institutionelle und Fonds nicht beteiligen. Wie ich aber bei einem Besuch der Colombia-Liegenschaften in 
Kolumbien von CEO Randy Martin exklusiv erfuhr, wird dieser Hinderungsgrund in den nächsten Wochen wegfallen. Man habe 
vor vier Wochen die Papiere für ein Listing an der kanadischen Börse eingereicht. Dabei sei avisiert worden, dass es 
bis zur endgültigen Notizaufnahme drei bis sechs Wochen dauern dürfte.« Mit anderen Worten: Die Kanada-Notiz steht 
jetzt unmittelbar bevor. Und das Beste daran: Man wird nicht im Freiverkehrssegment »TSX Venture« gelistet, sondern im 
TSX-Hauptsegment. Colombia wird also demnächst überhaupt erst auf dem Radar von Institutionellen auftauchen.
Aber auch bei ihrem Hauptgoldprojekt, dem »Marmato Mountain«, kommt Colombia fundamental voran. Das Marmato-Projekt (und 
auch das noch junge »Caramanta«-Projekt) liegen im Marmato-Mountain-Goldbezirk in Kolumbien in der Nähe von Medellin. 
Im Marmato Mountain District haben bereits die Incas schon im 16. Jahrhundert Gold abgebaut. Colombia kauft den alten Be-
sitzern in dem Bezirk ihre 117 Schürfstellen ab. Ziel ist es, anschliessend den Minenabbau aufzugeben und stattdessen 
den ganzen Berg abzutragen. Bedenken Sie: Es handelt sich hierbei um einen Berg in der Größe in etwa des oberbayeri-
schen Wendelsteins. Ende der 90er Jahre haben Untersuchungen ergeben, dass in diesem Berg bis zu 5,3 Mio. Feinunzen Gold 
liegen könnten. Diese Untersuchungen werden allerdings nicht offiziell anerkannt, da sich die NI43-101-Richtlinien ver-
schärft haben. weshalb erst eine neue NI43-101-kompatible Studie erstellt werden muss. Da ist man derzeit dran, im Ok-
tober 2007 glaubt Martin, dass man die Studie mit neuen »Inferred Resources«-Schätzungen fertig habe. Er geht fest da-
von aus, dass die 5,3 Mio. Unzen erneut bestätigt werden. Die Ergebnisse der ersten drei Bohrungen (das gesamte Bohr-
programm umfasst 60.000 Meter) würden dies bislang bestätigen. Darüber hinaus muss noch eine Machbarkeitsstudie über 
das kommende Abbauprojekt abgeschlossen werden; diese Studie soll Ende 2008 abgeschlossen sein.
Martin ist gut unterwegs beim Erwerben der Claims. 80% aller Schürfrechte waren Ende 2006 gesichert. Im Q1-Report wird 
Martin von 90% berichten. Bislang wurden in die Projekte von Colombia Goldfields rund 33 Mio. USD investiert. Das gesamte 
Geld kam fast nur über Privatplatzierungen herein. Die letzte im vergangenen März spülte erneut 9 Mio. USD in die Kas-
sen. Weitere Kapitalmassnahmen stehen indes an. Der Geldbedarf für die restlichen Aktivitäten liegt alleine in 2007 
noch bei rund 25 Mio. USD. Auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 
bessern sich zusehends. Seit der Amtsübernahme von Präsident Alvaro Uribe im Mai 2002 erlebt das südamerikanische 
Land einen Boom. Die kolumbianische Wirtschaft der letzten Jahre zeichnete sich durch ein explosives Wachstum aus. Die 
neue politische Stabilität des Staats blieb mittlerweile den ersten multinationalen Konzernen nicht verborgen. Vor allem 
die Minenindustrie wurde durch das hervorragende geologische Potenzial, das Kolumbien bietet, angezogen. Denn Kolumbien 
gilt als das rohstoffreichste Land Südamerikas. Uribe hat auch das Gesetz für Schürfrechte und Minenabbau neu ge-
fasst, und sich dabei sehr an dem US-amerikanischen Pendant angelehnt. Damit sind Investitionen ausländischer Investoren 
klar geschützt.
Fazit: Sollte die neue NI43-101-konforme Studie erneut ein Potenzial von rund 5,3 Mio. Unzen ergeben und davon ist 
eigentlich aus heutiger Sicht auszugehen, dann schlummert in dem Marmato-Berg Gold im Wert von ca. 3,5 Mrd. USD. Dazu 
kommt noch die Fantasie weiterer Projekte in einem Gebiet, das für erfolgreichen Goldabbau weltberühmt ist. Dem steht 
eine lächerliche Marktkapitalisierung von nur rund 108 Mio.USD gegenüber. Da das Unternehmen überdies demnächst in 
das Blickfeld weiterer Instis gelangt, sollte sich hier nicht nur ein längerfristiges Engagement lohnen. (Schlusskurs in 
Frankfurt am Freitag, den 27. April 2007: 1,04 EUR)
Orad: Gewinner des HD-TV-Booms (01.04.2007)

Die kürzlich gemeldeten 2006er Zahlen der israelischen Orad Hi-Tec Systems Ltd (IL0010838071) waren gut, vor allem auf 
der Gewinnseite. Beim Umsatz hingegen hat man vor allem im Q4 stagniert und trotzdem hält sich der Kurs, bzw. legt sogar 
noch weiter zu. Das Kuriosum liegt in der Verschiebung des Produktmixes erklärt: Orad hatte in den letzten zwei Jahren 
eine vollkommen neue Produktgeneration eingeführt, die deutlich teurer ist als die Vorgängersysteme, die aber auch we-
sentlich besser beim Kunden ankommt. Das sehen Sie aber nicht sofort an den Zahlen, weil der Vorlaufzeiten für diese Pro-
duktgeneration auch deutlich länger ist. »Wir haben einen extrem hohen Auftragsbestand bei der neuen Generation«, er-
läutert mir Orad-CFO Ehud Ben Yair. Es bedeutet eben aber auch, dass die Umsätze daraus trotz sehr guter Auftragslage 
erst später verbucht werden können. Und deswegen ist sich Yair ziemlich sicher: »Wir werden dieses Jahr viele Ana-
lystenschätzungen schlagen.« In den kommenden Wochen und Monaten sollen etliche Ankündungen von Grossaufträgen in 
der Pipeline stehen.   Falls Sie Orad noch nicht so kennen sollten: Das Unternehmen 
Spezialist für Grafiksysteme (Hardware, Software, Lösungen) für TV-Anstalten und für die Virtua-Reality-Industrie. Der 
Trend, von dem Orad derzeit profitiert, heisst: Die TV-Sendeanstalten steigen derzeit von Standard-TV-Formaten auf 
das hochauflösende HD-TV-Format um. Und diese Investitionstätigkeiten sind auf Sicht mehrerer Jahre spürbar. Diese 
weltweite Sonderkonjunktur lässt bei dem Titel die Institutionellen anklopfen. Darüber freut sich Yair, da derzeit ein 
21,2%-Paket von dem in die Insolvenz geratenen Hedge-Fond ISMM Participations B.V. zum Umplatzieren ansteht.
Darüber hinaus möchte Orad am momentan starken Wachstum auch in den USA partizipieren. Hier ist das Unternehmen noch 
unterrepräsentiert. Yair verriet mir aber, dass Orad ein Akquiseobjekt im Auge hat, um hier endlich richtig Fuss zu 
fassen. Im zweiten Halbjahr will er dafuer mittels einer Kapitalmaßnahme rund 10 bis 20 Mio. EUR einsammeln. Zusammen 
mit der üppigen Kriegskasse, der zum Jahresende deutlich von 5,8 (2005) auf nunmehr 9,7 Mio. USD anschwoll sollte das ge-
nügend Manövriermasse sein, um jenseits des großen Teichs landen zu können.
Meine Meinung: Für dieses Jahr kalkuliere ich mal mit 23 Mio. USD Umsatz und 2 Mio. USD Gewinn. Das ist durchaus nicht 
konservativ (wie Sie es eigentlich von mir gewohnt sind), sondern eher eine sportliche Schätzung. Aber mit dem sehr 
starken 2006er Cashflow von 3,8 Mio. USD vor Augen bleibt mir gar nichts anderes übrig, also so zu rechnen. Kursziel 4 
EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 30. März2007: 2,62 EUR)
Nanogate: profitabler Nanotech-Wert (25.03.07)

Aufmerksame Doersam-Brief-Leser wissen, dass ich mich gerne mit Nanotech-Firmen beschaeftige und darueber ein Buch ge-
schrieben habe. (Schauen Sie dazu bitte auf den Link am Ende dieses Beitrags.) Heute moechte ich Sie mal Ihren Blick auf 
die Nanogate AG (DE000A0JKHC9) richten. Denn als einer der ganz ganz wenigen Nanotech-Titel schreiben die Saarbrueckener 
Gewinne. Das war letztes Jahr so, trotz ausserordentlicher Kosten für den Boersengang. Und das wird auch dieses Jahr so 
bleiben, versicherte mir CEO Ralf Zastrau im Hintergrundgespräch. Ein Gewinn je Aktie (EPS) von 57 Cent steht in den 
2007er Plandaten, nur unwesentlich mehr gegenueber den letzt jährigen 55 Cent. Dafuer sollen die Umsaetze kraeftig auf 
11,5 (i.V. 7,5) Mio. EUR klettern. Den Beweis, dass das Nanogate-Geschäft flutscht, hat Zastrau 
schon laengst angetreten. Der Nano-Materialienspezialist lieferte letztes Jahr rund 400 Tonnen aus. Mit den Entwicklungen 
beschichten und veredeln Kunden ihre Produkte. Die Nanogate-Klientel sind ausnahmslos Industriekunden, ein mit Nanogate-
Material veredeltes Consumerprodukt suchen Sie vergeblich im Kaufhaus. »Wir bekommen Realumsaetze, keine Meilensteinzah-
lungen wie andere«, resuemiert Zastrau.   Sehr gut gefaellt mir, dass Nanogate an den veredelten Pro-
dukten uebrigens immer mehr Lizenzeinnahmen erhaelt. »Der Trend der Lizenzumsaetze zeigt klar nach oben«, betont 
Zastrau. Da Produkte in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt werden, sind strategische Kooperationen obligato-
risch. Erst Anfang vergangener Woche wurde eine mit den Sicherheitsspezialisten Giesecke & Devrient gemeldet. Hier geht 
es um neue Markerstoffe zur Detektion und Identifikation. Um Markenschutz geht es auch bei der im November vergangenen 
Jahres abgeschlossen Kooperation mit der US-Firma Authentix Inc. Fuer komplexe Anwendungen in der Sicherheitstechnik und 
Optik hat man uebrigens die Tochter Nanogate Advanced Materials GmbH gegruendet, an der sich das amerikanische 8-Mrd.-
USD-Unternehmen Air Products and Chemicals Inc. mit 45% beteiligte. Bedenken Sie: Allein diese Firmen sind allesamt 
absolute Branchenschwergewichte, die so eine Kooperation mit einem vergleichsweise kleinen Unternehmen nicht eingehen 
wuerden, wenn an deren Technologie nichts dran wäre.    Mit den Boersengeldern hat Zastrau vor, vor allem in neuen 
artverwandten Geschaeftsbereichen Gas zu geben. (Deshalb wird auch die Gewinnentwicklung in diesem Jahr flach bleiben.) 
Neben den Markerstoffen sind dies noch tribologische Metallbeschichtungen, diffraktive Optiken sowie Polymerkomposite. 
Auch wenn Ihnen diese Fachbegriffe vermutlich nichts sagen: Es sind hochspannende und lukrative Wachstumssegmente in der 
Industrie. Fuer die Veredelung von Oberflaechen von Sportprodukten hat sich Nanogate mit 30% an Holmenkol beteiligt. Es 
war laut CEO ein niedriger sechsstelliger Betrag: »Bezahlt wurde hauptsaechlich mit Technologietransfer.« Aus dieser 
Partnerschaft steht ein ganzer Strauss an neuen Produkten in 2007 an. Die Beteiligung wuerde sich »zu unserer Freude« ent-
wickeln. Generell sei die Kooperations-Pipeline sehr voll. Zastrau deutete an, dass eine weitere News schon zeitnah anstehen 
koennte. Ausserdem seien etliche Versuchsreihen bei Zulieferern in der Automobil-Industrie sehr weit gediehen; hier 
koennte das ein oder andere Produkt noch dieses Jahr die Serienfreigabe erhalten. Bei Nanogate muessen Sie wissen, dass das Unternehmen nicht 
mehr am Beginn der unternehmerischen Entwicklung steht. Seit 1999 ist man operativ taetig, und generierte in den letzten 
Jahren einen Cashflow von jeweils rund 1 Mio. EUR. Auch wenn Ihnen jetzt ein 2007er KGV von rund 52 teuer vorkommen sollte 
� das Gros der Marktbegleiter erzielt noch keine Gewinne. Meine Meinung: Hier schlummert Potenzial. Im Bereich um die 
30 EUR scheint sich gerade ein Boden auszubilden. Finanziell steht der Wert auf soliden Beinen: Eigenkapitalquote liegt 
bei rund 90%! Ich denke, nach der Kursberuhigung nach dem IPO im letzten Herbst jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo man 
eine kleinere Position ins Depot dazumischen kann. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 23. Maerz: 32,70 EUR)
 
Data Modul: so etwas nennt sich Turnaround! (11.03.2007)

Wenn Sie sich die etwas laengerfristigen Charts von Unternehmen aus dem Elektronikindustrie-Bereich anschauen, dann mues-
sen Sie feststellen: Die Notizen haben endlich allesamt den Trend gen Norden eingeleitet. Als Beispiele moechte ich hier 
Kontron, Fortec Elektronik oder Nucletron Electronic anfuehren. Der Hintergrund sind teilweise durchaus Sondersituatio-
nen. Aber der generell innewohnende Trend heisst: Die Kunden dieser Unternehmen bestellen endlich wieder richtig, die Kon-
junktur beginnt Fahrt aufzunehmen.
Das trifft auch auf die Data Modul AG (DE0005498901) zu. Die letzte Woche gemeldeten 2007er Zahlen lagen am absolut oberen 
Ende meiner Schaetzung bzw. uebertrafen sie noch. EBIT auf 6,2 (i.V. 2,1) Mio. verdreifacht, Jahresueberschuss auf 4,0 
(0,7) Mio. EUR fast versechsfacht, Cash-flow auf 6,0 (1,0) Mio. EUR versechsfacht, und operatives Ergebnis je Aktie (be-
reinigt um steuerliche Sondereffekte) auf 98 (23) Cent mehr als vervierfacht. Dividendenvorschlag verzweieinhalbfacht auf 
50 (20) Cent je Aktie. Auch der Umsatz lag mit 152,8 (158,1) Mio. EUR ueber meiner Schaetzung von 145 Mio. EUR. Lassen Sie 
sich vom leicht ruecklaeufigen Umsatz nicht irritieren: Die Muenchner Display-Spezialisten haben letztes Jahr das umsatz-
starke, aber extrem margenschwache Multimedia-Geschaeft ganz bewusst zurueckgefahren. Insofern ist der jetzige Erloesaus-
weis sogar ein Erfolg.
Aber das schoenste an den Zahlen: Der Turnaround ist in allen Geschaeftsbereichen eingeleitet. Operativ steuerte sogar das 
Multimedia-Segment ein EBIT-Schaerflein von 0,3 Mio. EUR bei. (Lediglich aufgrund von Abschreibungen und Restrukturierungs-
kosten in Hoehe von 1,8 Mio. EUR wird hier ein rotes EBIT von -1,5 Mio. EUR ausgewiesen.) Vor allem die margenstarken Ge-
schaeftsbereiche haben sehr gut angezogen. Die Muenchner heimsten letztes Jahr einen Grossauftrag vom Flughafen Dubai 
ein. Bedenken Sie: Dessen Abwicklung beginnt erst im kommenden Q2! Generell bestellen die Flughafenbetreiber offensicht-
lich neue Informationsterminals wie verrueckt, nachdem sie nach dem 11.9.2001 ein paar Jahre wie gelaehmt waren. In der 
Ad-hoc meint Data Modul diplomatisch, dass »die ersten beiden Monate des Jahres 2007 planmaessig verliefen« seien. Vorstand 
Peter Hecktor verstieg sich mir gegenueber sogar zu der Aussage, dass die ersten zwei Monate »wahnsinnig gut« verlaufen 
seien. Das ist noch nicht mal vermessen. Schauen Sie mal in das Zahlenwerk: Der Auftragsbestand im Geschaeftsbereich »In-
formationssysteme« lag zum Jahreswechsel mit 23 Mio. EUR fast so hoch wie der gesamte 2006er Umsatz (24,3 Mio. EUR bzw. 
+217%). Das ist eine sensationelle Entwicklung.
In dem Minicrash der letzten Wochen gab es einen voruebergehenden Kursabtaucher bis auf 10,32 EUR. Aber nach den Super-
zahlen steht die Notiz wieder da wie vor zwei Wochen. Ein richtiger Turnaround ist eben nicht mehr aufzuhalten. Meine 
(konservativen!) 2007er Prognosen: mindestens 170 Mio. EUR Umsatz und 1,25 EUR Gewinn je Aktie. KGV 10, KUV 0,23.
Meine Meinung: Der Kursnachholbedarf bei dieser Gewinnsteigerung ist eminent, vor allem im Vergleich zu Fortec oder 
Kontron (obwohl diese ebenfalls noch guenstig sind). Aber diesen blitzsauberen Turnaround haben viele noch nicht mitbe-
kommen. Ich gehe davon aus, dass demnaechst optimistischere Analystenschaetzungen auf den Tisch kommen. Kursziel 21 EUR. 
(Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 9. Maerz 2007: 13,05 EUR)
 
Navigator schuettet Capella-Beteiligung aus (04.03.2007)

Es hat länger gedauert als erwartet, aber jetzt ist es endlich soweit: Die nächste Sachausschüttung der Navigator 
Equity Solutions N.V. (NL0000419398; WKN A0B8U5) steht jetzt unmittelbar vor der Tür: Wie die Gesellschaft letzte Woche 
meldete, wird die Capella Capital N.V. all jenen Aktionären im Verhältnis 20:1 eingebucht, die am 9. März nach Börsen-
schluss Navigator-Aktien halten.  In Zukunft werden die meisten weiteren Sachausschüttungen 
nicht mehr aus Navigator, sondern aus Capella heraus erfolgen. Capella ist auf jeden Fall ein potenzieller Börsenstar: 
Schauen Sie sich zu den Möglichkeiten einmal an, was aus den bisherigen Ausschüttungen BioEnergy Systems (NL0000686582) 
und NanoVenture (NL0000684595) geworden ist. Die Gesellschaft arbeitet zudem mit einer extrem geringen Kostenbasis.
Falls Sie Navigator noch nicht oder nicht mehr kennen sollten: In Doersam-Brief vom 18. Juni 2006 habe ich Ihnen die 
Gesellschaft schon mal etwas ausführlicher vorgestellt. Zur Erinnerung: Navigator ist eine Beteiligungsgesellschaft der 
etwas anderen Art. Beteiligungen werden typischerweise in neu gegründete AGs eingebracht, die dann als Sachdividende an 
die Navigator-Aktionäre ausgeschüttet werden. Dies müssen Sie bei der Navigator-Kursentwicklung berücksichtigen.
Nachdem die bisherigen Ausschüttungen BioEnergy Systems und NanoVenture sehr gut gelaufen sind, ist natürlich die (zu-
künftige) Bewertung von Capella interessant. Hier hängt viel davon ab, was das Management zukünftig an Beteiligungen 
an Land ziehen kann. Ich gehe davon aus, dass in diesem Jahr auf jeden Fall noch mindestens eine Ausschüttung aus der 
Capella heraus erfolgen wird. Den Börsenwert zu taxieren ist indes schwer; die Frage nämlich ist, ob die Aktionäre ein- schätzen können, was für ein Potenzial sich hier dauerhaft auftut. Ich würde mal einen Börsenwert von mindestens 5 Mio. EUR
taxieren, das entspräche einem Capella-Kurs von 0,50 EUR. Bei einem Zuteilungsverhältnis von 20:1 sind das pro Navigator-Aktie allerdings nur 2,5 Cent. Daran müssen Sie sich orientieren, wenn Sie den weiteren Verlauf des Navigator- Kursverlaufs betrachten. Ausser aber, Sie schätzen die ersten Kurse noch höher ein als ich. Und natürlich fällt bei dieser Betrachtung das eigentliche Geschäft der Navigator völlig unter den Tisch, ich beziehe mich hier lediglich auf Capella. Mit anderen Worten: Unter Umständen macht es mehr Sinn, Capella direkt an der Börse zu kaufen, zumal Sie am 10. Maerz mit einem mehr oder weniger großen Kursabschlag bei Navigator rechnen müssen. Aufgrund des 20:1er Ausschüttungsverhältnisses (Sie bekommen die Aktie zum 1-Cent-Nennwert eingebucht) entspricht dies in etwa einer Dividendenrendite von 5%. Mit ca. 1,5 Cent Kursabschlag sollten Sie also nach dem 9. März allemal kalkulieren. Die- ser wird natürlich umso höher ausfallen, je mehr Investoren jetzt nur Navigator-Aktien kaufen, um einzig und allein an die interessante Capella ran zu kommen. Meine Meinung: Hier jetzt ein Kursziel anzugeben, wäre vermessen. Navigator ist vor allem etwas für strategisch orientierte Investoren, die vor allem den Wert der Sachausschüttungen erkennen. Darüber hinaus macht es sogar Sinn, die Ausschüttungen wie die jetzt anstehende Capella länger zu halten. Die beeindruckenden Kursentwicklungen der bisherigen Ausgründungen sprechen eine deutliche Sprache. (Schluss- kurs in Frankfurt am Freitag, den 2. März 2008: 28 Cent)
 Ein paar Sätze noch allgemein zu den Kursverlusten der letzten Woche und was jetzt zu tun ist. Zunächst einmal: 
Das ist eine Korrektur der Finanzmärkte, und keine Korrektur der Konjunktur! Die Konjunkturampeln in praktisch allen wichtigen
Industrieländern stehen auf Grün. Börsen nehmen nun mal Entwicklungen voraus. Und die jetzt nachgereichten Konjunkturdaten hatte
die Börse in dem Aufschwung seit 2003 vorweggenommen. Jetzt lief die Börse etwas zu weit voraus, und jetzt wird eben korrigiert. 
Letzte Woche aber hat die Börse meiner Meinung nach übertrieben aber das ist nun mal das unberechenbare Wesen der Börse.
Vier Tage hintereinander mit deutlichen Minuszeichen ist nicht gerechtfertigt. Ich schätze deshalb, dass wir kommende Woche eine 
hochinteressante Gegenbewegung sehen dürften. Für Mutige und tradingorientierte Börsianer eröffnen sich gute Chancen, daran zu p
rofitieren. Eine Widerstandslinie im Dax liegt bei knapp um die 6.500 Zaehler. Sehr gut möglich, dass wir die schon am Montag sehen, 
spätestens jedoch am Dienstag. Bedenken Sie: Ich spreche hier nicht von Glaskugelleserei, vielmehr achten auf diese Linie viele 
charttechnisch orientierten Trader. Diese Linie sollten wir Sie tatsächlich erreichen wird mit ziemlicher Sicherheit von vielen 
Marktteilnehmern »gespielt«. Wer sich traut, kann sich hier wieder long positionieren. Spekulanten setzen auch auf Zertifikate oder 
(Wave-)Calls. Aber Achtung: Denken Sie auch daran, mit gnadenlosen Stopploss-Limits zu arbeiten. 
Generell gehe ich davon aus, dass die kommende Woche extrem turbulent wird. Mittelfristig ist zwar der Aufwärtstrend 
gebrochen, nichtsdestoweniger bin ich weiter positiv für die Börse gestimmt. Schliesslich sind die Fundamentaldaten weiter positiv. 
Im Gegensatz zum Jahr 2000 sind die Aktienbewertungen alles andere als aus dem Ruder gelaufen. Wenn nicht irgendein exogener Schock 
eintritt z. B. ein Iran-Krieg, dann sollten wir im Laufe des Sommers wieder die generelle Gegenbewegung gen Norden einläuten.
 
 Lintec: Vergessen Sie 2006, schauen Sie auf 2007! (25.02.2007)

Bei dem ehemaligen ostdeutschen PC-Bauer Lintec Information Technologies AG (DE000A0EZF12) tut sich was. Bei einem Treffen 
in München berichteten Lintec-Vorstand Thomas Goletz und der chiliGREEN-Geschäftsführer Gerald Wirtl von ihren Plänen. Und 
das interessante daran: Es sind keine enorm hochfliegenden Fantasien, sondern bodenständige und plausible Business-Pläne, 
die das Unternehmen wieder zurück in die schwarzen Zahlen führen sollten. Deshalb möchte ich Ihnen vorab das Negative 
nicht verschweigen: 2006 war ein Desaster für die alte Lintec. »Wir sind im Handelsbereich gescheitert«, meint Goletz trocken. 
Auf Konzernebene dürfte der Umsatz bei nur 11 Mio. EUR gelandet sein, der Verlust bei über 2 Mio. EUR. Damit hat Q4 noch mal 
richtig wehgetan.  Aber das ist Vergangenheit. Denn die Mitte Januar gemeldete Fusion mit der österreichischen chiliGREEN Computer GmbH aus dem 
österreichischen Linz sieht nach einem Glücksfall für beide Seiten aus. Lintec richtet sich für 2007 und danach strategisch vollkommen 
neu aus. Diese Woche hat die Assemblierung der Computer am Firmenstandort Taucha begonnen, womit die Auslastung endlich auf 
ein vernünftiges Maß kommt. Bedenken Sie: chiliGREEN erzielte 2006 ca. 50 Mio. EUR Umsatz (bei rund 0,6 Mio. EUR EBIT) und produzierte 
bisher in Tschechien. Durch den Zusammenschluss können nun erhebliche Synergien gehoben werden.
Mittelfristig aber vielleicht viel versprechender: Goletz akquiriert kräftig in Asien und ist in der Millionenmetropole Shenzhen 
(nahe Hongkong) sogar als Gastdozent an der Uni tätig zum Thema »Handelsbeziehungen China-Europa«. Das schafft wichtige Kontakte. 
Viele chinesische Produzenten von Unterhaltungselektronik suchen neue Wege, konkret die Produktion vor Ort in Europa.
Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, macht aber aus mehreren Gründen Sinn: Der Einfuhrzoll von 14% kann so umgangen werden, ganz abgesehen 
vom ersparten, langwierigen Transport. »Wir kommen durch diese Effekte in Taucha auf ähnliche Produktionskosten wie die Asiaten zuhause«, 
referiert Goletz. Das alleine würde die Chinesen aber nicht dazu bewegen, in Europa zu produzieren. Vielmehr sind es Dinge wie der After-
Sales-Service, also Reparaturen etc., die die Asiaten von ihrer Heimat aus nicht gewährleisten können. Lintec bietet diese 
Dienstleistungen an, und zwar in Kombination mit der Betreuung der europäischen Niederlassung. Das geht von der Unterstützung 
bei der Gründung der Tochtergesellschaft bis hin zur Abwicklung der Buchführung. Die Geschäftsführer sind Chinesen, und sie sind 
auch 100%-Eigentuemer der europäischen Töchter. Konkret hat Lintec bereits einen Vertrag mit dem Elektronikhersteller Contel 
in der Tasche, »mit 20 weiteren stehen wir teilweise in sehr fortgeschrittenen Verhandlungen«, so Goletz.
Zur Größeneinordnung: Mit Contel alleine plant Goletz einen Dienstleistungsumsatz von 1 Mio. EUR pro Jahr, insgesamt in dem 
Segment 3 Mio. EUR in 2007. Wenn es gut läuft kann es aber auch doppelt so viel werden. Dieser Bereich ist interessant, weil die 
Marge viel höher ist als im Handelssegment. Dort werden dank chiliGREEN über 80 Mio. EUR eingeplant, was ich freilich als 
sehr sportlich ansehe. EBIT und damit auch Jahresüberschuss sollen bei mehr als einer Mio. EUR landen, operativ. Faktisch dürften es 
unterm Strich wegen eines ao Effektes deutlich mehr werden. Die Immobilie in Taucha steht nämlich zum Verkauf. »In 14 Tagen wissen 
wir mehr«, so Goletz viel sagend. Es lägen mehrere Kaufangebote vor (bis 8 Mio. EUR). Bis zu 2 Mio. EUR ao Ertrag könnte Lintec damit 
erzielen. In etwa der gleichen Größenordnung dürfte dann die Nettoliquidität ansteigen, nach Rückführung von Kreditlinien. Der 
Verkauf ist für Lintec sehr wichtig, weil der Handelsbereich durch die zusätzlichen Millionen ausgebaut werden kann.
Das Gros der Umsätze wird aufgrund der Größe von chiliGREEN bisher in Österreich erzielt. Jetzt soll aber Deutschland forcierter 
angegangen werden, später auch die anderen europäischen Länder. Dabei werden gezielt auch kleine und mittlere Firmenkunden ange-
sprochen, wo dank dazugehörigem Service die Margen höher sind. Trotzdem: Der PC-Markt ist mörderisch, da dürfen Sie sich keinen Illusionen 
hingeben. Mittelfristig dürften aber trotzdem Umsatzrenditen von rund 2% drin sein, insbesondere wenn der aussichtsreiche Dienst-
leistungsbereich reuessiert. Auf Sicht von einigen Jahren halte ich Jahresüberschüsse von über 2 Mio. EUR für realistisch. Das wäre ein 
4er KGV. Dank großem Verlustvortrag geht bei entsprechender Gestaltung im Konzern der Fiskurs mehr oder weniger leer aus.
Um der neuen Lage gerecht zu werden, wird es bald eine ao Hauptversammlung geben. Schließlich ist Lintec jetzt eigentlich chili, 
und der Name wird entsprechend in chiliGREEN AG geändert. Bei der Gelegenheit wird auch der Aufsichtsrat neu besetzt, um die neuen 
Besitzverhältnisse zu repräsentieren. Goletz ist dann im Vorstand für den Dienstleistungsbereich zuständig und Wirtl fuer den Rest.
Meine Meinung: Lintec ist der Insolvenz erneut von der Schippe gesprungen, der Pennystock-Bereich wurde bereits klar verlassen. 
Diesmal könnte es wirklich klappen. Da bald gute News anstehen (China, Immobilienverkauf), sollten vor allem Trader auf ihre Kosten 
kommen. Kursziel ist das alte 2-Jahres-Hoch: 3 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 23. Februar 2007: 1,34 EUR)
 
Rosenbauer: Uebernahme nicht ausgeschlossen (vom 28.01.2007)

Eine einzige Augenweide ist der Chart der österreichischen Rosenbauer International AG (AT0000922554). Das hat auch sei-
nen Grund. Rosenbauer-CFO Robert Kastil bestätigte mir nun ein Gerücht, wonach es Anfang des Jahres 2006 einen feindli-
chen Übernahmeversuch gab. Deshalb haben mittlerweile alle Familienmitglieder der Rosenbauer-Gründer ihre Aktien in der 
Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (51%) gebündelt. Damit wird zwar eine Übernahme nicht unmöglich, aber wenn, 
dann nur zu deutlich höheren Preisen. Aber warum sollte die Familie auch verkaufen. Das Geschäft 
brummt bei dem auf Feuerwehr- Equipment spezialisierten Konzern. Deutschland als größter Abnehmermarkt zieht endlich 
wieder an. In den USA wird gerade wegen der kommenden neuen Riesenflugzeuggeneration von Airbus und Boeing die Flughafen-
feuerwehr erneuert. Rosenbauer ist hier bereits die Nummer 3 auf dem Markt. Mit dem Flughafenlöschfahrzeug »Panther« 
sind die Österreicher derzeit nahezu konkurrenzlos. Die Stückzahlenauslieferungen gehen steil in die Höhe: 25 Einheiten
in 2004, 46 Stück in 2005, 70 Fahrzeuge in 2006 und auf über 100 Stück lautet der Plan für dieses Jahr. Das vergangene Q4 lief sehr gut, erläutert Kastil: »Kommunen bestellen wieder und wie so oft erst zum Ende des Jahres.« Man habe »gigan- tisch viel zum Ausliefern gehabt. Nach neun Monaten lag die EBIT-Marge bei 5,2%. Kastil schätzt, dass die 2006er Gesamt- jahres-EBIT-Marge an die 6,5% heranreichen könnte. Sowohl der Auftragseingang als auch der Auftragsbestand seien »auf Rekordniveau«. Fundamental ist der Titel trotz der letzt jährigen Kursavancen günstig. In diesem Jahr dürften 390 Mio.
EUR an Erlösen durch die Bücher gehen, wobei ein Gewinn je Aktie von 7,03 EUR hängen bleiben sollte (schätzen die
Analystenkollegen von German Business Concepts). Macht ein KGV von rund 14. An der Börse wiegt man weniger als die
Hälfte des Umsatzes. Kastil deutete noch an, dass man die optisch teure Aktie durch einen Splitt evtl. leichter machen
werde. Versüßt wird ein Engagement bei Rosenbauer überdies durch eine Dividendenrendite von rund 3%. Meine Meinung: Hier
brennt nichts an. Derzeit konsolidiert die Notiz etwas den stürmischen Anstieg vom Jahresanfang, als wohl den Insidern
klar war, wie gut 2006 lief und mit welchen prall gefüllten Auftragsbüchern man in dieses Jahr startete. Der 100-EUR-Widerstand war nicht Gefahr. Knapp über 100 EUR duerfte es sich also lohnen, die Hand aufzuhal- ten. Kursziel 140 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 26. Januar 2007: 102,14 EUR. Hinweis: Trotz einer Markt- kapitalisierung von über 170 Mio. EUR ist der Handel hierzulande relativ dünn; bei Interesse deshalb nach Möglichkeit in Wien ordern.)
Central Kimberley Diamonds: Rohdiamant vor dem Schliff (21.01.2007)

Wenn Sie sich im Rohstoffbereich mit Junior-Explorern befassen, werden Sie oftmals eines feststellen: Wenn Sie auf inte-
ressante Werte aufmerksam werden, sind sie in der Regel schon von vielen Börsenmedien durchgenudelt und gehypt worden. Die 
Bewertung liegt bereits im stattlichen zweistelligen, wenn nicht sogar im dreistelligen Mio.-Bereich. Das ist einfach zu 
viel für typischerweise umsatzlose Unternehmen. Damit Sie mich recht verstehen: Nichts gegen Fantasie � aber hier ist 
meist schon viel Fantasie vorweggenommen worden, und das Risiko immer noch sehr hoch für vergleichsweise maues Potenzial.
Die Traumkonstellation wäre also, einen noch kaum entdeckten und damit auch noch kaum gelaufenen Wert zu finden, der also 
noch über reichlich Fantasie verfügt im Vergleich zu dem üblichen Risiko für Junior-Explorer. Einen solchen Wert 
habe ich heute mit der Central Kimberley Diamonds Ltd (AU0000XINEB9) für Sie. Der Wert wurde am 3. Januar dieses 
Jahres überhaupt erst zum ersten Mal an einer Börse gelistet, und zwar in Frankfurt am Open Market. Es ist ein 
australisches Unternehmen, dessen operative Tätigkeiten sich aber in Südafrika befinden. Hier finden Sie auch schon einen 
Grossteil des Grundes, warum man ein Listing in Deutschland und nicht in Australien anstrebte: Australier investieren 
liebend gerne in Rohstoffunternehmen, die auch im Heimatland tätig sind. Wer dagegen im Ausland schürft, bleibt links 
liegen. Deutschland hat dagegen nur ein paar Handvoll hiesige Rohstoffunternehmen aber parallel eine große Rohstoff-
affine Anlegerschar. Hier in Deutschland ist man also was Besonderes mit einem Erstlisting, in Australien wäre man nur 
einer unter mehreren Hundert. Wie der Name des Unternehmens erklärt, ist man im Diamantengeschäft tätig. Und im Gegensatz 
zu anderen Rohstoffbereichen weist dieser Markt gleich eine ganze Reihe von Besonderheit auf. Denn das Diamanten-Business
befindet sich in wenigen Händen: Die Nr. 1 der Branche ist De Beers mit einem Anteil von rund 30% an der weltweiten Diamanten-
förderung, den Handel beherrschen die Südafrikaner gar mit über 70% Anteil, das Unternehmen hat quasi Preissetzungsmacht. Im Jahr 2005 produzierte der südafrikanische Konzern 50 Mio. Karat(1 Karat= 1ct =0,200g) bei einer Weltförderung von 160 Mio. Karat. Bei diesen Zahlen sollten Sie berücksichtigen, dass sie nichts über die Qualität der Steine aussagen � diese aber entscheidet über den Preis. De Beers operiert überwiegend im südlichen Afrika (Botswana, Namibia und Südafrika) und Kanada, grosse Vorkommen befinden sich aber auch in Russland und Australien. Andere wichtige Player im Diamanten- Markt sind neben De Beers noch Anglo American (die wiederum 45% an De Beers halten), BHP Billiton, Rio Tinto und Aber Diamond. Und jetzt der Bogen zu unserer Firma: Mitten im Revier des Multis De Beers im Plooysburg-Gebiet, ca. 85 km entfernt von der Stadt Kimberbely (Namensgeber der Kimberliten, eines magmatischen Gesteins, welches Diamanten führen kann) schickt sich der kleine australische Junior-Explorer an, über seine australische Tochtergesellschaft am Diamantenboom teilzuhaben. Hier, im Riet-River-Bassin, befindet sich eine der höchsten Konzentrationen an diamanthaltigen Kimberliten der Welt. Durch Erosionsprozesse gaben die Kimberley-Minen im Laufe der Jahrmillionen nach und nach Diamanten an die Flüsse ab (Oranje und Zubringerflüsse, u.a. der Riet River), welche sie wiederum weiter transportierten und anschwemmten � die Alluvial-Diamanten wurden geboren (alluvial = angeschwemmt). Die Förderung von Alluvial-Diamanten ist naturgemäß einfacher und
günstiger, als Kimberlite direkt in den Minen abzubauen. Sie sind ausserdem in einem höheren Masse in Edelstein- Qualität
vorhanden (und somit ideal fuer die Schmuckindustrie) und damit wertvoller. Von der Exploration bis zur Förderung vergeht zudem weniger Zeit als in einer Kimberlit-Mine. Und es entstehen teilweise sehr grosse Diamanten mit Gewichten über 100 Karat. Dabei muss man sich die immensen Preise vor Augen halten, die solche Steine am Markt erzielen:
2006 wurden entlang des Riet Rivers drei Diamanten mit mehr als 100 Karat entdeckt, zwei davon wurden für 2,7 Mio. EUR
verkauft! (Dieses Beispiel soll Ihnen wie schon oben angedeutet auch die Besonderheit des Diamanten-Marktes verdeutlichen, der wegen seiner Inhomogenität hinsichtlich der Qualitaet und Groesse kaum mit an- deren Rohstoffmaerkten vergleichbar ist.) Mit dem Flaggschiff Plooysburg-Projekt will Central Kimberley Diamonds den Erfolg der bekannten Skutsekama-Alluvial-Mine kopieren, die fuer ihre schweren und qualitativ hochwertigen Diamanten bekannt ist. Nach Skutsekama ist Plooysburg die einzige grosse potenziell diamanthaltige Kiesablagerung ent- lang des Riet Rivers. Bei ersten kleinen Probegrabungen wurden bereits einige Diamanten gefunden. »Mit den durch den Börsengang generierten Mitteln koennen wir nun die entscheidenden naechsten Schritte angehen«, erklaert mir Managing Director James Lehman. Neben der weiteren Sicherung der Schürfrechte ist das vor allem die Erstellung eines so ge- nannten »Bulk Sample« von bis zu 100.000 Tonnen, um Menge und Güte der Diamanten zu bestimmen. »Des Weiteren wird eine Siebanlage und eine Roentgen-Strahl-Sortieranlage angeschafft«, erläutert Lehman. Lehman, der nachweislich lange Jahre Erfahrung im Diamanten- handel hat, schätzt, dass alleine im Plooysburg-Projekt förderbare Diamanten im Wert von rund 100 Mio. USD schlummmern Innerhalb eines Jahres ab dem Listing will Lehman Diamanten produzieren, und ausserdem das bestehende Projekt- Portfolio erweitern. Lehman liess durchblicken, dass neben dem Plooysburg-Projekt zwei weitere in Vorbereitung sind: Middelwater und Postmasburg. Und dabei soll es nicht bleiben: Das erfahrene Management plant, weitere sich bietende Chancen zu nutzen. Denn die Nachfrage nach Diamanten steigt weiter weltweit, sowohl in der Industrie als auch in der Schmuckbranche.
Meine Meinung: Bessere Voraussetzungen kann sich ein DiamantExplorer � und ein Investor auf der Suche nach unentdeckten Rohstoff-Explorern � kaum wuenschen. Denn die Bewertung der Aktie befindet sich noch im Anfangsstadium � ein Börsenwert von nur etwas mehr als 4 Mio. EUR erscheint angesichts der geschätzten Vorkommen alles andere als überzogen. Natuer- lich ist das Risiko wie bei allen Junior-Explorern hoch. Aber da der Wert alles andere als gehypt und vom Kurs her »gelau- fen« ist (es gab meinen Recherchen zufolge erst letzte Woche einen einzigen Bericht in »Focus Money«), gibt es hier auch echtes Vervielfachungspotenzial. Kursziel: 0,30 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 19. Januar 2007: 0,132 EUR).
Anmerkung der Redaktion: ES HANDELT SICH UM EINEN HOCHRISKANTEN SOWIE MARKTENGEN WERT; ETWAIGE ORDERS SOLLTEN GENERELL STRENGSTENS LIMITIERT WERDEN, DA BEREITS GERINGE HANDELSVOLUMINA ZU ERHEBLICHEN KURSAUSSCHLAEGEN - IN BEIDE RICHTUNGEN - FUEHREN KOENNEN. ZU DIESEM UNTERNEHMEN SIND NUR WENIGE INFORMATIONEN VERFUEGBAR; FERNER LIEGT KEIN WERTPAPIERPROSPEKT VOR. HALTEN SIE IN JEDEM FALLE RUECKSPRACHE MIT IHREM BANKBERATER!
GAG Immobilien: hier juckt der Chart & die Fundamentals (14.01.2007)
 
Die Hausse der Immobilienaktien ist zwar nicht spurlos an der Kölner GAG Immobilien AG (DE0005863534) vorüber gegangen. 
Nichtsdestoweniger weist der GAG-Kurs eine Besonderheit auf, die früher sogar die Regel war, als Immobilien nicht en 
vogue waren: Die Papiere notieren deutlich unter NAV, und dieser liegt bei rund 60 EUR/Aktie. Optimisten errechnen so- 
gar 65 EUR. Als Beobachter der Branche ist Ihnen GAG wahrscheinlich ein Begriff � es gab bereits mehrere Anläufe,
die Gesellschaft, welche sich mehrheitlich (68,8%) im Besitz der Stadt Koeln befindet, zu verkaufen. Sie scheiterten
im Stadtrat, mit der üblichen Begründung: Soziale Härten müssen vermieden werden. Aber ich denke, der nächste Versuch
kommt garantiert. Denn Dresden hat es vorgemacht: Durch den Verkauf der städtischen Wohnungsgesellschaft Woba an die
US-Investmentgesellschaft Fortress fuer 1,7 Mrd. EUR im Vorjahr wurde die Ostmetropole zu ersten schuldenfreien Großstadt
Deutschlands.Der Zustrom in- und ausländischen Kapitals en masse in den vergleichsweise unterbewerteten deutschen Immobilienmarkt eroeffnet deutschen Laendern und Kommunen nun die Moeglichkeit, den eigenen Schuldendienst massiv abzubauen und so neue Handlungsspielraeume fuer die Haushalte zu eroeffnen. Beispiel: Im Oktober 2006 entschied das nordrhein-westfaelische Landeskabinett, dass die LEG (Landesentwicklungsgesellschaft) mit 95.600 Wohnungen im Portfolio verkauft werden soll � für deutlich mehr als 2,5 Mrd. EUR. Ich erwarte, dass frueher oder spaeter auch der Koelner Stadtrat umdenken wird � und dann fallen auch irgendwann die Bedenken hinsichtlich der sozialen Haerten. Und wenn nicht? Dann bleibt trotzdem der Fakt, dass die GAG einen fast 50%- igen Abschlag auf den NAV aufweist, und selbst als Portfolioaufkäufer am Markt auftreten könnte (u.a. bei jener eben erwaehnten LEG). Die Bewertung erscheint auf den ersten Blick zwar nicht supergünstig � auf Basis des 2005er Gewinns von 1,55 EUR/Aktie ein 20er KGV. Allerdings wurde in jenem Jahr deutlich mehr als sonst in die Modernisierung des Bestands investiert. Ich halte den Vorjahresgewinn (2004) von 2,19 EUR/Aktie für wesentlich aussagekräftiger, auf dieser Basis wäre das KGV bei sehr viel akzeptableren 14. Beim Vergleich mit anderen Immobilienaktien müssen Sie zudem immer berücksichtigen, woher der Gewinn jeweils kommt � aus dem Durchreichen von Portfolios (einmalig) oder aus den periodisch wiederkehrenden Mieterträgen. Meine Meinung: Der Chart jedenfalls sieht sehr bullisch aus. In den vergangenen Tagen wurde das Hoch aus dem Fruehjahr 2006 genommen. Und fundamental brennt hier überhaupt nichts an. Kursziel 40 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 12. Januar 2007: 31,35 EUR).
EquityStory bietet eine schoene Investmentgeschichte (17.12.2006)

Eine hochinteressante Präsentation gab es diese Woche auf der »Münchner Kapitalmarkt-Konferenz« (MKK). Wenn in Brüssel von Bürokraten mal wieder neue Vorschriften für Unternehmen erdacht werden, dann gibt es fast nur Verlierer – hohe Kosten und viel Aufwand winken. Aber es gibt immer wieder auch Profiteure neuer Regulierungen, und dazu gehört zweifelsohne das Münchner Unternehmen EquityStory AG (DE0005494165).
Konkret geht es um die so genannte EU-Transparenzrichtlinie, die eine umfassende Neuordnung und Erweiterung der Meldepflichten von börsennotierten Unternehmen. Vorstand Achim Weick und der Geschäftsführer der Tochter DGAP, Robert Wirth, erläuterten im Gespräch mit mir die Änderungen, die
sich im neuen Jahr ergeben. Neue Meldepflichten werden eingeführt: So müssen Unternehmen künftig z. B. bei Über-/Unterschreiten von Stimmrechts-
schwellen neben den bisherigen Marken noch bei 3%, 15% und 20% melden. Das Versenden von Directors-Dealings wird verpflichtend (momentan nur zwingend auf der Homepage). Börsennotierte Unternehmen müssen zudem dann Halbjahresberichte und Zwischenmitteilungen zu den Quartalen dazwischen erstellen. Die Krone oben drauf: Der Emittent ist dafür verantwortlich, aktiv und europaweit (!) für die Verbreitung all dieser Meldungen zu sorgen.
Das ist natürlich ein El Dorado für einen Online-IR-Dienstleister wie EquityStory. Die bisherige Situation kann man als zersplittet bezeichnen. So werden z. B. die Stimmrechtsveränderungen derzeit in Zeitungen veröffentlicht, Directors-Dealings überwiegend nur auf der Homepage, Ad-hocs elektronisch. Eine einheitliche Verbreitung ist zukünftig unerlässlich. Und da EquityStory seit der Übernahme der DGAP im Jahr 2005 Marktführer bei Ad-hocs ist (Marktanteil ca. 75% bis 80%) wird das Unternehmen aus München mit einem starken Wachstum in 2007 rechnen können. Zwar will auch die Konkurrenz mitmischen (Hugin, EuroAdhoc, und Warren Buffets Neuerwerb BusinessWire), aber in diesem Bereich Kunden abzuwerben ist schwer. Das Kostenargument ist zu gering für ei-
nen Wechsel, die Markentreue sehr hoch. Wachstum kommt aber nicht nur über die neuen Transparenzrichtlinien, sondern natürlich auch über den IPO-Markt (bei Neuemission ist der Marktanteil bei ca. 80%). Die eigentliche Fantasie liegt aber in dem gewaltigen Cross-Selling-Potenzial. Denn neben dem Hauptgeschäftsbereich Distribution (also Verbreitung von Ad-Hocs, Directors-Dealings usw.) bietet EquityStory im Segment Products&Services massgeschneiderte, komplementäre Dienstleistungen an. Dazu gehören Online-Geschäftsberichte, Webcasts, oder auch die Erstellung des gesamten Online-IR-Bereichs auf der Homepage. Damit ist EquityStory der ideale Partner für Unternehmen, die Lösungen aus einer Hand suchen (One-Stop-Shop), um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Im Geschäftsbereich Products&Services liegt der Umsatz pro Kunde erheblich über demjenigen im Segment Distribution.
Weick hat das Vertriebsteam nun verstärkt, um dieses Potenzial, das im Bereich von mehreren Millionen EUR liegt, wenigstens im Ansatz zu heben.
Aufgrund der Faktenlage ist die Planung eigentlich noch nicht mal besonders aggressiv: 2007 sollen ca. 5,8 Mio. EUR Umsatz durch die Bücher gehen (2006e: 4,5 Mio.), der Nachsteuergewinn soll 1,17 Mio. EUR erreichen (2006e: 0,55 Mio. EUR). Zudem winkt früher oder später Übernahmefantasie: Extern
neu in den Markt einzusteigen ist schwierig, kaum ein Unternehmen wird den Anbieter wechseln, und DGAP ist und bleibt die beste Marke, die am stärksten wahrgenommen wird. Das wird auch Buffets Business Wire noch merken. Aber für einen Multimilliardär ist eine weitere Akquisition für einen zweistelligen Mio.-Betrag nun wirklich kein Problem. Meine Meinung: Die Skalierbarkeit dieses Geschäftsmodells ist enorm: Zusätzlicher Umsatz geht (abgesehen von den Ak-
quisitionskosten durch den Vertrieb) fast 1:1 in den Gewinn. Deswegen ist die Bewertung mit Kurs-Umsatz-Verhältnis hier wenig aussagefähig. Das 2007er KGV dagegen beträgt 13, das ist nicht teuer. Die Saat der Story beginnt langsam aufzugehen – seien Sie dabei. (Schlusskurs am Freitag in Frankfurt:
13,69 EUR).

Fondmanager lieben C-Quadrat (vom 10.12.06)

Falls Sie es als Kleinleger kuerzlich nicht so recht mitbekommen haben, dass die oesterreichische Investmentgesellschaft C-Quadrat Investment AG (AT0000613005) eine kräftige Kapitalerhoehung durchgezogen, wundern Sie sich bitte nicht: Die Nachfrage seitens Institutioneller war so hoch, dass man
im Retail-Bereich die Werbetrommel dafuer gar nicht erst anwarf. Platziert wurden immerhin 1,25 Mio. Aktien zu 40 Euro, das ist schon etwas Holz. Parallel gab es einen offiziellen Prospekt, da man nun vom Entry- in den Prime-Standard wechselt. Vorstand Andreas Wimmer bedauerte schon im Gespraech mit mir,
dass man sich nicht zu einem groesseren Volumen entschlossen habe: »Ich glaube, wir haetten die zehnfache Menge unterbringen koennen.« Die Nachfrage aus institutionellen Kreisen kommt nicht von ungefaehr – man kennt sich ganz einfach in der Branche, und weiss, welch profunde Arbeit C-Quadrat macht. Die Oesterreicher sind naemlich Spezialist fuer Dachfonds, und sind deshalb in staendigem Kontakt mit Fondsmanagern. Und die von C-Quadrat geschnuerten Dachfonds erweisen sich mittlerweile als Renner bei Lebensversicherungsgesellschaften, die ihren Klienten diese neuartigen fondgebundenen Lebensversicherungen verkaufen. Darueber hinaus ist Wimmer derzeit dabei, seine Fuehler kraeftiger nach Osteuropa auszustrecken. Insgesamt weist C-Quadrat derzeit ueber 3,4 Mrd. EUR Erlösbringendes Volumen aus. Der juengste Zukauf der Absolute Plus Gruppe (dafuer wird ein Teil des Fresh-Money verwendet)
duerfte hier noch mal eine Steigerung von fast 20% bedeuten. Zu verwaltenden Gelder ziehen die Oesterreicher derzeit geradezu magnetisch an: Der Mittelzufluss in den ersten neun Monaten 2006 war hoeher als in den zwei Jahren 2004 und 2005 zusammen. Parallel steigen die Administrations- und Verwaltungskosten nur unterdurchschnittlich. Im ersten Halbjahr 2006 wurden Umsaetze von 21,0 (i.V. 11,5) Mio. EUR generiert, wobei das EBIT auf 3,1 (0,6) Mio. EUR regelrecht explodierte. Branchenkreise schaetzen fuer dieses Jahr 4,5 Mio. EBIT und 38,2 Mio. EUR Erloese. Das duerfte Wimmer voraussichtlich uebertreffen.
Meine Meinung: Wenn ich fuer 2007 von einem EBIT von 9 Mio. EUR und einem Nettogewinn von 8,5 Mio. EUR ausgehen (bei rund 4,36 Mio. Aktien), komme ich auf ein EPS von 1,96 EUR, bzw. ein KGV von 21. Aber eigentlich ist der Blick auf 2008 interessanter, hier schaetze ich das KGV (sogar bei etwas niedriger angenommenen Wachstumsraten) auf rund 14. Jenseits der 20 ist dafuer aber allemal gerechtfertigt: Kursziel 55 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 8. Dezember 2008: 43,95 EUR).

Nanostart-Beteiligung MagForce hat Highflyer-Potenzial (03.12.2006)

Es ist ja nicht so, dass es bisher noch kein Unternehmen gibt, das den Krebs besiegen oder zumindest seine Symptome lindern will. Die allermeisten Unternehmen gehen komplexe Wege mit noch komplexeren pharmazeutischen Medikamenten. Da-gegen wählt die Berliner MagForce NanoTechnologies AG einen Pfad, der ihr den Unternehmens-Killer Nr. 1 erspart: nämlich unglaublich langwierige, kostenintensive Pharmastudien mit zwingend drei Phasen. Der Ansatz von MagForce dagegen lässt das Unternehmen als Medizintechnik-Hersteller durchgehen, weshalb vergleichsweise billige zweiphasige Studien für die Zulassung ausreichen. MagForce ist uebrigens Tochter der Nanostart AG (DE000A0B9VV6), deren Anteil im Rahmen der jüng-sten Finanzierungsrunde auf bis zu 82,7% steigen wird. Bei einem Besuch in der Berliner Firmenzentrale erläutert Vorstand Dr. Andreas Jordan das Verfahren auf Basis von Eisenoxid-Nanopartikeln. Diese werden mittels eines minimalinvasiven Eingriffs in den Tumor injiziert. (Dieser Eingriff soll später entfallen, es wird an einer weiteren Hülle gearbeitet, mit deren Hilfe die Partikel ihren Weg zu den Tumoren selber finden!) Das funktioniert momentan bis zu einer Tumorgrösse von 5 cm. Die Eisenoxid-Partikel sind umgeben von einer Hülle aus Aminosilan, sozusagen ein idealer Nährstoff für die hungrigen Krebszellen. Die fressen sich damit voll, während das gesunde Gewebe verschont bleibt. Hauptanwendungsgebiet ist derzeit der Hirntumor, insbesondere wiederkehrende bösartige Varianten (Glioblastome). Ist der Tumor erstmal voll gesaugt, kommt der entscheidende Teil der Therapie: Ein Gerät namens MFH-300 – äußerlich einem Kernspintomograph ähnlich – erzeugt ein magnetisches Wechselfeld, das 100.000 mal/Sekunde die Polung wechselt. Dadurch erhitzen sich die Eisenoxid-Partikel, der Tumor erwärmt sich auf bis zu 45 Grad – und stirbt im Idealfall komplett ab, während das gesunde Gewebe nicht tangiert wird. Der Vorteil des Tumorgrillers gegenüber den bisher angewandten konventionellen Methoden ist enorm, sowohl aus Sicht des Patienten als auch rein finanziell. Momentan würde ein solcher Tumor operativ entfernt, anschliessend muss bestrahlt werden UND eine Chemotherapie folgen – und dennoch sterben die allermeisten Patienten relativ bald. In den bisher durchgeführten Studien von MagForce dagegen gab es sogar einige vollständige Heilungen! Zusammen mit den deutlich geringeren Kosten gegenüber der gängigen Therapie dürften daher die Krankenkassen schon aus Eigeninteresse heraus auf das Verfahren setzen. Jordan erwartet die Zulassung Ende 2007 oder Anfang 2008. (Die DAK ist übrigens so davon überzeugt, dass sie die Kosten einer Behandlung mit der MagForce-Technologie schon heute übernimmt, obwohl die Zulassung noch nicht dafür da ist.) Vor einer offiziellen Zulassung ist ein Börsengang unwahrscheinlich. Durch die juengste Kapitalerhoehung (via Nanostart) ist MagForce erstmal durchfinanziert, und im Gespräch mit Nanostart-Vertretern entstand nicht der Eindruck, dass der schnelle Ausstieg gesucht wird. Das macht im derzeitigen Stadium auch überhaupt keinen Sinn, denn die Früchte können ja ab 2008 geerntet werden. Jordan jedenfalls mag nicht unbedingt der Objektivste in dieser Hinsicht sein, aber er sieht die Nanokrebstherapie in zehn Jahren in einem Status ähnlich der Strahlentherapie heute – nur ohne deren schwere Nebenwirkungen. In einem solchen Szenario wäre MagForce ein Milliarden-Unternehmen. Und Nanostart? Nun, Nanostart IST in gewisser Weise MagForce, jedenfalls zu bald ueber 80%. Und darueber hinaus gibt es noch neun weitere Beteiligungen dazu – teils börsennotierte (ItN Innovation, NanoFocus, Obducat etc.) und zum Teil noch pre-IPO. Vorstand Marco Beckmann hat sich wohl ohne Zweifel in der Branche einen First-Mover-Vorteil erarbeitet und verdient fuer die Gesellschaft neben den Beteiligungen auch noch mit Beratungsmandaten einen planbaren Cash-Flow.  Meine Meinung: Der Boersenwert von 100,5 Mio. EUR mag hoch erscheinen, aber Nano sind eben nur die Teilchengrössen, nicht die Bewertungen. Und wenn MagForce nur halb so erfolgreich wird wie die Studienergebnisse hoffen lassen, dann ist diese Bewertung zumindest im Makrobereich angesiedelt. Nanostart ist freilich nichts fuer Trader oder Kurzfristanleger, einen mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont sollten Sie schon mitbringen. Aber wenn MagForce einschlaegt – und danach sieht es heute aus –, dann ist allein diese Beteiligung in einigen Jahren mehr wert als die aktuelle Nano-start-Marktkapitalisierung. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 1. Dezember 2006: 19,84 EUR)  HINWEIS: Mehr ueber Nanotechnologie sowie Unternehmensbeschreibungen von Nanostart, NanoFocus, Obducat und andere Unternehmen finden Sie auch in meinem Buch »Nanotechnologie«, das im Finanzbuchverlag erschienen ist (siehe nachfolgenden link).      ++++ Buch-Neuerscheinung ++++      "Nanotechnologie!"      Die Nanotechnologie ist zweifelsohne faszinierend. Es ist zu einem Thema geworden, an dem kein Technikinteressierter mehr vorbei kommt. Das Buch vermittelt einen atemberaubenden Blick in einen neuartigen Minikosmos. Mehr Informationen GRATIS unter => http://click.be3a.com/click_de.html?ADVD=201974.120360.7.0442673.

 

 

Baywa vor hervorragendem 2006 (vom 26.11.2006)

 Offiziell wollte Wolfgang Deml, Vorstandssprecher des Baustoffhändlers Baywa AG (DE0005194062), die 2006er Gewinnprognose nach den Q3-Zahlen nicht anheben. Aber er konnte es sich nicht verkneifen, mir in einem Hintergrund- gespräch zumindest einzuräumen, dass man »einen Vorsprung« gegenüber der Guideline habe. Das bereinigte operativen Ergebnis des Konzerns lag zur Jahresmitte bei 25,3 Mio. EUR, aktuell liegt die 2006er Guideline bei 60 (i.V. 51,9) Mio. EUR.  Q3 lief nämlich bombig. Das 9-Monatsergebnis sieht damit so aus: Umsatz +11,3% auf 5,3 Mrd. EUR, Konzernüberschuss +53,2% auf 47,8 Mio. EUR. Alle Rückstände nach dem vermasselten Q1 sind aufgeholt. Deml erwartet, dass letztendlich mehr als 7 Mrd. EUR an Erlösen durch die Bücher gehen dürften. Ich schätze, dass das bereinigte operative Ergebnis auf den Rekordwert von 65 Mio. EUR zusteuern dürfte. Vor allem die Segmente Bau und Energie liefen sehr gut, aber auch Agrar fängt an, aufzuholen. Q4 sei darüber hinaus bislang sehr gut gestartet, alle Sparten legen bislang zu. Das milde Wetter sorgt für anhaltend gute Umsätze in den Baumärkten. Die Münchner spüren vor allem in etlichen Segmenten viele vorweggenommene Käufe wegen der kommenden Mehrwertsteuererhöhung. Aber auch die generell anziehende Konjunktur schlägt sich mittlerweile in den Büchern nieder.   Wie ich weiter erfahren habe, hat Baywa offensichtlich einen »Lucky Buy« eingefahren: Man kaufte im Sommer Getreide zu Preisen von 100 bis 105 EUR je Kontrakt zwecks Lagererhöhung ein. Wie sich heute rausstellt, waren das fast Jahrestiefpreise. Aktuell stehen die Notierungen bei 125 bis 130 EUR. Dieser Umstand dürfte erst demnächst in die neuen Schätzungen der Analysten einfließen.  Baywa ist fundamental hervorragend aufgestellt. Man strotzt nur so vor Substanz: Der Buchwert je Aktie kletterte zum Halbjahr auf den Rekordwert von über 23 EUR. Wenn ich stille Reserven dazu rechnen, komme ich sogar auf einen Substanzwert von fast 30 Euro.   Meine Meinung: Gut Ding braucht halt doch Weil. Nach den Superzahlen hat sich noch nicht viel getan. Aber ein kleiner Hinweis für Sie: Baywa präsentiert auch am morgigen Montag-Nachmittag auf dem »Eigenkapitalforum« in Frankfurt. Hier hat das Management die Chance, die augenblickliche Gewinnsteigerungsstory einem großen Finanzpublikum mitzuteilen. Falls der Knoten platzt und das Jahrshoch bei 26,35 EUR geknackt wird: Kursziel 35 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 24. November 2006: 24,60 EUR)

U.C.A. ist der Dividendenknaller (12.11.2006) 

Gefragt sind an der deutschen Börse derzeit überwiegend zwei Aktiengattungen: Größte Blue-Chips aus dem Dax, sowie gehypte und meist wertlose Rohstoffbuden aus dem Ausland. Auf die Werte aus der zweiten und dritten Reihe fällt derzeit nicht so viel Licht. Und dabei gibt es hier einige, die einer genaueren Betrachtung Wert sind. Denn sie verdienen richtig Geld und strotzen vor Substanz, dass man seinen Augen nicht traut.    Einer dieser Titel ist die Beteiligungsgesellschaft U.C.A. AG (DE0007012007). Dass diese Notiz nun schon relativ lange lustlos umherpendelt, könnte evtl. zum Teil auch daran liegen, dass sich bei möglichen Börsengängen diverser Beteiligungen im zweiten Halbjahr (bislang) nichts tat. Der aktuelle Kurs liegt nur knapp 15% überm Jahrestief.  Fundamental und von der Substanz her betrachtet ist der Wert aber erste Sahne. (Lesen Sie dazu bitte auch noch einmal meinen Beitrag im DOERSAM-BRIEF vom 30. Juli 2006.) Vorstand Dr. Jürgen Steuer liess mir gegenüber nochmals ganz klar durchblicken, dass nächstes Jahr für 2006 eine Dividende von mindestens 50 Cent ansteht. Rendite 9%. Evtl. könnte es auch Richtung der 60 Cent gehen – Rendite 11%! Das hat fast schon Genussschein-Charakter.  Das Geschäft läuft nämlich bombig. Beispielsweise war der IPO der Plan Optik AG (DE000A0HGQS8; 8,80 EUR) Anfang 2006 einer der erfolgreichsten IPOs im Entry-Standard. »In unserer Unternehmensgeschichte war es bislang der zweitbeste nach ricardo.de«, freut sich Dr. Steuer. Kursgewinn erst in den letzten dreieinhalb Monaten: 50%. U.C.A. hält immer noch über 30%! Zurzeit operierten alle nicht börsennotierten Beteiligungen Cashflow positiv! Der Netto-Inventarwert (NAV) nach den Richtlinien der Europaeischen Venture-Capital-Vereinigung betrug Ende September 6,70 EUR je Aktie. Hierbei ist die Dividenden-Zahlung von 39 Cent für 2005 schon berücksichtigt.    Meine Meinung: Diese Unterbewertung wird früher oder später entdeckt. Echte Substanz gewinnt immer – manchmal dauert es halt nur ein bisschen. Positionieren Sie sich bei diesem Dividendenhit.   Von meinem Kursziel rücke ich keinen Deut ab: 9 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 10. November 2006: 5,70 EUR)

 

Turnaround voraus bei Beta Systems (vom 28.10.2006)

 Kräftig unter die Räder kam nach dem Halbjahresergebnis die Beta Systems Software AG. In Q2 stagnierten die Umsätze bei 23,5 (i.V. 23,4) Mio. EUR, und statt schwarzen Zahlen (i.V. 4,1 Mio. EUR) tauchten die Berliner mit 9,4 Mio. EUR kräftig in die Miesen ein. Das Halbjahr sah also so aus: 45,3 (43,2) Mio. EUR Erlöse und ein operatives Ergebnis von -19,0 (i.V. -7,6) Mio. EUR. Der Kurs markierte dementsprechend ein neues Jahrestief bei 3,37 EUR.    Aber das dürfte es jetzt gewesen sein, ließ Beta-Vorstands-vorsitzender Kamyar Niroumand im Gespräch mit mir durchblicken: »Wir werden in Q3 ein ganz gutes Ergebnis im Vergleich zum letzten Jahr hinlegen.« Sein Hauptargument: In den Halbjahreszahlen hat er mit 13 Mio. EUR alles an Abschreibungen und Restrukturierungskosten hineingepackt, was möglich war. »Jetzt fokussieren wir uns wieder auf unser Geschäft und den Vertrieb«, so der Vorstand.     Die Geschäftsbereiche »Identity Management« (IdM), Enterprise Content Management« (ECM) und »Data Center Infrastructure« (DCI) würden bereits wieder zulegen. Vor allem gehen die Berliner jetzt den Weg, diverse Landesgesellschaften, wo die Umsätze zu klein waren, aufzugeben und das Geschäft an Partner zu übertragen. Das bringt ähnliche Umsätze, aber geringere Kosten. »Wir wollen das Partnergeschäft von aktuell 5% bis 2008 auf rund 10% verdoppeln«, gibt Niroumand als Strategie aus. Dass dies kein Wunschtraum ist, belegt der Beta-Chef mit den USA: Dort gehe man ausschließlich über Partner, und dort erziele man bereits rund 10% der Umsätze.     Das Angebot an Softwarelösungen im weltweit boomenden ECM-Segment soll demnächst weiter abgerundet werden. Niroumand denkt hier sogar an kleinere Akquisitionen: »Der Markt ist in Deutschland mit vielen kleinen Anbietern extrem fragmentiert. Hier gibt es noch Konsolidierungsbedarf.« Mit der Übernahme von Kleindienst (Scanner und Sorter vor allem für Bankanwendungen) vor rund zwei Jahren begab sich Beta Systems schon mal auf Akquisitionspfaden. Der ECM-Geschäftsbereich trägt fast die Hälfte zum Beta-Umsatz bei.    Den Storage-Bereich will der CEO indes nicht weiter forcieren, die Erwartungen des früheren Managements hätten sich nicht realisiert: »Ich denke, hier werden wir uns tendenziell eher zurückziehen.« Hier komme ihm aber seine Partnerstrategie zugegen, das verbliebene Geschäft könne auch darüber abgewickelt werden.   Es wird jetzt in der Tat spannend, wie gut Q3 lief. Die Analysten sind sich extrem uneins fürs Gesamtjahr. Die Spanne reicht von +8 Cent je Aktie (SES Research) bis -68 Cent (Kalliwoda Research). Positiv kam vor wenigen Tagen an, dass Beta Systems den CFO-Posten neu mit Gernot Sagl besetzt hat.          Meine Meinung: Die Märkte, in denen Beta Systems zuhause ist, konnten zuletzt gut zulegen. Im ECM-Bereich gab es deshalb enorm viel Übernahmen – die groeßte: IBM akquirierte Marktführer FileNet – bzw. wiedererstarkte Unternehmen wie z. B. Easy Software AG. Evtl. ist im Gesamtjahr für die Berliner operativ durchaus eine rote Null drin. Nächstes Jahr sollten es wieder klar schwarze Zahlen sein. An der Böse wiegt man nur ein Drittel des Jahresumsatzes. Das sollte eigentlich Turnaround-Spekulanten anlocken, sich rechtzeitig zu positionieren. Die Delta Beteiligungen AG hat das schon vorgemacht, und hält über 30%. Kursziel: 6 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 27. Oktober 2006: 3,91 EUR)

 

 

U.C.A. notiert deutlich unter Buchwert (30.07.2006)

  Nach dem Crash der Märkte in den Jahren 2001 bis 2003 hat die Beteiligungsgesellschaft U.C.A. AG (DE0007012007) seit ungefähr 2004 eine kleine, aber feine Strategieänderung vollzogen: Man ging überwiegend nur noch Mehrheitsbeteiligungen ein. Alleine seit 2005 kamen so Intercard Kartensysteme AG, Plan Optik AG, Bautest GmbH und Climasol AG zur Fir-menfamilie dazu. Und dabei legte das Team rund um Vorstand Dr. Jürgen Steuer auch noch ein glückliches Händchen an den Tag: Plan Optik (DE000A0HGQS8; 29,45 EUR) war Anfang 2006 einer der erfolgreichsten IPOs im Entry-Standard. Der Anspruch der Mehrheitsbeteiligungen ist freilich nicht in Stein gemeisselt. Dazwischen gesellten sich auch die MyBlog AG (18,5%) und die Sportnex GmbH (25%) zum U.C.A.-Portfolio.    Mit einher mit der Strategieänderung ging eine kontinuierliche Dividendenzahlung. Auf der Hauptversammlung letzte Woche durften die Aktionäre über eine Zahlung von 39 Cent abstimmen – mithin eine Dividendenrendite von über 6%. (Wenn Sie sich den Wochenchart anschauen: Bitte nicht irritieren lassen, zum Wochenende gab’s den Dividendenabschlag.) Dr. Steuer verriet mir, dass er fest damit rechnet, dass es in den nächsten Jahren so weitergeht. Zum einen trägt das Cash-Management – die Münchner sitzen auf 24 Mio. EUR Bargeld (Stichtag 31. März) – nun »zu regelmäßigen Erlösen« bei. Außerdem wurden 2005 und werden jetzt immer noch stille Reserven erfolgswirksam aufgelöst. Der Netto-Inventarwert (NAV, Net-Asset-Value) liegt aktuell bei 7 EUR je Aktie. Außerdem ist der Kurs mit rund 3,63 EUR je Aktie Cash-Anteil unterfüttert. Sie erkennen sofort: U.C.A. notiert deutlich unter Buchwert. Interessant im U.C.A.-Portfolio ist die MicroVenture AG (20%) mit ihren Beteiligungen mit Schwerpunkt Mikro- und Nanotechnologie. Hier liegt etliche Fantasie, da sich der Finanzplatz Deutschland nun langsam für Nano-Titel erwärmt. (Denken Sie an den nunmehr erfolgreichen Börsengang der ItN Nanovation AG – WKN: A0JL46 – letzte Woche; hier war U.C.A. allerdings nicht beteiligt.) Außerdem wird die MicroVenture voraussichtlich steuergünstig demnächst in die Salzburger Equity A Beteiligungs GmbH eingebracht. Die Deutsche Technologie Beteiligungen AG (DeTeBe) wurde schon übertragen. Die kurzfristig heißesten IPO-Kandidaten im U.C.A.Koecher sind aber Intercard (U.C.A.-Tochter DeTeBe AG haelt 51%)und der Touristikdienst- leister aovo Touristik (U.C.A.-Anteil 15%), liess Dr. Steuer durchblicken. Da der Unternehmenslenker die Kosten fest im Griff hat, sieht sein Plan für 2007 ein EBIT von 5,5 Mio. EUR und für 2008 ein EBIT von 7,2 Mio. EUR vor. Meine Meinung: Gemessen an der Ergebnisentwicklung seit 2004 (also seit der Strategieänderung) ist der Businessplan ausgesprochen konservativ. Das KGV liegt im einstelligen Bereich, die Dividende ist stattlich. Ich denke, die Börse dürfte dies früher oder später honorieren. Kursziel: 9 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 28. Juli 2006: 5,86 EUR)

 

H&R Wasag: Perle trotzt der Marktschwaeche (23.07.2006)

Wenn Sie in diesen mauen Zeiten einen Wert suchen, der günstig und fundamental hervorragend aufgestellt ist – und dessen Kurs sich der momentanen Marktschwäche nicht nur entgegenstemmt, sondern sogar immer noch Avancen gegen Norden zeigt, dann sollten Sie sich mal die im SDax notierte H&R Wasag AG (DE0007757007) etwas genauer anschauen. Das Unternehmen übertrifft reihenweise seine eigenen Prognosen. Vor wenigen Wochen wurde die eigene Guideline sogar erneut angehoben, aber auch nur nuanciert. Schon mit den Q3-Ergebnissen könnte ein erneutes Anheben drin sein.    Der Spezialchemie-Konzern verzeichnete bis Ende Mai ein Konzernergebnis vor Ertragsteuern von 31,8 Mio. EUR, was einem satten Anstieg von 430% entspricht. Damit lag das Ergebnis der ersten fünf Monate auch deutlich über dem Vorsteuerergebnis des gesamten Vorjahres (2005: 19,6 Mio. EUR). Vorstandschef Dr. Horst Hollstein hat die Prognosen für dieses Jahr auf 50 Mio. EUR angehoben. Der Umsatz soll in diesem Jahr nun auf mehr als 800 (i.V. 650) Mio. EUR steigen. Er bestätigte mir, dass derzeit »alles nach Plan« läuft. Die beiden Raffinerien des Spezialchemie-Herstellers in Salzbergen und in Hamburg seien in diesem Jahr »erstmalig vollkommen ausgelastet«.     Das bedeutet: Ich muss noch nicht mal mit spitzem Bleistift rechnen, um ein Halbjahres-EBIT von rund 36 Mio. EUR darzustellen – und damit lässt sich auch ein 2006er Ergebnis jenseits der 75 Mio. EUR errechnen. Würde einen Gewinn je Anteilsschein von rund 2 EUR ausmachen.     Getragen wird das Ergebniswachstum insbesondere durch die Umsetzung des »Projekts 18«. Bei diesem Projekt ging es Dr. Hollstein darum, durch Kostensenkungen, Margenverbesserungen und Größenvorteile 18 Mio. EUR zusätzlichen Gewinn innerhalb von drei Jahren erwirtschaften. Das schlägt jetzt höchst erfolgreich in den Gewinnzahlen durch. Dies betrifft aber im Wesentlichen die Phase der Restrukturierung und des Turnarounds. Jetzt hat der Vorstandslenker das »Projekt 40« entwickelt: Hier geht es darum, nur durch Optimierungsmöglichkeiten in fünf Jahren das Ergebnispotenzial um 40 Mio. EUR jährlich zu heben. »Das ist ein reines De-Bottlenecking«, umschreibt Dr. Hollstein seine Pläne. Darunter versteht er, Produktionsflaschenhälse zu identifizieren und zu beseitigen. Mit einer Investition von rund 54 Mio. EUR könnten die Raffinieren somit rund 200.000 Tonnen mehr verarbeiten. »Dafür stellen sich andere eine neue Raffinerie hin, die mehr als 300 Mio. EUR kostet«, verweist Dr. Hollstein auf das Margenpotenzial.       Für die Aktie spricht auch eine erhöhte Dividendenfantasie. 30 Cent je Anteilsschein wurden dieses Jahr fuer 2005 ausgeschüttet, genauso viel wie im letzten Jahr. Aber mit dem steilen Gewinnwachstum ist sich Dr. Hollstein darüber im Klaren, dass er nächstes Jahr die Dividende deutlich erhöhen wird. Der Geschaeftsbereich Explosivstoffe« steht hausintern bekanntermaßen auf der Verkaufsliste. Hier deutete mir der CEO an, dass es wohl weit fortgeschrittene Gespräche gebe. Vollzug dürfte also wohl eher in Wochen als in Monaten gemeldet werden. Dafür liebäugelt Dr. Hollstein mit einer Auslandsproduktionsstätte beim Spezialchemie-Kerngeschäft.  Meine Meinung: Das Geschäft und der Gewinntrend sind enorm robust. 2,50 EUR Gewinn je Aktie für nächstes Jahr ist alles andere als vermessen. Macht ein KGV von unter 12. Bei dieser Perle ist mehr drin. Kursziel 50 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 21. Juli 2006: 29,98 EUR)

 

Ludwig Beck spürt wieder Kauflust (02.07.2006) 

Bei der Ludwig Beck AG (DE0005199905) klingeln wieder die Kassen. »’Geiz ist geil’ ist ganz klar vorbei«, sagte mir Vorstandsmitglied Dieter Muench. Ludwig Beck ist ein Mode-Einzelhandelsunternehmen und betreibt das bekannte Stammhaus am Rathauseck in Muenchen – eine der prominentesten Lagen in Deutschland – sowie insgesamt sieben Filialen im Stadtgebiet München, Landshut und Augsburg. Aber das Stammhaus dominiert die Bilanzzahlen, rund 80% entfallen darauf.                2005 zeichnete sich der Turnaround bereits soweit ab, dass das Unternehmen sogar wieder eine Dividende von 10 Cent je Aktie beschloss. Q1 verbesserten sich die Eckdaten erneut. Zwar stieg der Bruttoumsatz nur leicht von 21,86 auf 21,92 Mio. EUR, aber dafür schnellte das EBIT auf 0,4 (i.V. 0,0) Mio. hoch. Und für das demnächst beendete Q2 lässt Muench durchblicken: »Auch das werden wir mit einem Plus abschließen.«     Der Trend sei so stark, dass sich Muench sogar zu noch einer Prognose hinreißen lässt: »Stand heute sollte die nächste Dividende rein operativ sogar höher sein als dieses Jahr.« Denn im August kommt überdies dazu, dass etliche Verkaufsflächen in München, die derzeit umgebaut werden, wieder zur Verfügung stehen.       Langsam wird also klar, warum sich das Nürnberger Modeunternehmen Rudolf Woehrl AG im Frühjahr massiv bei Ludwig Beck einkaufte. Man erwarb die gut 25% Anteile des Ingolstädter Textilunternehmers Karl Schleicher und rund 4% von der Commerzbank. Woehrl-Anteil aktuell: 29,81%. Damit blieb man nur knapp unter der Pflichtübernahmeangebotsgrenze. Der Kauf des Anteils schürt freilich ein interessantes Gerücht: Denn Branchenbeobachter gehen davon aus, dass die Woehrl-Immobilienfirma Tetris auch die bei Ludwig Beck liegenden 50,1% der Anteile an der Stammhaus-Immobilie (»am Rathauseck«) übernehmen will. Diese Anteile hatte sich der Konzern 2001 gesichert. 49,9% haelt die Familie Feldmeier, die bis 1982 auch das Modehaus Beck geführt hatte. In einer Fachzeitschrift wird Gerhard Woehrl zitiert, dass die Immobilien-Transaktion aber bisher »kein Thema« für ihn sei.       Sei’s drum: Muench will mir gegenüber das Gerücht weder dementieren noch bestätigen. Mehr noch: Er lässt sogar durchblicken, dass ihm ein solcher Deal nicht ungelegen käme. Denn es würde seine Bilanz enorm entlasten. Aktuell liegt die EK-Quote im Konzern bei rund 30%. Aber wenn er 40% bis 50% erreichen könnte, wäre ihm das sehr recht. Und hier möchte ich Sie noch für einen weiteren kleinen Fantasiebaustein sensibilisieren: Nach den roten Jahren 2003 und 2004 ging das Rating für Ludwig Beck in die Knie – und die Zinsbelastung in die Höhe. Aber mit nun voraussichtlich zwei schwarzen Jahren in Folge sowie einem neuen soliden Großinvestor im Rücken macht sich Muench nicht unberechtigt Hoffung darauf, dass das Rating demnächst wieder positiver wird - und der Zinsaufwand sinkt.            Meine Meinung: Bei Kursen um 7 Euro errechnet sich ein KGV von 20 für das laufende Jahr, vorausgesetzt, die 50%ige Gewinnsteigerung wird erreicht. Aber danach sieht es momentan aus. Die KUV-Betrachtung ist da schon wesentlich günstiger: An der Börse wiegt die Gesellschaft gerade mal ein Viertel der Umsätze. Der Smallcap ist für Trader uninteressant, zu wenig Volumen. Wer aber mittelfristiges Interesse hat, sollte an schwachen Tagen ein paar Stücke mit einem Kursziel 10 EUR einsammeln. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 30.Juni 2006: 7,20 EUR)

 

TAG Tegernsee: die nächste Colonia Real Estate? (21.05.06)

 In den schwachen Phasen der letzten Tage hat sich die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs AG (DE0008303504) relativ gut gehalten. Denn wer sich die Ad-hocs der letzten Wochen und Monate näher anschaute, musste eigentlich zu dem Schluss kommen, dass wohl einiges bevorsteht – aber bevor nicht alles in trockenen Tüchern ist, muss man sich zwangsläufig etwas bedeckt halten.     Auffällig ist vor allem die große Kapitalerhöhung, bei der zwei neue für eine alte Aktie ausgeben werden sollen. Der Preis soll bei »mindestens 10 EUR« liegen. Dem Unternehmen würde dies über 250 Mio. EUR in die Kassen spülen. Hintergrund ist, dass TAG Tegernsee an einem »großen Immobilien- deal« dran ist, versicherte mir CFO Andreas Ibel. Unterschrieben ist zwar noch nichts, aber, so Ibel, »wir gehen von positiven Verhandlungen aus«. Einziger Knackpunkt scheint nur die Finanzierung zu sein, aber die sollen ja die Aktionäre auf der kommenden HV Ende Juni absegnen.    TAG Tegernsee hat sich jüngst neu ausgerichtet. 2005 wurden alle Altlasten abgeschrieben, die vor allem bei der Tochter JUS AG anfielen. In der offiziellen TAG-Guideline für Analysten sind bis 2008 denn auch keine roten Zahlen mehr enthalten. Aber – und das ist das spannende – auch der voraussichtlich kommende Immobiliendeal findet sich logischerweise noch nicht in den Plandaten. Gelingt die KE und der Kauf, muss freilich vollkommen neu gerechnet werden.    Ibel verriet mir noch einen interessanten Aspekt: Zum TAG- Konzern gehört auch noch die börsennotierte Bau-Verein zu Hamburg AG (DE0005179006; 6,45 EUR). Strategie war zuletzt, diese enger in die TAG Tegernsee zu integrieren und auf einen Squeeze-Out hinzuarbeiten. Doch die kommende REIT-Gesetzgebung macht den Bau-Verein zu einer hochinteressanten Firma, so Ibel: »So, wie diese Gesellschaft jetzt aufgestellt ist, ist sie unserer Meinung nach die REIT-fähigste börsennotierte Gesellschaft auf dem deutschen Kurszettel.« Deshalb gebe es die Strategieänderung, beim Bau-Verein wieder operativ stärker aufs Gaspedal zu drücken. Evtl. sollen die Immobilien-Entwicklungsaktivitäten vom Bau-Verein auf TAG Tegernsee übertragen werden, außerdem könnten Kapitalerhöhungen bei dieser Gesellschaft anstehen. Aber dazu dürfte es »genauere Details in frühestens drei bis vier Monaten« geben, deutete Ibel an.      Aktuell notiert TAG Tegernsee in der Nähe ihres offiziell ausgewiesenen Net-Asset-Value (NAV). Da sich aber diverse Immobilien nicht nur im Anlagevermögen, sondern auch im Umlaufvermögen befinden, kalkuliert so mancher Analysten auch mit einem NAV von gut über 12 EUR.   Meine Meinung: TAG Tegernsee steht vor dem Sprung in die Oberliga der deutschen Immobilien-Titel. Zunächst erwarte ich, dass sich der Kurs bei über 10 EUR wieder fängt und TAG Tegernsee ihre Kapitalmaßnahme durchziehen kann. Danach steht der Konzern dann eigentlich so da, wie die Colonia Real Estate AG vor rund einem Jahr dastand. Eine interessante Chance für Langfristanleger, um in schwachen Phasen wie diesen abzugreifen. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 19. Mai 2006: 9,60 EUR)

 

Profitabler Nischenwert mit Kursauffangnetz (14.05.2006)

 Heute habe ich wieder mal einen Wert für Fundamentalliebhaber. Seit 20 Jahren an der Börse und jedes Jahr profitabel, KGV von 6, Dividendenrendite, stille Reserven, größere Kursrückgangsgefahr nach unten durch ein Aktienrückkaufangebot vernachlässigbar – na, ist das was für Sie? Und dazu noch ein Schuss Fantasie durch eine geschützte Gebietsver- kaufserweiterung sowie durch die (nahezu) völlige Unbekanntheit in Anlegerkreisen. Lust auf mehr?  Die Firma, auf die ich Sie aufmerksam machen möchte, ist die Piper Generalvertretung Deutschland AG (DE0006924202). Das Unternehmen ist Händler von Flugzeugen und Flugzeugersatz- teilen des US-amerikanischen Herstellers Piper Aircraft Inc. in den Vertragsgebieten Deutschland, Österreich, Schweiz und Ungarn. Seit März kamen noch Großbritannien, Irland und Spanien hinzu. Während man bei den Flugzeugen selbst exklusiv Piper vertreibt, gibt es Ersatzteile auch für andere Modelle. Weitere Tätigkeiten des Unternehmens sind Vermietung/Leasing von Flugzeugen und Flugschulen.  Das Unternehmen hat sich vor zwei Wochen auf der Hauptversammlung die Erlaubnis eingeholt, vom Geregelten Markt in den Open Market (Freiverkehr) zu wechseln. Hintergrund ist, dass hier die Listing-Kosten deutlich günstiger sind. Piper war schon mal vor etlichen Jahren im Freiverkehr, und wechselte in den Geregelten Markt, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.  »Aber das war praktisch ein Schuss in den Ofen«, erläuterte mir Alleinvorstand Wilfried Otto. Für die Firma und die Aktie habe es nichts gebracht, außer zusätzlichen Kosten. Und die will Otto als klassischer mittelständischer Unternehmer, der es gewohnt ist, auf die Kosten zu schauen, nun wieder einsparen. Bis zu 70.000 EUR könnten es pro Jahr sein. Amortisiert mit einem KGV von 14 sollte dies nach Ottos Berechnungen alleine mittelfristig einen um 1 EUR höheren Aktienkurs rechtfertigen. Nun gut, mit dieser Sichtweise müssen Sie nicht konform gehen. Aber für einen positiven Aspekt halte ich es allemal.  Der Wechsel bedingt für Aktionäre ein interessantes Kursauffangnetz: Das Unternehmen muss aus juristischen Gründen (theoretisch liegt ein Delisting vor, weil der Freiverkehr kein organisierter Markt im Sinne des WPHG ist) ein Rückkaufangebot an die Aktionäre geben – zu 4,80 EUR/Aktie.  Durch das Aktiengesetz ist das mögliche Rückkaufvolumen zwar auf 10% des Grundkapitals beschränkt. Allerdings beträgt der Streubesitz nur rund 25%. Otto selbst rechnet nur mit einer Miniandienungsquote. Wozu auch? Der Kurs liegt gut 8% drüber. Das Angebot liegt denn auch mit Absicht unter dem augenblicklichen Kurs, da es nur eine Formalie ist, und Piper die Aktien eigentlich gar nicht zurückkaufen will.  Viel interessanter ist die Fantasie, die für die deutsche Generalvertretung in den neuen Absatzgebieten Großbritannien, Irland und Spanien steckt. Otto bekam diese Gebiete vor wenigen Monaten von Piper USA zugesprochen. Der Hintergrund ist: Die dortigen Vertreter haben es in den letzten fünf Jahren nicht geschafft, schwarze Zahlen zu erwirtschaften.  Dagegen ist die Erfolgsbilanz von Otto lupenrein: Er lenkt das deutsche Unternehmen, das seit 20 Jahren an der Börse gelistet ist, durchweg profitabel. Selbst in den (für die Flugzeugindustrie) Katastrophenjahren 2001/02 schrieb Otto schwarze Zahlen. Für die Muttergesellschaft nun der Anlass, ihm nun die Gebiete anzutragen. Bedenken Sie: Die neuen Märkte sind laut Otto vom Volumen her besehen mehr als doppelt so groß wie sein jetziges Penetrationsgebiet. Wenn es der Unternehmenslenker schafft, diese Niederlassung ebenfalls in die schwarzen Zahlen zu überführen, dann erahnen Sie das Potenzial für die nächsten Jahre, das in diesem Substanzwert schlummert.  Freilich muss das Otto erst noch beweisen. »Es entscheidet sich viel in den nächsten drei Monaten«, lässt er klar durchblicken. Vor allem braucht er noch etwas Geld. Weniger um das operative Geschäft zu stemmen, sondern einfach für ein gestärkte Eigenkapitalquote. Damit lässt sich bei den Handelspartnern und Banken einfach besser auftreten. Aktuell liegt die EK-Quote bei 35%. Mit zwei geplanten kleinen Kapitelerhöhungen (mit je 10% vom Grundkapital) will der die Quote auf mindestens 40% hieven. Zwar könnte Otto die EK- Quote auch dadurch erhöhen, dass er weniger Dividende aus- schüttet. Aber die Aktionäre sind seit Jahren eine Fast- Vollausschüttung gewöhnt, mit dieser Tradition will Otto nicht brechen.  Die beiden kommenden Kapitalmaßnahmen bergen noch einen weiteren Aspekt: Der Vorstand muss wohl die IR- und Öffentlichkeitsarbeit etwas ankurbeln. Das dürfte mittelfristig das Unternehmen in weiteren Anlegerkreisen etwas bekannter machen. Denn fundamental braucht sich die Piper Generalvertre- tung Deutschland überhaupt nicht zu verstecken. Die Ausschüttungsquote liegt seit Jahren bei 3% bis 7%. Und die Bilanz ist mit stillen Reserven in Form von Grundstücken und Immobilien (alles bilanziert nach HGB zum Einstandspreis!) nach 30-jaehriger Unternehmenstätigkeit nur so durchsetzt. Meine Meinung: Nächstes Jahr müsste es Otto eigentlich schaffen, mehr als 30 Mio. EUR bei einer Umsatzrendite von 5% einzufahren. Das wäre ein Vorsteuergewinn von 1,5 Mio. EUR. Wenn ich vorsichtig mit einem Steuersatz von 40% kalkuliere, komme ich bei einem Grundkapital von einer Mio. Aktien (vor KE) auf einen Gewinn je Aktie von 90 Cent. Somit ein KGV von 6. Der Wert ist bereits innerhalb der nächsten Monate reif für den Sprung über die 6-EUR-Marke als erstes Etappenziel.

Mittelfristig sind 8 bis 9 EUR die Messlatte. (Schlusskurs in Frankfurt am 12. Mai 2005: 5,22 EUR)

 

Callisto: Biotech-Wert mit interessanter Nischenfantasie (07.05.06)

 Unter heftigen Schwankungen (Jahreshoch/-tief: 0,90 bis 1,80 USD) arbeitet sich das Biotechnologieunternehmen Callisto Pharmaceuticals (Amex: KAL; ISIN: US1312EM1041) nach oben. Das dürfte erst der Anfang sein. Denn die Kanadier machen bei zwei ihrer wichtigsten Entwicklungen, dem Krebsmittel »Atiprimod« und dem Leukämiepräparat »L-Annamycin«, große Fortschritte. Beide befinden sich in den Phase-I/II-Studien, die bislang erfreuliche Ergebnisse brachten. Callisto-CEO Gary S. Jacob verriet mir, dass eines davon nunmehr soweit sei, dass es »in den nächsten Monaten« in die Phase II/III eintrete. Explizite Details der Studienergebnisse will er im Laufe des Jahres auf einer Fachkonferenz bekannt geben.      Bei Atiprimod, das hauptsächlich für Blutkrebs entwickelt wurde, wird Jacob richtig euphorisch. Bei jüngsten Tests hätte ein Patient mit karzinoiden Tumoren (Karzinoide) auf die Therapie sehr gut angesprochen. Aus diesem Grund will er jetzt die Studien auf dieses Tumorgebiet schnellstens erwei- tern. »Hier gibt es nichts vergleichbares auf diesem Planeten«, freut sich Jacob über seine Entwicklung. Damit könnte sich für den Wirkstoff möglicherweise ein neues Anwendungsgebiet für die Behandlung karzinoider Tumore eröffnen. Bei den karzinoiden Tumoren handelt es sich um eine Untergruppe der neuroendokrinen Tumore. Dies sind seltene, kleine, langsam wachsende Tumore, die sich überwiegend im Margendarmtrakt, in der Bauchspeicheldrüse und in der Lunge entwickeln. Aufgrund ihres langsamen Wachstums dauert es meist Jahre bis sie sich bemerkbar machen. Die Tumore entstehen in hormonproduzierenden Zellen des Verdauungstraktes aber auch in der Bauchspeicheldrüse, in den Eierstöcken, den Hoden oder den Lungen.  Die Strategie von Callisto gefällt mir: Man konzentriert sich auf Biotech-Medikamente, die ein Potenzial von 100 bis 150 Mio. USD pro Jahr haben. Die traditionellen Großpharmatitel fokussieren sich dagegen auf Märkte mit mindestens 500 Mio. USD. »Damit bleiben wir ungestört unter dem Radarschirm der Topps der Industrie«, so Jacob. Allerdings taucht Callisto damit auch größtenteils nicht auf dem Radarschirm von Institutionellen auf, die in Biotechs investieren. Jacob hofft, dass sich das nächstes Jahr mit der ersten erfolgreichen Phase-III-Studie ändert. Nichtsdestoweniger gelang es ihm, bisher in fünf Finanzrunden 20,6 Mio. USD einzusammeln.  In diesem Jahr wird die Forschung noch mal 10 Mio. USD verschlingen. Gut gefällt mir, dass Callisto neben den beiden weiter entwickelten Forschungen noch weitere Forschungen im paeklinischen bzw. Phase-I-Bereich hat.  Meine Meinung. Der Börsenwert von knapp 57 Mio. USD ist überschaubar. Nur eine erfolgreiche Phase-III-Studie, und der Titel springt in den deutlich dreistelligen Bereich. Biotech-Freunde mit einem etwas längeren Anlagehorizont sollten wegen der größeren Liquidität direkt in den USA ordern.  Fazit: Kursziel 2,50 USD. Schlusskurs in Frankfurt bzw. New York am 5. Mai 2006: 1,13 EUR bzw. 1,51 USD)

Eutex: neuer Name im VoIP-Bereich (26.02.2006)

In Telekom-Branchenkreisen ist es wohl schon rum, hausintern gibt man sich indes bei der Eutex European Telco Exchange AG (DE0005565329) noch bedeckt. Der Interconnection-Dienstleister aus Erkrath hat sich wohl einen neuen Grosskunden im Internet-Telefoniebereich (VoIP, Voice-over-IP) geangelt. Ich rechne mit der offiziellen Ankuendigung in den naechsten Wochen, evtl. dauert es auch nur noch ein paar Tage.     Falls Sie Eutex noch nicht oder nicht besonders gut kennen sollten – der Öffentlichkeitsrummel rund um den IPO vor zweieinhalb Monaten hielt sich in Grenzen. Der Kurs notiert auch nur etwas über dem IPO-Preis. Denn die expliziten 2005er Zahlen gibt es immer noch nicht. Aber CFO Stefan Klebor hat mir versichert, dass es gegenüber den Planungen keine gravierende Abweichung geben werde. Wie Sie wissen, schätzen die Analysten von Independent Research Erlöse von 76,3 Mio. EUR sowie ein rotes EBIT von -4,7 Mio. EUR; das dürfte denn auch die Messlatte sein. 

  Viel spannender ist natürlich die Zukunft – und hier ließ Klebor durchblicken, dass 2006 anstatt der EBIT-Analystenschätzung von -1,8 Mio. EUR wohl schwarze Zahlen unter Strich stehen dürften. Hintergrund ist, dass zum einen 2006 bislang sehr gut anlief. Und zum anderen scheinen sich etliche Projekte früher zu materialisieren als gedacht. So gab es eine enge Kooperation mit dem russischen Netzbetreiber RIM Telecom. Interessant ist dabei: Eutex plant eine Überkreuzbeteiligung mit RIM Telecom. Denn das Geschäft läuft laut Klebor so gut an, dass die geplanten Umsätze in diesem Bereich von 15 Mio. EUR »locker übertroffen« werden. »Russland ist für uns das Tor nach Asien«, betont der CFO.   Eutex hat sich als Spezialist für Interconnection- Dienstleistungen, das Terminieren von Telefondienstleistungen (vor allem bei der Internet-Telefonie VoIP, Voice-over-IP), Mobile Services und dem Outsourcing von Telefondienstleistungen spezialisiert. Im dem letzten Segment steht Eutex wohl vor einem großen Abschluss. »Wir sind an einem sehr Grossen aus der Branche dran, der seine komplette Infrastruktur an uns outsourcen will«, verrät mir Klebor. Er erwartet, dass ein erfolgreicher Abschluss »eine Sog-Wirkung« auf andere Telko- Unternehmen hätte.    Fantasie verspricht natürlich auch generell die Internet- Telefonie VoIP. Hier hatte Eutex bereits zum IPO die Produkte bzw. Dienstleistungen »VoIP Connect«, »VoIP Peering« und »VoIP Enabler« parat. »VoIP ist planmässig angelaufen«, sagt Klebor, »wir erwarten hier weitere Abschlüsse in der nächsten Zeit.« Interessant ist mit »Mobile to VoIP« ein weiteres Produkt in der Ankündigungs-Pipeline. Damit können sich Handy-Kunden ähnlich wie bei einem Call-by-Call-Anruf im Festnetz mit einer speziellen Software und Nummer Internet- Telefoniegespräche zu enorm günstigen Preisen abwickeln. Auch ins Ausland. Der Produktstart ist für April 2006 geplant. Bedenken Sie: Ergebnisse daraus sind beim IPO in der Finanzplanung nicht berücksichtigt worden. Der Einfluss auf die Finanzzahlen bei einem nur einigermaßen erfolgreichen Marktdurchsatz könnte meiner Meinung nach erheblich ein.   Derzeit ist Eutex überdies dabei, ihre Finger in die Emerging-Markets auszustrecken. In den Ländern Angola, Iran, Mozambique sowie in den beiden Kongo-Republiken bemüht man sich um Lizenzen zur Abwicklung des Internationalen Telefonverkehrs. »Bei einigen steht eine Lizenzierung kurz bevor«, sagt Klebor. Das Interessante daran: In diesen Märkten ist das Geschäft noch deutlich margenstärker im Gegensatz zu den gesättigten europäischen Ländern.    Falls Sie sich übrigens gefragt haben, warum Eutex im Dezember European Mobile Communications (EMC) AG mit 76% akquirierte – dieses Unternehmen hat die Technik und die Lizenz für Roaming-(Vor-)Produkte sowie für den Betrieb eines virtuellen Mobilfunknetzes. Klebor verspricht, dass es bereits zur Fussball-WM 2006 eine Roaming-Callback-Karte geben wird. Damit können dann alle ausländischen Besucher zu lokalen Heimattarifen nach Hause telefonieren. Natürlich können auch Deutsche diese Karte bei Besuchen im Ausland nutzen. Angesichts dieses Mega-Events ein enormes Upside-Potenzial. Mit dem anschließenden Bekanntheitsgrad dieser Karte will man das Produkt später auch im Ausland vermarkten. Meine Meinung: Wenn Sie sich für Eutex als Investment interessieren, spekulieren Sie auf ein Eintreffen vieler interessanter Produkte mit überdurchschnittlichem Marktpotenzial. Fundamental könnte ich Ihnen ein KGV von 10 bis 12 vorrechnen – mit spitzem Bleistift könnte ich aggressiv sogar 8 bis 9 darstellen –, aber das lässt sich erst nach den Halbjahreszahlen exakter festzurren. Da aber alle nur annähernd vergleichbare Unternehmen KGVs von mindestens 20 aufweisen, ist ein Einstieg eigentlich allemal gerechtfertigt. Hier bahnt sich eine fundamental untermauerte VoIP-Story an. Ich sehe eine ähnliche Entwicklung wie bei Broadnet. Vergessen Sie dagegen diese gehypten Möchtegern-VoIP-Werte wie Amitelo, die nur Fantasie und sonst nichts bieten. Erstes Kursziel 15 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 24. Februar 2006: 10,49 EUR)

P.S.: Auch die Kollegen von »Focus-Money« haben kürzlich die Story aufgegriffen. Dort sieht man sogar eine Kurschance von 120%. Okay, das ist deutlich aggressiver als mein Kursziel von 15 EUR. Sei’s drum: Sollten Sie einsteigen, und es werden sogar >20 EUR erreicht, haben Sie sicherlich auch nichts dagegen, oder?

 

Sunways: Produktion läuft, KGV sehr günstig (05.02.06)

 Zwei Facts bewegen momentan die meisten Solar-Werte nach oben. Zum einen bleibt es bei der staatlichen Förderung der Solar-Technologie in Deutschland und in den südlicheren europäischen Ländern; teilweise werden zwar ein paar Stellschrauben adjustiert, teilweise wird die Förderung aber sogar noch ausgebaut (Italien). Zum anderen wird die Solar-Nutzung nun in Kalifornien forciert ausgebaut. Der Bundesstaat unter dem Zepter von Arnold Schwarzenegger möchte den Ausbau der Solarenergie in einem Umfang von 2,9 Mrd. USD fördern.       Ziel ist die Ausstattung von einer Mio. Gebäuden mit Solardächern bis zum Jahr 2017.     Auch wenn das Gros der hiesigen Solar-Titel nicht direkt davon profitiert, wird es aber einen enormen Nachfragesog nach Fertigungskapazität nach sich ziehen. Damit richtet sich der Blick wieder mal auf die Sunways AG (DE0007332207), die hinter der ganzen Solar-Euphorie zurückgeblieben sind. Der Solarzellenproduzent konzentriert sich auf maßgeschneiderte Nischenprodukte. (Ich hatte Ihnen den Wert schon mal in Doersam-Brief vom 24.10.04 vorgestellt, damals noch bei einem Kurs von 4,90 EUR.) 2005 investierten die Konstanzer massiv in eine neue Produktionsstätte in Arnstadt/Thüringen, die mittlerweile voll angelaufen ist. Das Werk besitzt eine volle Produktionskapazität von 30 Megawatt peak. Dies wird sich erstmals auf das Zahlenwerk in Q1/06 positiv auswirken. 2005 war wegen der enormen Investitionen durchwachsen, nach neun Monaten schrieb Sunways eine gute schwarze Null. Da die Fab bereits im vierten Quartal anlief, können Sie hier schon mit einem ansehnlichen Plus kalkulieren. Ich schätze im Bereich 8 bis 10 Cent/Aktie.       Diese Zahlen werden denn auch die Richtschnur für 2006 und 2007. 80 Cent je Anteilsschein könnten in diesem Jahr hängen bleiben, 1,10 bis 1,30 EUR/Aktie im nächsten. Selbst wenn Sie nur die diesjährige Schätzung nehmen, wäre das ein KGV von rund 25. Nehmen Sie die 2007er Messlatte, komme ich auf rund 17. Angesichts des steilen Gewinntrends und der deutlich höheren Durchschnitts-KGVs der Peergroup wäre aber hier aber deutlich mehr drin. Nachdem der Titel vor wenigen Tagen das alte Allzeithoch vom vergangenen Frühjahr genommen hat, war der Weg frei für neue Kurshöhen.        Meine Meinung: Bei dem neuen Allzeithoch vom vergangenen Donnerstag bei 24,50 EUR wurde den Boersianern aber doch etwas schwindlig, am Freitag setzte eine gesunde Korrektur ein.       Für Sie noch mal die Chance, günstiger dranzukommen. Denn die Solar-Euphorie dürfte weitergehen, und Sunways gehört nicht zu den gehypten Werten. Kursziel also 30 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 3. Februar 2006: 20,60 EUR)

 

 

Heliad Equity Partners auf Wachstumspfad vom 22.01.06

 Wenn Sie meine Besprechungen hier regelmaessig verfolgen, dann wissen Sie, dass ich gerne Werte anfasse, die zumindest eine gewisse Substanz haben. Hier sind Sie gegen allzu grosse negative Ueberraschung nach unten gefeit, und das Potenzial nach oben ist trotzdem vorhanden.   Ein solcher Wert ist z.B. die boersennotierte Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA (DE0006047293). Deren NAV (Net Asset Value) stand zuletzt bei 1,06 EUR je Aktie; das ist sozusagen ein gewisses Auffangnetz nach unten. Wie ich aus unternehmensnahen Kreisen hoere, soll es im letzten Jahr sehr gut gelaufen sein. Der NAV duerfte sich mit dem 2005er Zahlenwerk ein gutes Stueck nach vorne bewegt haben.   Waere auch kein Wunder. So schaffte die Beteiligung RTT AG im Herbst ihr Boersendebuet. Ebenso der Solar-Titel Centrosolar AG und der schweizer Softwarewert Esmertec AG. Bis auf Centrosolar liegen alle teilweise sehr gut zweistellig im Plus seit IPO. Anfang Dezember beteiligte sich Heliad an der EquityStory AG, die mit dem IPO wohl noch im zweiten Halbjahr dieses Jahres liebaeugelt.   Heliad konzentriert sich insbesondere auf Pre- IPO- und Spaetphasen-Beteiligungen. Da es in dem aktuellen interessanten Boersenumfeld davon viele gibt, steht wohl eine groessere Kapitalerhoehung an. Ich denke, dass das Kapital wohl mindestens verdoppelt werden duerfte. Kalkulieren Sie mal als Zeithorizont Ende Februar/Anfang Maerz ein. Hier sehe ich eine Chance fuer Sie, denn eine solche Kapitalmassnahme duerfte im Vorfeld mit einer Reihe guter News garniert werden. Vor allem scheint noch ein IPO einer Beteiligung bis dahin anzustehen.  Wie ich hoere, duerfte es aber nicht der Nanowert ITN zu sein – diesen Hotshot wird’s wohl erst im zweiten Halbjahr fuer die breite Oeffentlichkeit geben. Allein diese Beteiligung koennte einen Grossteil des aktuellen Marktwerts (rund 16 Mio. EUR) von Heliad ausmachen. ITN ist so interessant, dass es rund um den moeglichen IPO sogar einen Bieterstreit der potenziellen Emissionsbanken geben koennte: Top-Adressen moechten die Nanotech-Firma an die Boerse bringen, wobei alle Bewertungen anscheinend gut im dreistelligen Mio.-EUR-Bereich landen. (An ITN ist uebrigens auch die deutsche Nanostart AG mit einem zweistelligen Prozentpaket beteiligt.) Sie sehen: Nano ist derzeit »in«, und Heliad hat hier ein glueckliches Haendchen.

Meine Meinung: Der Kurs von Heliad laeuft seit Fruehsommer fast wie am Schnuerchen aufwaerts. Das Chance- Risiko- Verhaeltnis erscheint aufgrund des fundamental untermauerten NAVs und des attraktiven Boersenumfelds sehr gut. An schwachen Tagen sollten Sie die Hand aufhalten. Kursziel 1,50 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am 20. Februar 2006: 1,26 EUR)

 

Finanzhaus Rothmann bleibt in der Spur (15.01.2006)

 Beim Finanzhaus Rothmann AG (DE000RTM4444) tut sich langsam was. Mit Helge Schaare trat zum Jahresanfang ein neuer CFO seinen Dienst an. Parallel kam eine News, dass auch die PR- und IR-Abteilung eine neue Chefin bekam.  Wie ich schon mal vorab aus unternehmensnahen Kreisen hoere, soll in den naechsten Wochen ein interessanter News-Flow anlaufen. Denn 2005 lief absolut wie geplant. Die Kursschwaeche nach dem IPO im vergangenen November fuehrt man in Hamburg auf die Schwaeche einiger Peergroup-Teilnehmer zurueck.   Letztendlich habe man das vergangene Jahr »mit dem besten Ergebnis seit Firmenbestehen abgeschlossen«. Man will sogar eine Dividende von 7 Cent je Aktie ausschuetten.     Waehrend das Kerngeschaeft mit etlichen Fonds wie erwartet eher stagnierte, entwickelten sich dagegen die Beteiligungen Hesse Newman Bank AG und das Internetportal FinanzDock AG praechtig. Das Finanzhaus Rothmann sieht sich damit zusammen mit der Rothmann Akademie fuer freie Finanzdienstleister auf dem besten Weg, der »Dienstleister fuer Finanzdienstleister« zu werden.   Aktuell notiert Rothmann nunmehr nach dem juengsten Kurszwischenspurt erst in der Naehe des Buchwerts. Hier ist also fundamental noch gut Luft drin. Kursziel: 2,50 EUR. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 13. Januar 2006: 1,81 EUR)                     

In diesem Zusammenhang sollten Sie auch mal einen Blick auf die Muttergesellschaft Albis Leasing AG (DE0006569403) werfen. Sie haelt nach dem IPO immer noch 81,7% der Aktien, die augenblicklich fast 87 Mio. EUR wert sind. Albis selbst kommt aber aktuell auf rund 80 Mio. EUR Marktkapitalisierung. D.h., hier engagieren Sie sich an einem profitablen und wachsenden Leasing-Geschaeft, und bekommen sogar noch rund 7 Mio. EUR Bonus als Dreingabe oben draufgelegt. Fazit: Kaufen!   (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 13. Januar 2006: 5,22 EUR)

 

Seagate bleibt einfach der Marktfuehrer (vom 08.01.2006)

  Und schon wieder wird der Datenspeichermarkt mit einer sensationellen Uebernahme konfrontiert: Die Nummer 1 des Festplattenmarktes, Seagate Technology (NYSE: STX; ISIN KYG7945J1040), uebernimmt die Nummer 4, Maxtor (NYSE: MXO). Das Ganze hat einen Transaktionswert von rund 1,9 Mrd. USD.   Das kombinierte Unternehmen erhofft sich durch Einspareffekte und Synergien »mindestens 10% bis 20% Wertsteigerung auf Bargewinn-pro-Aktie-Basis nach dem erstem Jahr gemeinsamer Geschaeftstaetigkeit«. Gute Vorzeichen fuer Seagate!    Parallel bestaetigte Seagate seine Prognose fuer das Dezember-Quartal mit 2,2 Milliarden USD Umsatz und einem Gewinn pro Aktie in einer Spanne von 0,53 bis 0,57 USD, ausschliesslich unbarer aktienbasierter Kompensation. Ebenso haelt das Unternehmen an seinem kuerzlich angekuendigten Gewinn pro Aktie von ungefaehr 2,00 USD ausschliesslich unbarer aktienbasierter Kompensation fuer das Geschaeftsjahr 2005/06 (30. Juni) fest. Macht also ein KGV von knapp 11.      Aber nicht nur mir gefaellt Seagate und der Merger, auch die Analysten aus dem Hause iSuppli begruessen die Fusion. Denn alle Unternehmen in dem Sektor lieferten sich in den vergangenen Jahren einen harten Preiskrieg, er letztendlich zu herben Gewinneinbussen fuehrte. Seagate schaffte es zwar, seine marktfuehrende Position gegen Western Digital zu verteidigen, Maxtor rutschte aber immer weiter ab und war zuletzt im dritten Quartal 2005 mit 13,8 Prozent Marktanteil »nur noch« viertgroesster Festplattenhersteller weltweit.    Maxtor rutschte in den vergangenen Quartalen in die Verlust-zone und sogar Seagate musste einmal in der Dreimonatsperiode zum Juni 2005 Verluste hinnehmen.   Aber jetzt aendern sich freilich etliche Vorzeichen. Denn der Marktfuehrer wird durch die Fusion mit Maxtor seinen Einfluss deutlich ausbauen und schaetzungsweise um die 40 Prozent des Festplattenmarktes auf sich vereinen. Ich sehe das aehnlich wie die iSuppli-Analysten und rechne damit, dass diese hoehere Marktkonzentration zu einer hoeheren Stabilitaet bei den Preisen fuehren duerfte. Gerade die volatile Preisbildung war fuer alle Hersteller im Sektor ruinoes. Die aus der stabileren Ergebnisentwicklung resultierende wachsende Planungs-sicherheit ermoeglicht nun eine Reinvestition der Gewinne in neue Forschung und Entwicklung, so iSuppli. Nur so sei neues Wachstum in der Branche moeglich.       Meine Meinung: Die Seagate-Aktie ist durchaus mehr als einen Blick wert. Fundamental sind 25 bis 28 USD drin, auch charttechnisch hat sich ein schoener Aufwaertstrend in den letzten zweieinhalb Monaten ausgebildet. Wer nicht auf eine Einzelaktie setzen moechte, und sein Investment auf einen Aktienkorb aus interessanten Storage-Werten streuen will, wird unter der ISIN DE000DR0FN35 fuendig. Das Storage-Themenzertifikat unter dieser Kennung wurde in Zusammenarbeit mit meinem BetaFaktor.de-Team und der Dresdner Bank auferlegt. Seit der Emission im Juni 2005 stieg das Zertifikat bereits um 28 Prozent an. (Schlusskurs an Wall Street am Freitag, den 6. Januar 2006: 21,39 USD)

 

Cancom wird langsam zur Gewinner-Story (25.12.2005)

 In den letzten zwei Jahren wurde die Cancom IT Systeme AG (DE0005419105) als Turnaroundwert gehandelt. Absolut richtig, den CEO Klaus Weinmann hat das Unternehmen als IT- Dienstleister neu ausgerichtet. Interessanterweise muss diese Story die Boerse aber erst honorieren – denn jetzt geht es um eine Gewinnsteigerungsstory. Ich denke, dass dieser Aspekt auf dem Parkett noch ueberhaupt nicht beruecksichtigt wurde.        War Ihnen Cancom bislang als Vertriebspartner von Apple bekannt, dann stimmt das zwar noch – aber der Apple-Bereich steht in diesem Jahr bestenfalls nur noch fuer ein Drittel des Umsatzes. »Wir sind eigentlich kein Apple-Haus mehr«, raeumt Weinmann im Gespraech mit mir freimuetig ein. Der Intel-kompatible PC-Sektor nebst dem Service- und Dienstleistungssektor etablierte sich mittlerweile als Kerngeschaeft. Es ist bereits so stark, dass sich Weinmann auf einer Stufe mit den bekannten IT-Dienstleistern Siemens Business Services, PC-Ware, Computacenter, T-Systems und Bechtle positioniert.       Interessanterweise kann Weinmann bereits etliche Erfolgsstorys praesentieren. Bei der Software-Gesellschaft der bayerischen Sparkassen, IZB-Soft, konnte er rund 4 Mio. EUR an Consulting-Umsaetzen abrechnen. Beim Bayerischen Rundfunk ging es um ein Projektvolumen von 4,7 Mio. EUR, wobei nebenbei noch 4.000 PCs und Notebooks, 3.500 TFT-Monitore und 300 Server installiert wurden. Bei der Baywa AG konsolidierte Cancom das Rechenzentrum: 0,6 Mio. EUR Projektvolumen. Und beim Verlag Gruner+Jahr gab es ebenfalls diverse Neuinstallationen mit einem Projektvolumen von 0,8 Mio. EUR. Vor allem die Synergie Handels- und Dienstleistungshaus habe fuer viele Auftraege gesorgt. »Im Dienstleistungsbereich verdienen wir zwar das Geld, aber wir bekommen viele Auftraege nur, weil wir auch die Soft- und Hardware liefern koennen«, erlaeutert Weinmann.        Die Handelsmarge ist naemlich alles andere als ueppig. 3% sind hier im Schnitt bestenfalls drin. Aber mit den besseren Dienstleistungsmargen ist sich Weinmann sicher, unterm Strich auf eine EBIT-Marge von 3% zu kommen. Aktuell ist er mit zusaetzlichen 35 Freelancern so gut aufgestellt, dass er bei nur etwas organischem Wachstum der Gewinn sofort regelrecht explodieren wuerde. Cancom koennen Sie somit als eine Art Optionsschein auf eine nur etwas besser laufende Konjunktur in Deutschland ansehen.        Fundamental kann eigentlich nach unten nicht mehr viel passieren. Denn mit den Zahlen zum dritten Quartal hat Cancom seinen Wachstumskurs bestaetigt. So liegt der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit 161,35 Mio. EUR um 7,3% ueber dem Vorjahreswert. Noch deutlicher konnte Cancom das EBIT steigern, das in den ersten drei Quartalen auf 1,48 (i.V. 0,66) Mio. EUR mehr als verdoppelt wurde. Bedenken Sie: der Eigenkapitalwert liegt bei 26,5 Mio. EUR oder 2,76 Euro pro Aktie – damit also nur etwas unter Buchwert. Weinmann selbst laesst klar durchblicken, dass er naechstes Jahr »ueberperformen« moechte. Mit den Analystenschaetzungen, dass 2006 245 Mio. EUR Umsaetze und ein EBITDA von 5,5 Mio. EUR durch die Buecher gegen sollen, kann er »gut leben«. Eine kleinere Uebernahme, die Cancom letzte Woche ankuendigte, ist dabei sicherlich hilfreich.     Meine Meinung: Aktuell konsolidiert Cancom einen Kurszwischenspurt aus dem ersten Quartal, als die Boerse die Uebernahme von ECS Computer Partner wohlwollend honorierte. Aber wenn Cancom nur annaehernd zu den Peergroup-Mitspielern aufschliessen will, sollten eigentlich Kurse jenseits der 3,50- EUR-Grenze drin sein. Kurse unter 3 EUR sind eine klare Einladung zum Einsammlen. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 23. Dezember 2005: 2,99 EUR)

Intershop wartet auf die grossen Deals (06.11.2005)

 Bei der Intershop Communications AG (DE000A0EPUH1) gibt es derzeit eine interessante zeitliche Sondersituation: Die zum Jahresanfang emittierte Wandelanleihe (DE000A0C4ZE3; akt. Kurs: 90,60%) kann im Laufe des November erstmals in Intershop-Aktien gewandelt werden. Im Prinzip nicht uninteressant: Wer jetzt 100 Wandelanleihestuecke fuer 90,60 EUR kauft, kann demnach sofort in 100 Aktien tauschen die je 1,07 EUR wert sind. Aber wenn das alle Wandelanleihebesitzer/-kaeufer tun, bleibt die Aktie unter Druck. Richtig Spass sollte die Sache machen, wenn sich die Aktie endlich aus ihrem Abwaertstrend befreit. Die juengsten Q3- Zahlen waren dazu aber alles andere einladend. Und viel konnte mir Intershop-Vorstandschef Dr. Juergen Schoettler nachtraeglich auch nicht beschoenigen: »Wir haben das Ziel, 1 Mio. EUR an Lizenzumsaetzen zu erzielen, nicht erreicht. Und damit bin ich auch nicht zufrieden.«Dazu kam der uebliche saisonale Sommereffekt, dass die Service-Umsaetze schwaecher tendierten. Ueberdies gab es erhoehte Marketing-Aufwendungen. Und schon ergibt sich in Summe ein verheerendes Quartal. Im Gesamtergebnis dieses Jahr den Break-even zu erreichen, ist damit natuerlich nicht mehr moeglich – das war noch das Ziel von Intershop vor einem Jahr. Allerdings glaub Dr. Schoettler, dass das erste operativ schwarze Quartal nicht mehr allzu weit entfernt ist: »Bei Profitabilitaet von Intershop sprechen wir nicht mehr ueber Jahre, sondern nur noch ueber Quartale.« Der Manager pocht mir gegenueber auf den Umstand, dass es Intershop dieses Jahr – bis dato! – nicht gelungen ist, einen oder zwei richtig grosse Abschluesse zu machen. Unter richtig grossen Deals werden Auftragsvolumen mit Lizenzerloesen ab ca.1 Mio. EUR verstanden. Dr. Schoettler betonte, dass »mehrere solcher Deals in der Vertriebspipeline« seien. Mehr noch: »Die Pipeline verbessert und verbreitert sich derzeit«, betont der Intershop-Lenker. In Branchenkreisen kursieren mittlerweile Geruechte von zwei bevorstehenden Grossauftraege aus den USA.

Dr. Schoettler verweist in diesem Zusammenhang auf den Vertriebsvorstand Ralf Maennlein, der im Vertrieb erst seit etwas ueber einem Jahr die Faeden in den Haenden haelt. Dessen Mannschaft wurde vor rund einem halben Jahr von ca. zehn auf nunmehr 25 Mitarbeiter aufgestockt. »Richtig grosse Deals haben Vorlaufzeiten von neun bis 15 Monate«, erlaeutert Maennlein.   Einen Tick Fantasie streut Maennlein mit dem Hinweis, dass Intershop eigentlich nicht mehr nur klassisches Software- Geschaeft macht, sondern bereits mit Consulting und Beratung »schon wesentlich mehr drumherum macht«. Er deutet an, dass Intershop hier demnaechst aktiver werden koennte, um die Beratung »professioneller und formalisierter« zu machen – und um hier weitere Umsaetze zu generieren. (Ich finde: Im Prinzip keine schlechte Idee, wenn Sie einen Blick zum Softwarehaus SAP werfen. Hier ist das Beratungs- und Consulting- Geschaeft so gross, dass eine ganze Branche davon leben kann und etliche Firmen daraus sogar an die Boerse spuelte.) Nach der letzten Kapitalerhoehung duerfte sich die Eignerstruktur veraendert haben. Bisher habe Dr. Schoettler noch keine Meldung bekommen, dass jemand die 5%-Schwelle ueberschritten haette.Ich hoere aber bei Recherchen, dass ein grosser Teil der juengsten Kapitalerhoehung an eine einzige Investorengruppe ging. Ich halte die Wahrscheinlichkeit also fuer recht hoch, dass schon bald eine entsprechende Meldung kommt.     Naechste Woche tagt ab 8. November die Kundenkonferenz »Intershop Open@Home 2005« am Stammsitz in Jena. 250 Besucher werden erwartet. Im Prinzip ein praechtiges Umfeld, um gute News zu lancieren. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass im November gerade das Wandlungsfenster offen steht.     Meine Meinung: Intershop hat grosses Interesse, dass gewandelt wird. Naechstes Wandlungsfenster ist erst nach der HV 2006. Eigenkapital kann Intershop wirklich gut gebrauchen. Bleibt der aktuelle Spread zwischen Anleihe und Aktie erhalten, duerften wohl etliche wandeln. Und kommen noch ein paar gute News im November dazu, dann erst recht. Wer sich also fuer Intershop interessiert, sollte sich den Wandler etwas naeher anschauen. Flexibler sind Sie freilich in der Aktie.

(Schlusskurs an Frankfurt am Freitag, den 4. November 2005: 1,07 EUR.)

 

Phoenix SonnenStrom bleibt unter Strom (30.10.2005)

 Nachdem das Geschaeft der Photovoltaik-Branche weiter sehr gut laeuft, ist es nicht verwunderlich, dass auch bei der Phoenix SonnenStrom AG (DE000A0BVU93) nach neun Monaten der Unternehmensgewinn Rekordniveau erreichte. Waehrend der Umsatz »nur« um 35% auf 64,2 Mio. EUR anstieg, verdoppelten sich die Gewinne. Das Periodenergebnis beispielsweise schnellte auf 3,39 (i.V. 1,53) Mio. EUR hoch. Unterm Strich blieben 61 (30) Cent je Aktie uebrig.
 Da blieb Phoenix-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Haenel gar nichts mehr uebrig, als die Prognosen anzuheben. 5,66 Mio. EUR EBIT sollen nun in diesem Jahr durch die Buecher gehen, das ist eine glatte Verdoppelung gegenueber 2004 mit 2,83 Mio. EUR. »Wir haben die Vertriebsstruktur optimiert«, erlaeutert Dr. Haenel mir einen der Gruende fuer das gute Abschneiden der Sulzemooser Firma. In Q3 habe alleine die EBIT-Marge erstmals bei 7% gelegen. Das duerfte aber so ziemlich die Spitze des Erreichbaren sein. »Das war unser Ziel, und auch die Peergroup, mit der wir uns vergleichen, liegt in diesem Bereich«, so Dr. Haenel.
 Fantasie kommt also weiterhin daher, dass das Geschaeft generell gut laeuft. Eine der Kernkompetenzen von Phoenix sind Grossanlagen, und hier ist man gut unterwegs. »Vier von fuenf fuer dieses Jahr geplante Projekte sind abgehakt«, bestaetigt Dr. Haenel. Sollte das fuenfte nicht mehr realisiert werden, waere es auch kein Beinbruch – dann gingen die Module eben in andere Projekte. Generell bezeichnet er die Auftragslage fuer Q4 als »sehr gut«.
 Weiteres Wachstum kommt klar aus dem Sueden Europas. Derzeit laufen laut Dr. Haenel »viele Vorbereitungen fuer Grossprojekte im Ausland«. Man werde bereits 2005 »im Ausland mehr als dreistellig wachsen«, und 2006 voraussichtlich nicht unwesentlich weniger. In Spanien ist man bereits ganz gut engagiert. Ich erwarte, dass sich demnaechst auch in Italien mehr tun duerfte.
 Die Platzierungskraft von Phoenix erkennen Sie beispielsweise daran, dass das bislang groesste Projekt von Phoenix, die 5,3-MW-Freilandanlage Miegersbach mit einem Auftragsvolumen von 21 Mio. EUR, »in drei Wochen bei Investoren untergebracht« wurde. Der erste Bauabschnitt im August ging bereits ans Netz. Gut gefaellt mir ueberdies noch, dass Phoenix beizeiten auf neueste Technologie setzt. »Wir haben uns fuer die Duennschicht-Technologie positioniert«, erlaeutert Dr. Haenel. Weltweit liege ihr Marktanteil erst bei rund 5%, Phoenixhausintern bereits bei 20%.
 Meine Meinung: Fundamental hat der Titel noch Nachholbedarf. Nach der Prognoseanhebung schaetze ich mal konservativ, dass naechstes Jahr 1,10 EUR durch die Buecher gehen duerften. Macht ein KGV von 17. Ein Kursziel von 25 EUR ist somit vertretbar. Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, 28. November 2005: 18,00 EUR

 

Klassik Radio ist spannender als Techno! (23.10.2005)

 Der Radiosender Klassik Radio AG (DE0007857476) war mir lange bekannt, aber die Aktie hielt ich – wie vermutlich die meisten Anleger – fuer langweilig. Ein Fehler, wie sich jetzt herausstellt. Denn Vorstand Ulrich Kubak hat mich wirklich ueberzeugt – hinter Klassik Radio steht mehr Ertragspoten- zial, als der Name und die aktuellen Zahlen vermuten lassen.  Das Unternehmen ist auf vier Saeulen aufgebaut – dem Sender selber, FM Radio Network (Anbieter nationaler Sonderwerbeformen, bekannt z.B. durch Franz Beckenbauer), euro Klassik (die konzerneigene Vermarktungsgesellschaft) und firstNews (Unterhaltungsnachrichtenagentur). Obwohl derzeit der Sender weniger als die Haelfte zum Umsatz (nach neun Monaten 3,016 Mio. EUR von 6,3 Mio. EUR Konzernumsatz) beitraegt, moechte ich mich argumentativ auf diesen Bereich versteifen. Denn hier lauert der groesste Ertragshebel. Die Werbefenster (in Klassik-Radio-Deutsch: Inventar) sind derzeit naemlich nur zu 4,5% ausgelastet – und dennoch arbeitet das Segment profitabel! »Jeder zusaetzliche EUR Umsatz fliesst zu 70% in den Ertrag«, sagt Kubak.

Und was das bedeutet erkennen Sie im Vergleich zu anderen Privatsendern mit aehnlicher Reichweite (ca. eine Mio. Hoerer/Tag). So macht z.B. Radio Hamburg fast 24 Mio. EUR Umsatz jaehrlich und der Sender rs2 knapp 22 Mio. EUR. Klassik Radio derzeit: knapp 4 Mio. EUR!           Dabei muessen Sie beachten, dass Klassik Radio die wichtigste Zielgruppe in Bezug auf Werbung adressiert: Menschen ueber 30, die ueber eine ordentliche Bildung verfuegen und vor allem ueber ein relativ hohes Einkommen – das ist doch etwas spezifischer als der leider immer noch vorherrschende Irr- glaube, die 14- bis 49-jaehrige Zielgruppe sei allein relevant. Um die Auslastung anzukurbeln, hat Kubak bereits Vertriebspersonal eingestellt.                     Es duerfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Klassik Radio zumindest annaehernd die Werbeauslastung der Konkurrenz erreicht: Rechnen Sie kurz: 20 Mio. EUR sind nicht ueberzogen, das sind 16 Mio. EUR mehr als bisher, davon 70% macht gut 11 Mio. EUR Zusatzertrag. Nach Steuern waeren das etwa 7 Mio. EUR. Da relativiert sich der aktuelle Boersenwert von rund 30 Mio. EUR doch enorm.                 
  Sicher, auf den ersten und aktuellen Blick wirkt die Aktie teuer: Eigenkapital nur 4,5 Mio. EUR, KUV auf Basis dieses Geschaeftsjahres (endete im September) bei ca. 3 (auslaendische Radiosender kommen hier auf Multiples von 3 bis 4 – allerdings sind diese schon weitgehend werbemaessig ausgelastet). Wobei Kubak sagt: »Im vierten Fiskalquartal haben wir noch mal ordentlich drauf gelegt.« Nach neun Monaten lag der Umsatz bei 6,4 Mio. EUR, das EBITDA (vor Kosten Boersengang) bei 0,5 Mio. EUR. Die anderen Segmente des Konzerns habe ich bewusst weggelassen, wobei auch hier Potenzial besteht, vor allem im Bereich Vermarktung/Merchandising (z.B. Verkauf Compilation-CDs etc.). 

Meine Meinung: Wer jetzt in Klassik Radio einsteigt, sollte freilich keine schnellen Wunder erwarten. Die Erhoehung der Werbeauslastung wird Zeit brauchen: Aber in einigen Jahren erwarte ich eine wahre Gewinnexplosion. Anleger mit mittel- und laengerfristigem Anlagehorizont koennen auf aktuellem Niveau einsteigen. Kurzfristzocker sollten sich eher Techno- Aktien suchen. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 21. Oktober 2005: 6,60 EUR)

 

Stratec Biomedical vor Prognoseanhebung  (16.10.05)

Eigentlich kommt Finanzvorstand Marcus Wolfinger ueberhaupt nicht mehr umhin, die Prognosen der Stratec Biomedical AG fuer 2005 (und voraussichtlich auch fuer 2006 bis 2007) anzuheben. Die Frage ist nur noch: wann? Die alte Prognose lautet noch auf Umsatzerloese von mindestens 45 Mio. EUR und ein Ergebnis von mindestens 45 Cent je Aktie. Nachdem Q1 schon sehr gut gelaufen ist, habe ich im Fruehjahr meine Prognosen in meinem Boersenbrief BetaFaktor.do schon mal bis zu 48 Mio. EUR Erloese und 1,10 EUR je Anteilsschein angehoben. Aber nach dem erneut sehr guten Q2 (23,1 Mio. EUR Umsatz und 61 Cent je Aktie im ersten Halbjahr 2005) ist auch das Makulatur. Denn eine Stagnation traue ich Stratec nun doch nicht zu.       Warum Wolfinger noch zoegert, ist klar: Das Bayer-Entwicklungsprojekt ist fertig, jetzt muss nur noch die offizielle Order kommen. So lange die nicht auf dem Tisch ist, will er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: »Wenn die Sache mit Bayer klar ist, gibt’s eine offizielle neue Guidance«, versichert mir der CFO.      Nun gut, dann muss ich eben selber die Kristallkugel bemuehen. Nachdem das Kerngeschaeft laeuft, und demnaechst Produktneuentwicklungen ueberdies noch fuer Chiron, Immunicor und Diasorin die Pipeline verlassen, hebe ich mal die Umsatzerwartung fuer dieses Jahr auf mindestens 50 Mio. EUR und den Gewinn je Aktie auf ca. 1,25 EUR an. Bitte beachten Sie: Der Gewinn wird deswegen schneller steigen, weil viele Entwick- lungsvorleistungen nun wegfallen, und die nun einsetzenden zusaetzlichen Lizenzeinnahmen deutlich auf die Marge durchschlagen. Fuer naechstes Jahr kalkuliere ich mal vorsichtig mit 60 Mio. EUR Erloesen und Gewinnen von 1,60 bis 1,65 EUR je Aktie. Ergibt aktuell ein 2006er KGV von 25. (Sie muessen hier bedenken, dass ich wirklich konservativ kalkuliere. Ich habe schon Prognosen gesehen, da steht fuer 2006 beim Gewinn je Aktie eine 2 vor dem Komma!)            Da aber das Gewinnwachstum wohl in den naechsten Jahren bei 30% und darueber liegt, ist im Kurs noch gut Luft. Der kuerzliche Zwischenspurt von rund 30 auf ueber 40 EUR liegt meiner Meinung nach daran, dass grosse Hightech-Fonds einstiegen, die erst ab einer Marktkapitalisierung von 100 Mio. EUR kaufen duerfen. Diese kleine Rallye wird jetzt verdaut. Meine Meinung: Derzeit im Prinzip eine Chance fuer Sie, an schwaecheren Tagen noch mal die Hand aufzuhalten. Nachdem alle meine Kursziele von Stratec im letzten Jahr ueberrannt wurden, hebe ich die Zielmarke jetzt auf 60 EUR an. (Schlusskurs in Frankfurt am Freitag, den 14. Oktober 2005: 41,90 EUR)

Coherent liefert Laser an die Nano-Forscher (09.10.2005) 

In absehbarer Zeit duerften vor allem jene Firmen einen gewissen Erfolg verbuchen, die sich als Zulieferer fuer die Nano-Technologie etablieren koennen. Sie profitieren vom Forschungsdrang der Branche. Hierzu zaehlen alle Unternehmen, die sich in der Lasertechnologie engagieren wie beispielsweise der amerikanische Laser-Gigant Coherent Inc (Nasdaq: COHR; ISIN US1924791031). Das Unternehmen entwickelt und produziert Laser, laserbasierende Systeme und Praezisionsoptik-Loesungen fuer die Forschung und kommerzielle Anwendungen. Das Erfolgsgeheimnis liegt in einer gelungenen kommerziellen Verwertung von Erkenntnissen der Quantenphysik.  Obwohl Coherent eine US-Gesellschaft ist, koennte Ihnen der Name bekannt vorkommen: Man angelte sich 2003 die einstmals am Neuen Markt notierte Lambda Physik AG. Als Mehrheitstochtergesellschaft konnten sich die Deutschen als weltweit bedeutender Hersteller von gepulsten UV-Lasern wie Excimer-, diodengepumpter Festkoerper- oder Farbstofflaser erfolgreich positionieren. Lambda ist gegenwaertig in den Wachstumsmaerkten Lithographie fuer die Mikrochipproduktion, Industrie, Medizin und Wissenschaft taetig. Die Deutschen sind sozusagen die Highend-Speerspitze von Coherent. Die Amerikaner lieben anscheinend generell deutsche Technologie. Erst vergangenen Juni akquirierte man ueberdies die privat gehaltene TuiLaser AG aus Muenchen fuer 27,1 Mio. USD. Die Auftragsbuecher fuellen sich wieder. Zuletzt meldete Coherent stagnierende Umsaetze, wobei allerdings die Gewinne kraeftig anstiegen. Im zweiten Quartal 2005 gingen Erloese von 125,3 (i.V. 128,0) Mio. USD und Nettogewinne von 9,6 (4,7) Mio. USD bzw. 31 (15) Cent je Aktie durch die Buecher. Die Einfuehrung des »LithoTex«-Hochleistungs-193-nm-Excimer-Laser fuer den Lithografie-Markt deutet auf weiteres Gewinn- ueberraschungspotenzial hin. Die Eckdaten von Coherent fuer das Jahr 2006 sind akzeptabel: KUV 1,7 und KGV 22.

Meine Meinung: Aktuell konsolidiert der Titel etwas, nachdem er in diesem Jahr schon sehr gut lief. Besorgen Sie sich einen 5-Jahres-Chart: Ein langfristiger Aufwaertstrend seit Oktober 2002 ist klar intakt. Auch das Unternehmen vertraut der eigenen Staerke und kuendigte im September ein massives Aktienrueckkaufprogramm an. Das ist eigentlich ein sehr schoenes Signal fuer mittel- und laengerfristiger agierende Investoren, vor allem, wenn fundamental alles passt. (Schlusskurs in New York bzw. in Frankfurt am Freitag, den 7.Oktober 2005: 29,43 USD bzw. 23,58 EUR; bei Interesse nach Moeglichkeit in den USA ordern; trotz einer imposanten Marktkapitalisierung von ueber 900 Mio. USD gehen hierzulande leider nur Ministueckzahlen um.)

 

 

Letzte Beiträge: 28.08.05:  BayWa AG WKN 519406, empfohlen bei 16,44 €, Kurs am 26.02.06 bei 20,80 €

                            21.08.05:  Palfinger    WKN 919964,  empfohlen bei 37,47 €, Kurs am 26.02.06 bei 64,15 €

                            31.07.05 :  Cybio AG  WKN 541230,  empfohlen bei 3,70 €, Kurs am 26.02.06 bei 4,47 €

                            17.07.05 :  Hucke AG  WKN 609510,  empfohlen bei 3,37 €, Kurs am 26.02.06 bei 2,41 €

                            18.09.05 :  Ad Pepper   WKN 940883,  empfohlen bei 6,08 €, Kurs am 26.02.06 bei 10,23 €

                            25.09.05 :  Headwaters WKN 909698,  empfohlen bei 30,90 €,Kurs am 26.02.06 bei 31,23 €

                            09.10.05 :  Coherent     WKN 2208374, empfohlen bei 23,58 €,Kurs am 26.02.06 bei 31,74 €

             16.10.05 :  Stratec Biomedical    WKN 728900,   empfohlen bei 41,90 €, Kurs am 26.02.06 bei 45,99 €

             23.10.05 :  Klassik Radio AG     WKN 909698,  empfohlen bei  6,60 €, Kurs am 26.02.06 bei 9,30 €

             25.12.05 : Cancom IT Syst. AG  WKN 541910,  empfohlen bei 3,00 €,  Kurs am 26.02.06 bei 3,75 €

             08.01.06 : Seagate                       WKN 164367,  empfohlen bei 18,00 €, Kurs am 26.02.06 bei 21,60 €

             15.0l.06 :  Finanzhaus Rothmann WKN RTM444,empfohlen bei 1,81 €, Kurs am 26.02.06 bei 1,59 €

            03.02.06 :  Sunways                      WKN 733220    empfohlen bei 20,60 €, Kurs am 26.02.06 bei 20,60 €

            26.02.06 :  Eutex                           WKN 556532    empfohlen bei 10,49 €, Kurs am 26.02.06 bei 10.49 €